Dinklage. Bereits im Januar hatte sich der Verbandsligameister aus Kirchheim für die deutschen Pokalkämpfe qualifiziert. Im niedersächsischen Dinklage kämpften männliche und weibliche Dreierteams auf Verbands-, Bezirks- und Kreisebene um die deutschen Mannschaftsmeisterschaften. Der VfL war vor drei Jahren schon einmal mit dabei, als bei den Herren A (Verbandsliga) das Halbfinale erreicht wurde und die VfL-Damen (Landesliga) in der B-Klasse gar Vizemeister wurden.
Auch diesmal startete der VfL bei den Herren A stark ins Turnier, mit einem klaren Erfolg gegen den Ausrichter TV Dinklage, der kurzfristig in die Fünfergruppe nachgerückt war. Der Gastgeber gewann nur einen Satz. Nicht viel besser erging es SV Hellas Nauen, einem Vertreter aus Brandenburg, der ebenfalls mit 4:0 bei nur einem Satzgewinn abgefertigt wurde. Im Spiel gegen den bayrischen SV Haiming stand nach einem ebenso klaren Erfolg bereits der Gruppensieg fest.
„Im Vergleich mit den anderen Teams haben wir eine leichte Gruppe erwischt“, musste VfL-Routinier Michael Hohl zu diesem Zeitpunkt einräumen. Hohl verließ nach dem Match das Turnier und trat die vorzeitige Heimreise an, um sich um seine Frau und seine neugeborene Tochter zu kümmern. Als Ersatz reiste Klaus Hummel nach, der im letzten Gruppenspiel gegen die Bundeshauptstädter vom SV Ajax Köpenick auflief. Ohne Spielverlust zog er an der Seite von Simon Geßner, Mathias Gantert und Patrick Strauch ins Viertelfinale ein.
Die Hoffnung, auf einen schwächeren Gruppenzweiten zu stoßen, verflog schnell. Der SC Wewer hatte für die Endrunde extra den Polen Wiszowaty aus dessen tausend Kilometer entfernten Heimat anreisen lassen. Er verstärkte seine beiden Landsmänner Shamruk und Koziarski. Es wurde der erwartet heiße Schlagabtausch: Hummel hielt gegen Shamruk zwar gut dagegen, blieb am Ende aber ohne Siegchance. Den Ausgleich von Geßner gegen Wiszowaty baute Gantert gegen Koziarski zur 2:1-Führung aus. Obwohl das als sehr wichtig eingestufte Doppel an den SC Wewer ging, schaffte Geßner mit einem unglaublichen Kraftakt die Sensation gegen Shamruk und gewann das Spiel schließlich im Entscheidungssatz.
Trotz der lautstarken Unterstützung der weiteren teilnehmenden Vereine aus dem Kreis Esslingen (SV Nabern und TSV Lichtenwald) hielt die 3:2-Führung nicht lange. Hummel war streckenweise zwar spielerisch überlegen, fand jedoch kein Rezept gegen die Aufschläge von Koziarski. Gantert musste im Abschlusseinzel dem immer besser ins Spiel findenden Wiszowaty gratulieren, sodass eine bittere 3:4-Niederlage schließlich das Aus im Viertelfinale bedeutete.
„Die Chancen für uns standen in diesem Spiel fifty-fifty. Schade, wir hätten im Halbfinale gerne gegen Hannover 96 gespielt“, so der knappe Kommentar vom pausierenden Mannschaftsführer Strauch, der diesmal als Coach fungierte. Die mit einem Top-50-Spieler angetretenen Hannoveraner gewannen am Ende den Titel – nach ebenfalls hart umkämpften Siegen gegen Wewer und den TTC Langen. kh