Lokalsport

Auf Wachstumskurs

54. Teckbotenpokal-Turnier ist organisatorisch vom Feinsten

Gegenüber dem 46. Teckbotenpokal-Turnier im Jahr 2008 ist die gestern zu Ende gegangene 54. Veranstaltung nochmals gewachsen.

Teckbotenpokal 2016, Finale Herren, TSV Weilheim I - TSV Weilheim II
Teckbotenpokal 2016, Finale Herren, TSV Weilheim I - TSV Weilheim II

Der TSV Holzmaden, Turnierausrichter damals wie heute, kann ein Lied davon singen: Nichts ist, wie es einmal war. Neben dem Finanzaufwand für das Turnier ist auch der Personalaufwand im Organisations- und Wirtschaftsbereich nochmals gewachsen. 850 Arbeitsschichten, verteilt auf rund 200 ehrenamtliche Helfer, mussten an den insgesamt neun Veranstaltungstagen absolviert werden – deutlich mehr als 2008. „Das lag auch daran, dass wir in diesem Jahr erstmals eine Weinlaube für die Teckbotenpokal-Gäste angeboten haben“, sagt Fritz Attinger, der im vom TSV Holzmaden 2015 installierten Förderverein zuständig ist für Marketing und Sponsoren.

Der 59-Jährige war in das 2008er-Turnier im Brühl ebenfalls involviert und kommt zu diesem Schluss: „Das diesjährige Teckbotenpokal-Turnier ist die größte Veranstaltung aller Zeiten in Holzmaden.“ 2016 war nicht nur die Zahl der engagierten Turnier-Sponsoren deutlich größer (30-prozentiger Zuwachs auf rund 80 nach Aufstockung des Kontaktpersonals), sondern auch Gastronomiebereich, Nutzfläche und die öffentliche Wahrnehmung des lokalen Fußballevents, das auch schon mal Menschen abseits des Fußballs, wie den 41-jährigen US-Amerikaner und Knights-Basketballtrainer Michael Mai, anlockt. „Das war mein erstes Teckbotenpokal-Turnier“, sagt Mai, der sich noch als Dreifach-Fan outet: von Hannover 96, vom VfB Stuttgart und vom VfL Kirchheim („dort spielt unser Hallensprecher Daniel Zirn“).

Für die enorm gewachsene Pokal-Publicity griffen die Turnier-Hauptsponsoren des TSV Holzmaden schon mal tief in die Tasche. Den Werbeeffekt durch Sportplatz-Banderole, Anzeige im Turnierheft, Saisonticket und Teilnahme am Vip-Abend mit adäquater Kost lässt sich dieser so genannte Premium-Sponsor exakt und einmalig 1 950 Euro kosten. Vor acht Jahren waren das noch 450 weniger. Alles wird eben teurer.

Ob sich der immense Personal- und Zeitaufwand, den der TSV Holzmaden vor und während des Turniers getätigt hat, unterm Strich rentiert hat? Beim obligatorischen Abschlusstalk mit der Presse am Sonntagnachmittag antwortet Turnierleiter Marius Remmler (Bild unten: links) frei interpretiert mit einem „Jein“. „Wirtschaftlich gesehen war das Turnier aufgrund des durchwachsenen Wetters nicht so toll, sportlich gesehen mit dem sensationellen vierten Platz der SGOH-Mannschaft ein voller Erfolg.“ Ins selbe Horn bläst Holzmadens Festkoordinator Jürgen Jauß. „Das Regenwetter an einigen Tagen hat uns viele Zuschauer gekostet“, ärgert er sich, „deshalb war unsere Players Night am Donnerstag vergleichsweise schlecht besucht.“ Schätzungsweise 400 Gäste waren da gekommen – „um die 2 000 waren es bei hochsommerlichen Temperaturen 2008 gewesen“ (Jauß).

Gestern Abend, als die Zuschauer-Gesamtbilanz des Turniers erstellt wurde, konnten die Verantwortlichen dann aber wieder Zahlen vermelden, die so schlecht nicht sind: 8950 Fußball-Gucker wurden in der Turnierwoche von den Kassierern eingelassen. Das ist, wenngleich der genaue Anteil der zahlenden Zuschauer noch nicht feststeht, eine solide Bilanz – und Garant für ein schönes fünfstelliges Sümmchen im mittleren Bereich, das erfahrungsgemäß hängen bleibt. Apropos: „Mit einem kleineren Teil der Einnahmen werden wir Schulden für die Terrassensanierung tilgen, der Rest wird auf die hohe Kante gelegt“, umreißt Marius Remmler den Finanzkurs nach dem Turnier.

Selbiges verlief, Insidermeinung, nahezu perfekt. Fast alles gelang in Holzmaden pannenfrei und streng nach Plan – acht Fußballtage lang. Hinterher gab‘s für die Ausrichter-Truppe denn auch von allen Seiten Lob. Es war Anerkennung und Wertschätzung für ein Turnier, das in die 20-jährige Cupgeschichte seit der Reform 1996 als eines der am besten organisierten eingeht. Parkplatzprobleme gab es trotz des erhöhten Fahrzeugaufkommens nicht, und der Polizeibericht blieb bis auf eine Notiz leer. Doch für den Streit zwischen zwei alkoholisierten Männern am Samstagmorgen gegen 1.25 Uhr – beide gingen anschließend auf den Sicherheitsdienst los – konnte der TSV nichts.