Lokalsport

Auftrag am Dreiländereck: Ein Sieg aus zwei Duellen

Sportschießen In der Luftpistole-Bundesliga geht der TSV Ötlingen auf weite Fahrt. An ­Position eins schießt Sigurgeirsson, weil der Türke Dikec weiter kein Thema ist. Von Thomas Pfeiffer

Ein guter Mittelfeldplatz in der Südgruppe der Luftpistole-Bundesliga bleibt weiter das Ziel: Ötlingens Schütze Achim Rieger. Fo
Ein guter Mittelfeldplatz in der Südgruppe der Luftpistole-Bundesliga bleibt weiter das Ziel: Ötlingens Schütze Achim Rieger. Foto: Markus Brändli

Die Ötlinger Luftpistole-Schützen vor einem wochenendfüllenden Programm: Am Samstagvormittag geht die Fahrt in die südbadische 30 000-Einwohner-Stadt Weil am Rhein, die mit satten 280 Kilometern Entfernung von allen Bundesliga-Süd-Standorten nur noch von Thumsenreuth in der Oberpfalz (340) übertroffen wird. Danach wird zwei Mal um Bundesliga-Punkte geschossen – am Samstag und Sonntag.

Vor dem Einchecken im Hotel Tannenhof bekommt es der Sechsplatzierte mit Gastgeber ESV Weil (7.) zu tun, tags später wartet mit Erstliga-Rekordsieger SGi Waldenburg (4.) der vermeintlich schwerere Gegner. Erklärtes TSVÖ-Ziel am Doppelkampftag ist es, vom Dreiländereck nicht mit leeren Händen heimzukehren. „Mit einem Sieg gegen Weil und einer Niederlage gegen Waldenburg könnten wir leben“, sagt Abteilungsleiter Joachim Poppek.

Die größten Ötlinger Punkte-Hoffnungen trägt auch diesmal der Isländer Asgeir Sigurgeirsson, der alle bisherigen fünf Bundesliga-Einzelduelle mit einem 385-Ringe-Schnitt gewann und in beide Spitzenduelle als Favorit geht. „Asgeir ist gesetzt“, sagt Poppek, der mit dem Türken Yusuf Dikec bekanntlich noch einen zweiten Weltklasse-Schützen als Option besitzt.

Allerdings nur auf dem Papier: Schon seit Jahren hat der hochrangige Armee-Angehörige keinen einzigen Schuss mehr für den TSVÖ abgefeuert, weil er, offenbar wegen Dienstverpflichtungen, zu den Begegnungen nicht ausreisen konnte. Vor einigen Wochen sagte Dikec den Ötlingern aus einem anderen Grund ab: wegen des Nationalmannschafts-Trainings für die Militär-Weltmeisterschaften in Katar. Doch dann gingen Dikec und alle anderen Teamkollegen bei den (soeben zu Ende gegangenen) Titelkämpfen im Wüstenstaat doch nicht an den Start, was im Rübholz auf tiefe Verwunderung stieß.

„Dass kein einziger Türke bei einer Militär-WM in der Teilnehmerliste steht, hat es noch nie gegeben“, wundert(e) sich Poppek, der die internationale Schützenszene wie seine Hosentasche kennt, „sonst kamen immer bis zu 15 Türken zu dieser Veranstaltung.“ Eine plausible Erklärung für das Novum hat Poppek nicht – nur eine Spekulation. Vielleicht ist ja alles der neuen (Sport-)Politik von Präsident Erdogan geschuldet. Wenn dem so ist, wird spannend sein zu hören, was Dikec irgendwann zum Fall sagt.

In Weil am Rhein müssen andere TSVÖ-Sportschützen ran. Ob die Fünfer-Formationen von Trainer Markus Geipel in den Duellen mit Weil am Rein und gegen Waldenburg eine mit dem frischgebackenen Vater Achim Rieger sein wird, war bis zuletzt offen.