Lokalsport

Blaupause Blaustein

Chris Eisenhardt will an seiner Marschrichtung auch am Sonntag gegen Waldstetten nicht rütteln

Die Fußball-Landesliga ist eine Wundertüte. Jeder schlägt jeden. Die ersten acht der Tabelle trennen nur vier Punkte. Mittendrin: der TSW Weilheim.

Mit einem Heimsieg am Sonntag gegen Waldstetten könnten Weilheims Landesligakicker einen Sprung nach vorne in der Tabelle machen
Mit einem Heimsieg am Sonntag gegen Waldstetten könnten Weilheims Landesligakicker einen Sprung nach vorne in der Tabelle machen.Foto: Markus Brändli

Weilheim. „Es wird in dieser Saison keine Ausreißer geben“, ist Weilheims Trainer Chris Eisenhardt überzeugt. Elf Punkte aus sieben Spielen. Achter Platz mit Kontakt nach oben. Die Ausgangslage kann sich schlagartig verbessern, wenn am Sonntag ab 15 Uhr gegen den TSVG Waldstetten ein Dreier gelingt. „Auf dem Papier sind wir Favorit. Alles andere als ein Heimsieg wäre eine Enttäuschung“, ist dem Coach bewusst.

Die Voraussetzungen für erfolgreiche 90 Minuten sind gegeben. Das hochverdiente 3:1 in Blaustein hat für neues Selbstvertrauen gesorgt und die Stimmungslage gehoben. Bis auf Martin Kirschmann sind alle Spieler fit und drängen auf ihren Einsatz. Eisenhardt tendiert dazu, die Anfangsformation vom Gastspiel an der Blau zu belassen, erneut Torjäger André Kriks nach seiner langen Verletzungspause erst zur zweiten Halbzeit einzuwechseln. „Er trainiert wieder voll mit, hat aber noch etwas Rückstand“, begründet Eisenhardt seine Überlegung.

Waldstetten ist der Wohnort von Carina Vogt. Doch die Skisprung-Olympiasiegerin und Doppel-Weltmeisterin hat im vergangenen Winter keine großen Sprünge gemacht – ähnlich wie im Sommer die TSVG-Fußballer. Mit nur zwei Siegen in sieben Spielen rangieren sie auf einem enttäuschenden 13. Tabellenplatz. Besonders weh tat die 0:1-Heimpleite gegen den TV Echterdingen. Ausgerechnet Max Knödler besiegte seinen Ex-Klub mit einem Sonntagsschuss in den Winkel.

Die Elf von den Fildern zählt zu den positiven Überraschungen der noch jungen Saison. Der Trainerwechsel von Alexandar Kalic auf Mario Estasi habe für neuen Schwung in Echterdingen gesorgt, sagt Spielleiter Phillip Wunsch. „Wir haben einen Lauf und das Glück, was uns letzte Saison gefehlt hat“, fügt er hinzu. Vor dem Heimspiel gegen Ebersbach bleibt das Saisonziel unverändert: „Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben.“

Im Verfolgerduell zwischen Aufsteiger SG Bettringen und dem TSV Köngen, der sich erst in der Relegation gerettet hat, treffen zwei weitere Emporkömmlinge aufeinander. Die Grün-Weißen aus der Fuchsgrube sind dabei, ihr Graue-Maus-Image abzulegen. Aber Sportchef Joachim Dienelt, Sohn der einstigen Stuttgarter-Kickers-Größe Herbert Dienelt, gibt sich bescheiden: „Wir sind froh und dankbar, dass wir in der Landesliga spielen.“

Das gilt nicht mehr für Jan Horeth, den großen Pechvogel der Köngener. Nach seiner schweren Beinverletzung, die mehrere Operationen nach sich zog, will der Schienbeinknochen einfach nicht zusammenwachsen. Ob der 27-Jährige jemals wieder Sport treiben kann, steht in den Sternen. „Er war einer unserer Leistungsträger, vorbildlich in jeder Beziehung. Er fehlt uns sehr“, bedauert Dienelt.

Freiwillig das Feld geräumt hat Uli Haug, der Trainer des SC Geislingen, mit den Worten: „Es ist besser, zu gehen, bevor der Schaden nicht mehr zu reparieren ist.“ Haug zog damit die Konsequenz aus dem desolaten Abschneiden seiner Truppe, die nach nur einem Sieg auf dem vorletzten Tabellenplatz gelandet ist. Sein bisheriger Assistent Jasko Suvalic soll nun die Wende schaffen – ausgerechnet gegen Spitzenreiter Dorfmerkingen.

Als einzige von 16 Mannschaften wartet der TSV Weilimdorf noch auf den ersten Sieg. Parallel zur Landesliga-Saison ist der Neuling im Futsal engagiert. Nach dem 7:2 gegen Darmstadt 98 geht es morgen in der Halle gegen Portas Portugal, bevor am Sonntag mit dem FV Nürtingen 09 ein weiterer Überflieger aufkreuzt. Spielleiter Michael Bachmann sieht in der Doppelbelastung kein Problem: „Mir ist es lieber, die Jungs spielen Fußball, als dass sie um die Häuser ziehen.“