Lokalsport

Aufstiegslust oder Doppelfrust?

Kreisliga-Fußball Die Sportfreunde Dettingen können theoretisch noch mit beiden Mannschaften aufsteigen, wobei der Fokus klar auf der ersten Garde in der Kreisliga A liegt. Von Klaus Schlütter

Mit Köpfchen: Nicolas Allgaier und die TVU-Kicker haben Grafenberg einen Punkt abgetrotzt. Foto: Markus Brändli
Mit Köpfchen: Nicolas Allgaier und die TVU-Kicker haben Grafenberg einen Punkt abgetrotzt. Foto: Markus Brändli

Die Kreisliga-Fußballer der Sportfreunde Dettingen in der Schwebebahn zwischen Aufstiegslust und Zweifachfrust. Noch zehn Spieltage Hoffen und Bangen. Erst dann wissen die A- und B-Mannschaften vom Guckenrain, wo sie in der kommenden Saison aufschlagen werden. Die Türen stehen ihnen dabei offen. Die erste Chance: Beide gehen durch, Dettingen I in die Bezirksliga, Dettingen II in die Kreisliga A. Die zweite Möglichkeit: Nur eine Mannschaft schafft den Aufstieg. Wobei das Scheitern der ersten Garnitur nach zwei vergeblichen Anläufen in der Relegation in den Jahren zuvor eine Riesenenttäuschung wäre. Das traurige Saisonende als drittes Szenario: Beide bleiben dort, wo sie sind.

Nach dem gestrigen Spieltag sieht es verstärkt nach Variation zwei aus, aber mit dem Vorteil für die „Erste“. Dem Ausrutscher gegen Altdorf (3:3) - übrigens der dritte im dritten Spiel gegen den neuen Angstgegner - folgte als Wiedergutmachung ein rasantes 6:1 in Raidwangen. Damit grüßen die Sportfreunde erstmals vom Platz an der Sonne. Das könnte sich allerdings rasch wieder ändern, wenn der TSV Grafenberg sein Nachholspiel gegen die SpV Nürtingen gewinnt. Trotzdem sagt SFD-Abteilungsleiter Christian Renz unumwunden: „Unser Ziel bleibt der direkte Aufstieg.“

Rivale Grafenberg erlebte sein kleines Waterloo in Unterlenningen. Obwohl die abstiegsbedrohten Hausherren nur mit einer Rumpfelf antreten konnten und im Verlauf des Spiels weiter geschwächt wurden, reichte es für den bisherigen Kreisliga-Primus nur zu einem enttäuschenden 3:3. Bei den Lenningern schied Kai Länge schon nach einer Minute mit Schädelprellung und Kopfwunde aus, musste zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht werden. Für Toptorjäger Kevin Rieke war die Partie wegen Leistenbeschwerden nach 45 Minuten gelaufen.

Der AC Catania Kirchheim ließ mit dem 5:2 in Grötzingen das kleine Tief, das ihn in den vergangenen Wochen den Anschluss ganz nach oben gekostet hatte, vergessen. Dabei musste er die letzten 20 Minuten zu zehnt bestreiten. Torschütze Benjamin Sigel sah nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot. Je zweimal trafen Daniele Attorre und Carmelo Trumino. Bei zehn Punkten Rückstand auf Platz zwei verbieten sich für die Catanesi allerdings so gut wie alle Aufstiegsträume.

Zurück zu Dettingen, zurück zur zweiten Mannschaft der Sportfreunde, die bei der Reserve der Spielgemeinschaft Ohmden/Holzmaden gewaltig unter die Räder kam (0:4). War das schon das Ende der Aufstiegshoffnungen? Christian Renz muss schmunzeln, wenn er sagt: „Aufstiegshoffnungen? Bei uns hat doch keiner damit gerechnet, dass unsere Zweite so weit oben steht. Sollte sie es schaffen, wäre das ein absoluter Traum.“ Unverhofft kommt bekanntlich oft. Im Falle dieses Falles und bei Nichtaufstieg der ersten Mannschaft würde Dettingen II laut Spielordnung entweder der Staffel 1 oder 3 zugeteilt, um das vereinsinterne Duell zu vermeiden.

Doch diesen Ausgang der Saison werden der TSV Beuren und der TSV Ötlingen mit großer Wahrscheinlichkeit zu verhindern wissen. Die beiden Hauptrivalen im Meisterkampf der B-Staffel 6 gaben sich diesmal keine Blöße. Beuren fuhr, wie das Ergebnis besagt, mit der SG Neuffen/Linsenhofen Achterbahn. Erheblich schwerer tat sich die Elf vom Rübholz gegen Nabern II. Ötlingen lag zweimal im Rückstand (0:1 und 2:3). Nach einer Stunde dann der große Auftritt von Marc Laier, der wegen einer Bänderzerrung eigentlich gar nicht spielen sollte. Doch der getapte Fuß hielt, und der Joker wurde mit zwei Toren zum Matchwinner. TSVÖ-Trainer Benedetto Savoca zum Dauerduell mit Beuren: „Im Endspurt kommt es darauf an, wer den längeren Atem hat.“