Lokalsport

Bezirk kann Relegation selbst regeln

Fußball Mit Beginn der kommenden Saison treten im Verbandsgebiet ab 1. Juli gravierende spieltechnische Änderung in Kraft.

Sindelfingen. Beim 32. Verbandstag des württembergischen Fußballverbandes in Sindelfingen haben die 276 Delegierten aus Verband und Vereinen wichtige spieltechnische Änderungen verabschiedet, die bereits zur kommenden Saison in Kraft treten. Ab 1. Juli entfällt der gedruckte Spielerpass komplett. Der Nachweis der Spielberechtigung und der Identität bei allen Partien wird künftig nur elektronisch via Spielerpass online mit einem aktuellen Spielerfoto geführt.

Der Modus der Relegation kann in Zukunft von den Bezirken selbst bestimmt werden. Derzeit spielen beispielsweise noch die drei Kreisliga-A-Vizemeister nach einem rotierenden Freilos-Turnus den Herausforderer für den Nichtabsteiger der Bezirksliga aus. Nun könnten die Bezirksverantwortlichen auch beschließen, alle vier Teams in einen Topf zu werfen und zwei „Halbfinalpaarungen“ zu ziehen - die beiden Sieger spielen dann den letzten Platz in der Bezirksliga aus.

Verabschiedet wurde auch, dass ein Tabellenletzter auf jeden Fall absteigen muss - auch wenn die Sollzahl der Staffel damit unterschritten wäre. In dem Fall würde die Staffel mit dem Verlierer der Relegation aufgefüllt. Steigen in eine Staffel mehr als zwei Vereine ab, greift bis einschließlich der Bezirksliga sofort ein verschärfter Abstieg. Kommen drei Absteiger in eine Staffel, geht einer mehr nach unten, kommen vier von oben, müssen zwei mehr als ursprünglich geplant eine Etage tiefer. „Damit soll verhindert werden, dass eine Staffel mehr als 18 Mannschaften umfasst“, so Verbandsspielleiter Thomas Proksch.

Flex-Teams ab sofort möglich

Da immer mehr Vereine mit personellen Engpässen kämpfen, ist es ab sofort möglich, bei den Herren und Frauen in den jeweils untersten Spielklassen im flexiblen Modus („Norweger Modell“) zu spielen. Ein Staffeltagsbeschluss ist dafür nicht notwendig, ein Verein muss dies lediglich beim Staffeltag für sein Team beantragen. Gespielt wird dann mit neun oder elf Spielern. Eine Flex-Mannschaft kann allerdings weder aufsteigen noch an Relegationsspielen teilnehmen. Tritt eine Flex-Truppe nicht mit neun gegen neun Spieler an, sondern mit neun gegen elf, verwirkt sie das Aufstiegsrecht nicht.

Sperren nach Feldverweisen in Meisterschafts- und Pokalspielen werden künftig in der Regel nicht mehr als Zeitsperren, sondern nach einer bestimmten Anzahl von Pflichtspielen festgesetzt. Maßgeb­lich sind dabei die Pflichtspiele der Mannschaft, in der der Spieler des Feldes verwiesen wurde. Rote Karten kurz vor der Winterpause oder dem Saisonende laufen also nicht mehr ins Leere - wer vom Platz fliegt, muss die Sperre abbrummen.uba/pm