Lokalsport

Brutal bestraft

Der TSV Weilheim kassiert gegen Ebersbach den entscheidenden Gegentreffer in letzter Sekunde

Höchststrafe für den TSV Weilheim: Erst in der letzten Minute der Nachspielzeit haben die Limburgstädter im Spitzenspiel in der Fußball-Landesliga gestern Abend ihre Tabellenführung an den SV Ebersbach verloren. Der 1:0-Sieg des neuen Spitzenreiters war verdient, denn die Elf von Trainer Dinko Radojevic war das bessere Team. Spielplan

Standprobleme: Der TSV Weilheim (in Rot) hatte, wie in dieser Szene Martin Kirschmann, gegen den Verfolger SV Ebersbach über 90
Standprobleme: Der TSV Weilheim (in Rot) hatte, wie in dieser Szene Martin Kirschmann, gegen den Verfolger SV Ebersbach über 90 Minuten seine liebe Not.Foto: Deniz Calagan

Weilheim. Als Schiedsrichter Jannick Schönle die fünfminütige Nachspielzeit anzeigte, hatten die meisten Zuschauer das Spiel bereits abgehakt. Kaum Höhepunkte auf beiden Seiten, sollte überhaupt noch ein Tor fallen, dann hätte es der SV Ebersbach am ehesten verdient gehabt. Die Schützlinge von Trainer Radojevic waren vor allem im zweiten Spielabschnitt das bessere Team und hatte auch zwei hochkarätige Einschussmöglichkeiten.

Dass die Limburgstädter in letzter Minute doch noch den Gegentreffer kassierten, war auch dem glücklichen Händchen von Ebersbachs Trainer Radojevic geschuldet. Zehn Minuten vor Schluss wechselte er mit Pascal Römpfer für den bis zu diesem Zeitpunkt gefährlichsten Ebersbacher Stürmer Moritz Straub den entscheidenden Spieler ein. Nur wenige Minuten später lief der nach einer maßgerechten Vorlage von Nico Wagner in den Weilheimer Strafraum und wurde dort von Weilheims Keeper Phillip Uttikal von den Beinen geholt. Der Schiedsrichter entschied ohne zu zögern sofort auf Elfmeter. Diese Chance ließ sich der Ebersbacher Nico Wagner nicht entgehen, auch wenn dieser das nötige Glück hatte und erst im Nachschuss erfolgreich war.

Der Weilheimer Schlussmann war bis dahin Garant für das glückliche Unentschieden gewesen. Kurz nach dem Seitenwechsel vereitelte Uttikal eine Großchance der Gäste. Nach einer Flanke von Fabian Abramowitz kam Moritz Straub völlig frei an das Leder, doch dessen gut getimter Kopfball lenkte der Weilheimer Keeper mit einer Glanztat um den Torpfosten (48.).

Schon vor der Begegnung war vielen Fußball-Experten klar gewesen, dass in dieser Partie, in der sich die beiden besten Abwehrreihen der Liga gegenüber standen, nicht viele Tore fallen würden. Nach der ersten Halbzeit sollten sie Recht behalten, denn in den ersten fünfundvierzig Minuten gab es auf beiden Seiten nicht eine nennenswerte Einschussmöglichkeit. Beide Mannschaften waren stets bemüht, nach vorne zu spielen, aber beide Abwehrreihen spielten zumindest im ersten Spielabschnitt nahezu fehlerlos. Die 400 Zuschauer hofften auf eine bessere zweite Halbzeit, und sie wurden zumindest vom SV Eberbach an diesem Abend nicht enttäuscht. Die Gäste waren die Mannschaft, die deutlich mehr Siegeswille zeigte und am Ende auch dafür belohnt wurde. Der Weilheimer Abteilungsleiter Hans-Peter Bauer war nach Spielschluss dennoch nicht enttäuscht von seiner Mannschaft: „Wir haben das gespielt, was wir zurzeit in der Lage sind, zu spielen.“

Die Limburgstädter hatten im gesamten Spielverlauf keine einzige hochkarätige Torchance. Zwei Weitschüsse von Mike Tausch (31.) und Andre Kriks (47.), die für den Ebersbacher Schlussmann Timo Schurr jedoch kein Problem darstellten, blieben die einzigen Gefahrenmomente. In der Schlussphase strich ein Kopfball von Ferdi Er einen Meter über die Querlatte (88.). Für Jürgen Schorstädt den sportlichen Leiter des SV Ebersbach war es ein absolut verdienter Sieg: „Wir waren spielerisch die bessere Mannschaft, und wenn wir nicht gewonnen hätten, wäre es heute ein verschenkter Sieg gewesen.“me