Lokalsport

Besserer Schutz für Torhüter

Handball In der neuen Saison gelten eine Reihe neuer Regeln, die auch mehr Tempo im Spiel versprechen.

Auch in den unteren Spielklassen müssen sich Handballspielende in der neuen Saison auf geänderte Regeln einstellen. Symbolbild

Es ist mittlerweile schon sechs Jahre her, dass der Handball-Weltverband IHF letztmals Änderungen an seinem Regelwerk vorgenommen hat. Zur kommenden Saison folgen nun weitere Änderungen, die den Handball noch schneller werden lassen könnten und die „auch für die Vereine hier gelten“, wie der Vorsitzende des Bezirks Esslingen-Teck, Wolfgang Stoll, betont.

Ein Novum betrifft den Anwurf: Musste der ausführende Spieler seither mit einem Fuß auf der Mittellinie stehen, wodurch ab und an die „schnelle Mitte“ unterbunden wurde, kann der Anwurf künftig aus dem neuen Anwurfkreis heraus erfolgen. Der hat einen Durchmesser von vier Metern an der Mittellinie. Der Anwurf darf somit aus der Bewegung heraus erfolgen. Der Schiedsrichter kann das Spiel wieder anpfeifen, sobald der Ball innerhalb des Anwurfkreises ist und der Spieler mindestens einen Fuß innerhalb des Kreises hat.

Eine zweite Regeländerung soll den Schutz von Torhütern verbessern: Konnte ein Kopftreffer bisher nur beim Siebenmeter geahndet werden, ist dies künftig auch aus dem Spiel heraus möglich. Kommt ein Spieler unbedrängt zum Wurf und trifft dabei den gegnerischen Schlussmann am Kopf, kann dies mit einer Hinausstellung geahndet werden. Allerdings nur in klaren Spielsituationen, wenn sich kein Abwehrspieler mehr zwischen Werfer und Torhüter befindet und der Ball direkt den Kopf trifft. Bisher wurden Kopftreffer gegen einen sich nicht bewegenden Torwart beim Siebenmeter oder gegen den Kopf eines Abwehrspielers beim direkten Freiwurf mit einer Roten Karte geahndet.

Zeitspiel wird früher gepfiffen

Die dritte Regeländerung dürfte gerade für das taktische Spiel einer Mannschaft die gravierendste Neuerung darstellen. Sie betrifft die Reduzierung der Passanzahl beim passiven Spiel. Nachdem der Schiedsrichter den Arm gehoben hat, sind nur noch vier Pässe erlaubt – der fünfte Pass wird bereits abgepfiffen. Bisher erfolgte ein Abpfiff wegen Zeitspiels erst beim siebten Pass. Robert Schulze, einer der Top-Schiedsrichter in Deutschland, begrüßt im Interview mit der Zeitschrift Handballwoche die Neuerung: „Wir haben gesehen, dass sechs Pässe extrem lang sein können.“

Eine kleinere Neuerung betrifft auch das Spielgerät: Im Regelwerk wird künftig zwischen dem mit Harz gespielten Ball und Handbällen, die ohne Harz gespielt werden, unterschieden. Bälle ohne Harz dürfen gemäß Regelwerk kleiner und leichter sein als solche für die gleiche Altersklasse, die mit Harz gespielt werden. pm