Lokalsport

Bescheidenheit im Täle

Tischtenniszweitligist TTC Frickenhausen startet morgen in die neue Saison

Saisonstart für Tischtenniszweitligist TTC Frickenhausen. Das neu formierte Team tritt am Sonntag beim amtierenden Meister TSV Bad Königshofen an.

Konzentration: Alfredas Udra und die TTC-Cracks gehen wieder auf Punktejagd. Foto: Ralf Just
Konzentration: Alfredas Udra und die TTC-Cracks gehen wieder auf Punktejagd. Foto: Ralf Just

Frickenhausen. TTC-Manager Jürgen Veith spricht von der „besten zweiten Liga aller Zeiten“. Noch ausgeglichener, noch interessanter als in der letzten Spielzeit, als der TTC immerhin Vierter war. Deshalb hält der TTC-Manager den Ball auch ganz bewusst flach, Bescheidenheit regiert. „Zunächst einmal zählt der Klassenverbleib“, stellt Veith klar.

Die Vorbereitung bezeichnet der TTC-Funktionär als „nicht weltbewegend“. Dafür verantwortlich sind auch die Olympischen Spiele in Rio, bei denen Jianxin Qiu einmal mehr seine außergewöhnlichen Fähigkeiten als Trainer demonstriert und den Japaner Jun Mizutani zu Bronze geführt hat. Seit dem 19. August läuft aber wieder alles wie am Schnürchen, im Butterfly-TT-Center in Nürtingen fließt der Schweiß in Strömen.

Dass die blutjunge Truppe des runderneuerten TTC mit den Japanern Ryotaro Ogata und Yuki Matsuyama, dem Dänen Tobias Rasmussen an zwei, dem Litauer Alfredas Udra an drei und dem Schweden Jes­per Hedlund an vier zu begeistern versteht, hat sie vergangenes Wochenende gezeigt. Beim Qualifikationsturnier in Jena haben die Frickenhausener zwar den Einzug in die erste DTTB-Pokal-Hauptrunde knapp verpasst. Aber sie haben ein Zeichen gesetzt und den TTC Fortuna Passau, den Veith neben Bad Königshofen als Topfavorit auf die Meisterschaft sieht, 3:1 geschlagen. Gegen Gastgeber SV Schott Jena setzte es danach eine 2:3-Niederlage, die letzten Endes auch den Einzug in die Hauptrunde kostete, ehe gegen Klassenkamerad 1. FC Saarbrücken TT II wieder ein 3:2-Sieg gelang.

Böse ist der TTC-Manager freilich nicht über das Ausscheiden, denn der nächste Gegner wäre Saarbrückens Erstliga-Team gewesen – und damit das Aus vorgezeichnet. „Ich bin sehr zufrieden, was die Jungs gezeigt haben“, ist Veith nach dem Pokal-Auftritt überaus optimistisch gestimmt. „Unsere Jungfüchse sind heiß und haben bewiesen, dass sie beißen können“, lobt er die TTC-Youngsters, „alle sind super drauf.“ Das Jena-Gastspiel hat den TTC-Verantwortlichen gezeigt, dass die Mannschaft mithalten kann. „Wir hatten uns eigentlich eher im hinteren Drittel gesehen“, gesteht Veith.

Am Sonntag zum Auftakt geht es gleich zum amtierenden Meister nach Bad Königshofen. Ein ganz besonderes Spiel für die Frickenhau­sener, gibt es doch gleich im ersten Saisonspiel ein Wiedersehen mit Kazuhiro Yoshimura und Filip Zeljko, die vom TTC in die Kleinstadt im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld gewechselt sind. „Wir sind krasser Außenseiter, aber wir werden die Punkte nicht freiwillig hergeben“, lautet Jürgen Veiths Kampfansage.

Und was ist mit der ersten Liga? „Die ist für uns kein Thema“, sagt der TTC-Manager. Ungeachtet dessen, dass die Mitglieder- und Gesellschafterversammlung der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) im Juli wegweisende Neuerungen auf den Weg gebracht hat. Die Liga-Sollstärke wird in der Saison 2017/18 auf zwölf Mannschaften aufgestockt. Dadurch verspricht man sich, dass die Chancen der Neulinge auf den Klassenverbleib steigen. Um die Kluft zwischen den beiden höchsten Spielklassen zu verkleinern, sollen auch die finanziellen Hürden durch geringere Lizenzgebühren für Aufsteiger im ersten Jahr abgebaut werden.

„Insgesamt soll dadurch die Attraktivität der Liga gesteigert und die Liga stabilisiert werden“, sagt Nico Stehle, Geschäftsführer der TTBL Sport GmbH, zur Aufstockung. Konkret: Nach der Saison 2016/17 verbleiben alle TTBL-Teams in der Bundesliga. Dazu steigen aus der zweiten Bundesliga die drei besten Teams auf. Ist die Sollstärke von zwölf Teams in der Saison 2017/18 erreicht, müssen ab dann der elfte und zwölfte der TTBL in die Zweitklassigkeit. Der Meister und Vizemeister der zweiten Bundesliga steigen dafür auf. „Die Beschlüsse könnten den einen oder anderen durchaus zum Aufstieg bewegen“, glaubt Jürgen Veith.

Zugänge: Jesper Hedlund (BTK Rekord Sportklub Helsingborg/Schweden), Ryotaro Ogata (Japan), Yuki Matsuyama (TV Leiselheim), Tobias Rasmussen (TTC Weinheim)

Abgänge: Kazuhiro Yoshimura, Filip Zeljko (beide TSV Bad Königshofen), Marton Szita, Tadakatsu Ikeda (beide Ziel unbekannt)

Spielerkader: 1 Ryotaro Ogata (18, Japan), 2 Yuki Matsuyama (18, Japan), 3 Tobias Rasmussen (19, Dänemark), 4 Alfredas Udra (22, Litauen), 5 Jesper Hedlund (24, Schweden),6 Peter Stellwag (Deutschland)

Trainer: Derd Soos (zweites Jahr)

Saisonziel: Klassenerhalt

Meisterschaftstipp: TSV Bad Königshofen