Lokalsport

Brutaler geht‘s nicht

Basketball: Knights führen bis zur Schlusssekunde gegen Gotha und verlieren

Die Siegesserie der Knights ist auf brutale Art gerissen. Ein Korberfolg von Marco Völler mit der Schlusssirene sicherte den Gästen aus Gotha nach einem spannenden Fight den 60:59-Sieg, obwohl die Thüringer bis dahin kein einziges Mal in Führung gelegen hatten.

Unterm Korb waren die Knights (Dennis Tinnon am Ball) wieder einmal das bessere Team: 46:34 lautete das Rebound-Verhältnis.Fotos
Unterm Korb waren die Knights (Dennis Tinnon am Ball) wieder einmal das bessere Team: 46:34 lautete das Rebound-Verhältnis.Fotos: Genio Silviani

Kirchheim. Wie schon beim Auswärtsspiel zuvor in Essen, mussten die Kirchheimer mit der Schlusssirene den schmerzhaften Nackenschlag einstecken. Über 39 Minuten lagen die Teckstädter in Führung und standen am Ende dennoch ohne Punkte da. Viele kleine Fehler aufseiten der Knights ließen dem Gegner die Tür zum Sieg offen, und der nutzte diese Möglichkeit kaltblütig aus.

Zweimal in Folge verloren die Ritter am Ende zwei wichtige Rebound-Duelle, wodurch die Gäste in Ballbesitz blieben. Eine vermeidbare Situation, die Trainer Michael Mai jedoch nicht als entscheidend werten wollte. „Wir haben das Spiel nicht am Ende verloren. Wir dürfen gar nicht erst in diese Situation kommen, sondern müssen das Spiel vorher zu unseren Gunsten entscheiden“, meinte der Trainer. Tatsächlich hatten die Teckstädter mehrmals die Chance, sich entscheidend abzusetzen. Doch fehlendes Wurfglück, unglückliche Ballverluste oder Schwächen an der Freiwurflinie hielten die Gothaer Hoffnungen immer am Leben. Die Thüringer, angeführt von einem überragenden Carlton Guyton, der mit 18 Punkten Topscorer der Partie war, gaben nie auf und nahmen den Kampf der Kirchheimer kompromisslos an.

So sahen die 1 300 Zuschauer in der prall gefüllten Sporthalle Stadtmitte ein zerfahrenes und von Kampf geprägtes Spiel. „Gotha und Kirchheim spielen einen ähnlichen Stil. Wir definieren uns über eine harte Defensive“, stellte Mai fest. Beide Mannschaften taten sich schwer, ihren Rhythmus zu finden. Dabei nutzten die Ritter ihren Vorteil unter den Körben. Von außen zeigte Rückkehrer Dennis Nawrocki mit neun Punkten einen gelungenen Einstand. Das Spiel der Gäste lebte hauptsächlich vom Ideenreichtum des Carlton Guyton. Weder Jordan Wild, noch Dennis Nawrocki oder Richie Williams bekamen den Guard der Rockets unter Kontrolle. Tim Koch versuchte zwar alles, war jedoch von seiner Erkältung unter der Woche so geschwächt, dass er nur wenige Minuten Spielzeit erhielt.

Dennoch zeigten sich die Ritter, wie schon in den vergangenen Wochen, vor allem in der Defensive überaus präsent und hellwach. Immer wieder stellten sie die Gäste vor unlösbare Aufgaben und zwangen diese zu Fehlern. In der eigenen Offensive fehlte jedoch häufig die nötige Entschlossenheit. Mitte des dritten Viertels erzielte Jordan Wild per Korbleger die einzige zweistellige Kirchheimer Führung beim Zwischenstand von 38:27. Wild wurde mit 13 Punkten Topscorer der Teckstädter und lieferte dadurch einen weiteren Beleg seiner ansteigenden Formkurve.

Doch Gotha blieb dran und verkürzte. Das Spiel entwickelte sich zu einem spannenden Schlagabtausch, in dem die Gäste zwar weiterhin dem Rückstand hinterher liefen, jedoch nie den Kontakt verloren. Eine Minute vor Spielende konnten sich die Kirchheimer dann nochmals absetzen. Dennis Tinnon erhöhte per Freiwurf auf 59:53, doch es sollte der letzte Kirchheimer Punkt des Abends sein. Zwei unnötige Ballverluste und 60 Sekunden später wich die euphorische Stimmung einem ungläubigen Blick auf die Anzeigetafel.

„Dieser Abend ist natürlich extrem bitter für uns. Wir hatten eine großartige Chance, uns oben festzusetzen“, meinte ein enttäuschter Coach Michael Mai nach Spielende. „Der Blick muss jetzt nach vorne gehen. Wir haben keine Zeit, der verpassten Chance hinterher zu trauern. Am Sonntag geht es nach Nürnberg. Ich hoffe, dass bis dahin alle gesund sind.“