Lokalsport

Bitteres Aus für Lenningens Handballer

Relegation Die SG darf eine Halbzeit lang vom Landesliga-Aufstieg träumen, scheitert beim 23:26 gegen Kornwestheim aber am eigenen Wurfvermögen.

Ein Kapitän am Boden: Robin Renz nach dem geplatzten Traum vom Aufstieg.Foto: Markus Brändli
Ein Kapitän am Boden: Robin Renz nach dem geplatzten Traum vom Aufstieg.Foto: Markus Brändli

Er brauchte eine Zeit, um abzukühlen und mit ihm die Mannschaft. Als Peter Schmauk sich gestern Abend auf den Weg zu seinen Jungs in die Kabine machte, da war das Spiel bereits seit einer Stunde abgepfiffen. Dass die eingeplante Party in Lenningen buchstäblich ins Wasser fiel, lag nicht nur am nasskalten Wetter draußen vor der Halle. Die Enttäuschung war gewaltig, bei Spielern, Fans und Trainer. 28 Tore im Hinspiel, eine hauchdünne Niederlage galt es wettzumachen, und eigentlich hatte keiner daran gezweifelt, dass man das mit dem eigenen lautstarken Publikum im Rücken noch drehen und in die zweite Runde einziehen würde. Warum es anders kam, ließ sich mit einem einzigen Satz erklären: „Der Gegner hat seine Chancen genutzt, wir nicht“, stellte SG-Trainer Peter Schmauk nüchtern fest und gab sich als fairer Verlierer: „Der Kornwestheimer Sieg war deshalb verdient.“

Dabei lief zu Beginn alles nach Plan. Die Lenninger Abwehr stand felsenfest, nach elf Minuten lagen die Gastgeber mit 5:1 vorn. Lediglich über außen kam die zweite Mannschaft des Drittligisten SV Kornwestheim zu Chancen. Doch Christoph Reichle im Tor der SG brachte den Gegner mit seine Paraden schon früh an den Rande der Verzweiflung. Ab Mitte der ersten Hälfte wurde das Spiel ausgeglichener. Die Abwehrreihen beider Teams bestimmten das Geschehen, vorne ließen beide Seiten beste Chancen ungenutzt. Über ein 9:6 und 11:8 durch Luca Bächle verwaltete die SG den Vorsprung vor der Pause jedoch zunächst souverän. Kornwestheim reagierte, stellte auf eine offensive Abwehr um und damit den Gegner plötzlich vor Probleme. Gleichzeitig trafen Milunic und Treiber, die beiden gefährlichsten Werfer des SV, plötzlich sicher und ließen den Vorsprung schmelzen. Zur Pause lag die SG noch mit 13:12 vorn.

Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischten wieder die Gastgeber, die beim 16:14 durch Luca Bächle wieder im Vorteil waren. Doch einige leichtfertige Ballverluste und stärker werdende Gäste brachten das Spiel zum Kippen. Nach 43 Minuten ging der SV mit dem 19:18 durch Milunic zum ersten Mal in Führung, und Lenningen zeigte plötzlich Nerven. Vom typischen Tempohandball der SG war nichts mehr zu sehen, hektische Einzelaktionen prägten das Spiel, in dem die Gäste zehn Minuten vor Schluss mit 22:19 führten.

Die SG bewies Kämpferherz, doch in den entscheidenden Situation fehlte die Konsequenz bei den Würfen, und Benedikt Salathe im Tor der Gäste trug mit seinen Paraden in der Schlussphase einen gehörigen Teil zum Erfolg seiner Mannschaft bei. Die Enttäuschung nach der Schlusssirene stand allen Lenningern ins Gesicht geschrieben. Jeder wusste: In beiden Spielen hat man nicht das volle Leistungsvermögen abrufen können. Dennoch feierten die Fans ihre Mannschaft minutenlang mit standing ovations. Der SV Kornwestheim 2 hatte sich als das taktisch bessere und abgeklärtere Team erwiesen, das in den entscheidenden Phasen jeweils nochmal nachlegen konnte. Um es mit Peter Schmauk zu sagen: Der Sieg war verdient. Was Lenningen bleibt, ist eine unerwartet erfolgreiche Saison in der Bezirksliga.bk/as

Spielstenogramm

SG Lenningen: Lamparter, Reichle, Bezold, Nebenführ (2), Rieke (3), Renz (2), Ringelspacher (1), Austen, Haid (3), L. Bächle (7/4), M. Bächle (5), Pisch, Trenkle, Trenkle

SV Salamander Kornwestheim 2: Freund, salathe, Jäger (3), Milunic (8), Fuhrmann, Pichler, Künzel (5), Treiber (3), Remmler (4), Jüngling, F. Jüngling (1), Bahmann (2/1), Brunner, Nethe