Lokalsport

Bitterböse Klatsche

Lenninger Handballer beim 19:31 in Böblingen weit unter Form

Die Talfahrt hält an: Mit der 19:30 (9:13)-Niederlage bei der HSG Böblingen/Sindelfingen rutscht Handball-Landesligist SG Lenningen immer tiefer in den Tabellenkeller. Alle optimistischen Prognosen vor dem Spiel gerieten zur Makulatur.

Schwerer Tag für ihn: Lenningens Torhüter Matthias Carrle.Foto: Jo Bauer
Schwerer Tag für ihn: Lenningens Torhüter Matthias Carrle.Foto: Jo Bauer

Böblingen. Mit dem gesperrten Renz, dem verreisten Haid sowie dem verletzten Oliver Ringelspacher gesellten sich gleich wichtige Stammkräfte zu der ohnehin schon langen Ausfallliste von Trainer Markus Hornung dazu. Da war es gerade recht, dass ausgerechnet dieses Wochenende der in Rosenheim studierende Max Fiegenbaum zur Stelle war und kurzfristig reanimiert werden konnte. Trotzdem stand die SG wie auch schon im Pokalspiel ohne große Alternativen mit dem Rücken zur Wand. Voraussetzungen, welche auch durchaus manchmal positiv wirken können. Mit großen Kampfgeist und einer stabilen Abwehr wollte man den Gastgeber ärgern.

Doch die Anfangsphase gehörte den Gastgebern aus dem Stuttgarter Süden. Sieben Minuten und 50 Sekunden dauerte es, bis Marc Pisch das erste SG-Tor warf. Zu diesem Zeitpunkt hatte es auf der anderen Seite schon viermal geklingelt. Doch die Lenninger Jungs hatten nun Blut geleckt. Trotz zweier Zeitstrafen in den ersten zehn Minuten gegen Bächle und Pisch kämpfte sich die SG Lenningen wieder Tor um Tor heran. Vor allem Bächle hatte nach seiner Strafe sein Visier eingestellt. Beim 6:6 nach Treffer von Rechtsaußen durch Luca Bächle griff HSG-Trainer Merlitz zur grünen Karte, um den Lenninger Schwung zu bremsen – mit Erfolg. Eine zweite Zeitstrafe gegen Bächle zwang die SG-Bank zum handeln. Von nun an wurde der SG-Kapitän nur noch im Angriff eingesetzt. Bis zum 8:9 hielt die SG durch einen Doppelschlag von Baumann noch mit, doch dann ließ ein verworfener Strafwurf 20 Sekunden vor Schluss sowie ein schneller Gegentreffer von Schenker den Rückstand anstatt zwei auf vier Tore anwachsen.

Nach der Pause musste die SG Lenningen somit einem ständigen Vier-bis-Fünf-Tore-Rückstand hinterher laufen. Auch wenn die Trainer-worte in der Kabine deutlich gewählt waren, so fanden sie doch wenig Umsetzung auf dem Spielfeld. Die Lenninger Defensive konnte nicht mehr an die gute Leistung der Anfangsphase anknüpfen. Einfachste Spielzüge rissen große Löcher, und die Heimmannschaft brachte immer wieder Außenspieler Bonhage in Wurfposition. Bis zum 16:21 eine Viertelstunde vor Schluss konnte die SG noch mithalten, doch dann fehlten den Spielern um Kapitän Bächle die Körner, um nochmals eine Schippe draufzulegen. Gegen die Abwehr der HSG Böblingen/Sindelfingen fand nur noch der quirlige Dieterich ein wirksames Mittel – zu wenig. So zogen die Gastgeber in der Schlussphase Tor um Tor weg, und die SG Lenningen musste sich am Ende mit einer heftigen Ohrfeige geschlagen geben.

Nun muss die SG Lenningen in den beiden letzten Spiele des Jahres gegen direkte Konkurrenten dringend wieder punkten. Zunächst am kommenden Samstag um 18 Uhr beim TV Weilstetten II, und dann am 12. Dezember im letzten Heimspiel vor der Winterpause gegen die HSG Rietheim-Weilheim.as

HSG Böblingen/Sindelfingen: Gsell, Meyer, Petri (2), Trunk (1), Root, Schenker (6), Tischner (2), Martinewsky (2/1), Leupolz (2), Kuppinger (5), Bonhage (7/1), Raff, Todt (3)

SG Lenningen: Carrle, Reichle – Dieterich(3), K. Ringelspacher (1), Schmid (2), Rieke, Schweikert, Baumann (2), Fiegenbaum, M. Bächle (6/2), Pisch (4), L. Bächle (1)

Schiedsrichter: Christoph Decker (HSG Langenau/Elchingen), Nedzad Sinanovic (TSG 1848 Ehingen/D.)