Lokalsport

Bippo wird kein VfB-Trainer!

Dass der Papst regelmäßig in den Skiurlaub fährt. Dass Radrennprofis sauber sind. Dass Beckenbauer keine Ahnung vom Fußball hat. Dass man im Fitnessstudio fett werden kann. Es gibt Dinge in diesem Leben, die kann man nicht glauben.

Wer‘s glaubt, wird selig: Auf das allerneueste lokale Fußball-Gerücht passt der Satire-Spruch besonders gut. Demnach soll Ex-Hannover-Coach Tayfun Korkut schon bald neuer Trainer des VfB Stuttgart werden und der Kirchheimer A-Lizenzinhaber Giuseppe „Bippo“ Forzano seine neue rechte Hand – Co-Trainer. Seit Tagen geistert diese Vision durch begeisterte Kicker-Köpfe der Teckregion, und als Beweismittel führen die streng Gläubigen verbürgte Fakten an. Erstens: Korkut (41) und Forzano (56) kennen sich seit Langem aus gemeinsamen VfB-Tagen. Zweitens: Die Chemie stimmt zwischen ihnen. Drittens: Ihre Trainerphilosophien gleichen sich fast wie ein Ei dem anderen. Viertens: Beide sind per Du. Fünftens, und das ist das aller Wichtigste: Zum Abendessen verabredet man sich gelegentlich schon mal in einer Kirchheimer Traditionsgaststätte.

Leider ist die Stuttgarter Superlösung mit Tayfun und Bippo geplatzt, noch ehe VfB-Manager Robin Dutt von ihr Wind bekommen hat. Denn selbst Forzano wusste vom Wasen-Klatsch made in Kirchheim bis gestern nichts. Als er ausführlich davon erfuhr, lag er fast am Boden – vor Lachen.

„Ein Job als VfB-Co-Trainer wäre zu viel der Ehre für mich“, sagt er in glaubhafter Selbstbescheidenheit. Tatsächlich würde Korkut im Fall der Fälle auch wohl seinen eigenen Trainerstab mit an den Neckar bringen – allen voran Xaver Zembrod, der bei Hannover 96 bis zur Entlassung im April 15 Monate lang sein Co-Trainer war.

Forzano, 13 Jahre lang VfB-Juniorentrainer, wird als Stuttgarter Bundesliga-Co vorerst also keine Zukunft haben. Doch weil‘s offenbar nicht alle wissen, befürchtet er nun Telefon-Terror: „Könnte sein, dass mein Handy heute den ganzen Tag klingelt und ich die VfB-Geschichte andauernd dementieren muss“. Womöglich wird er es ausschalten.THOMAS PFEIFFER