Lokalsport
Auf und neben dem Flugplatz gibt’s keinen Winterschlaf

Flugsport Die Hahnweidevereine fliegen auch im Winter. Der Spielplatz neben den Restaurant nimmt Gestalt an.

Kirchheim. Auch wenn die Hahnweide in den vergangen Tagen von Schnee bedeckt war, ist es am Flugplatz alles andere als still. Hin und wieder geht ein Motorflugzeug in die Luft, und ein paar ganz harte Piloten nutzten das sonnige Wetter am vierten Advent, um zum Jahresabschluss noch ein paar Flüge zu absolvieren.

Zur Abwechslung waren sie dabei aber nicht mit den Hochleistungsrennern unterwegs, mit denen sie sonst zur Streckenjagd in Süddeutschland starten, sondern mit historischem Geflügel des Fliegenden Museums Hahnweide. Während die Crew des 1951 gebauten Doppelsitzers Gö4 dank Haube zumindest vor dem eisigen Fahrtwind geschützt waren, brauchte es für den Start in der Gö 1 „Wolf“, die 1931 gebaut wurde und nur über ein offenes Cockpit verfügt, eine ganze Menge warme Gedanken. Allerdings entschädigte der Ausblick auf die mit Zuckerguss überzogene Landschaft für kalte Nasen und Ohren. Allein der Pilot der Husky, des Schleppflugzeugs der Fliegergruppe Wolf Hirth, konnte die Flüge mit ein bisschen warmer Luft aus der Heizung absolvieren.

Doch nicht nur in der Luft tut sich auf dem Flugplatz etwas, auch am Boden gibt es in der Nebensaison reichlich zu tun. So läuft bei den Vereinen die Winterwartung auf Hochtouren, damit die Flugzeuge ihre vorgeschriebenen Kontrollen bekommen sowie kleinere Reparaturen erledigt werden können, damit sie für die nächste Saison fit sind und im Sommer nicht wegen Problemen am Boden bleiben müssen. Weiterhin ist die Fliegergruppe Wolf Hirth bei der Erneuerung des Spielplatzes neben dem Restaurant einen großen Schritt vorangekommen. Die Erdarbeiten sind weitgehend abgeschlossen und das neue Klettergerüst in Form eines Flugzeuges steht. Spätestens im Frühling können hier die Jüngsten ihre Abenteuer erleben, während dir großen beim Cappuccino auf der Terrasse dem Flugbetrieb zuschauen.

Die Fliegergruppe kann insgesamt auf ein solides Jahr zurückblicken. Allein im Wertungsportal „WeGlide“ meldeten die Piloten 300 Flüge mit gut 124 000 geflogenen Kilometern. In der Segelflug-Bundesliga erreichte der Verein Platz 13, in der Bundesliga der Deutschen Meisterschaft im Streckensegelflug gelang der 17. Platz. Auch in zentralen Wettbewerben fuhr der Verein solide Ergebnisse ein: Mario Kiessling wurde bei der Europameisterschaft in der 18-Meter-Klasse in Litauen elfter, Tilo Holighaus beim Grand Prix in Frankreich 13. und beim E4Glide-Wettbewerb für Segler mit elektrischem Hilfsantrieb Vierter hinter Benjamin Neglais, ebenfalls Pilot der FG Wolf Hirth.

Auch die Segelkunstflieger in Wettbewerben konnten zeigen, dass ihre Bögen und Schleifen, die sind hin und wieder in den Kirchheimer Himmel ziehen, keine reinen Spaßaktionen sind, sondern der Vorbereitung auf Wettbewerbe dienen. Marvin Baun, der einst auf der Hahnweide das Fliegen lernte, konnte beim Salzmann-Cup in der Sportsman-Klasse den Sieg holen, Lars Reinhold, der bei der Deutschen Meisterschaft in der Advanced-Klasse im Mittelfeld landete, holte sich bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften gar den Sieg.lr