Lokalsport

Axel Schorradt: WM-Erholung in den Pyrenäen

Alicante. VfL-Tischtennisabteilungsleiter Axel Schorradt hat bei den Senioren-Weltmeisterschaften im spanischen Urlaubsparadies Alicante seine ambitionierten Top-64-Erwartungen in der Männer 50-Klasse nicht erfüllen können. Im Einzel drang er zwar bis in die Runde der letzten 128 Spieler vor, scheiterte dort aber am Schweden Håkan Sigrell unglücklich mit 2:3. Zuvor hatte er mit einer 2:1-Siegbilanz die Gruppenphase als Zweiter beendet und in der ersten Hauptrunde den Russen Alexander Merkushev in 3:1 Sätzen ausgebootet. „Das Turnier verlief enttäuschend für mich“, sagte Schorradt. „Erstens hatte ich nicht meine Bestform, zweitens machten mir auch die etwas größeren Plastikbälle zu schaffen. Ich hätte mit ihnen besser vorher trainieren sollen.“ Bei der Senioren-WM 2010 in China hatte das VfL-Urgestein das Achtelfinale erreicht – was nun weiter seine persönliche WM-Bestmarke ist.

Neuer M 50-Weltmeister wurde überlegen He Zhiwen. Der Spanier chinesischer Abstammung vertritt sein Land auch bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro – mit 54 ein echtes Tischtennis-Phänomen.

Im Doppel lief es für den Kirchheimer lange Zeit hoffnungsvoller. Zusammen mit Hessenliga-Akteur und Ex-Studienkollege Peter Beck („wir haben zusammen an der Fachhochschule Nürtingen studiert“) stand Schorradt nach drei klaren Auftaktsiegen als Gruppensieger fest. Danach trafen Schorradt/Beck auf die starken Schweden Delby/Huss, die bis ins Viertelfinale vorstießen – und verloren glatt 0:3. Der Ärger war groß, weniger wegen der Niederlage als aufgrund der Spielansetzung. „Keine Ahnung, weshalb wir schon so früh auf die Schweden treffen mussten“, wunderte sich Schorradt, „schließlich waren beide Doppel gesetzt.“ Eine Weltrangliste bei den Senioren gibt es nicht – deshalb werden Setzlisten wie in Alicante noch immer von Hand und nicht vom Computer gestrickt.

In drei Tagen will Schorradt sein Spanien-Abenteuer beendet haben und wieder in Deutschland sein. „Ich sitze hier gerade im Wohnmobil in den Pyrenäen und hänge noch ein paar Tage Urlaub an“, meinte er gestern.top