Lokalsport

Bundesliga im Programm – Olympia im Kopf

Beim Bundesliga-Finale der Mountainbiker in Bad Säckingen geht es um die Nationenwertung

Der WM-Vierte Manuel ­Fumic bestreitet morgen in Bad ­Säckingen das Finale in der Mountainbike-Bundesliga. ­Dabei geht es nicht nur um eine WM-Revanche, sondern auch um Punkte. Christian Pfäffle muss nach Krankheit abwarten, was sein Körper hergibt.

Punkte sammeln für das Olympiajahr 2016: Manuel Fumic ist in Bad Säckingen noch mal gefordert.Foto: Küstenbrück
Punkte sammeln für das Olympiajahr 2016: Manuel Fumic ist in Bad Säckingen noch mal gefordert.Foto: Küstenbrück

Bad Säckingen. 90, 70, 60, 50,...Das sind nicht etwa Jahreszahlen, in denen die deutsche Fußball-Nationalmannschaft irgendwelche Titel geholt hat. Das sind die Weltranglisten-Punkte, die beim Bundesliga-Finale der Mountainbiker am Sonntag in Bad Säckingen verteilt werden. Für die Plätze, eins, zwei, drei, vier....

Möglicherweise würde sich Manuel Fumic die Fahrt an den Hochrhein sparen, würde es nicht um eben diese Punkte gehen. Es sind vergleichsweise viele für ein Bundesliga-Rennen, weil das Rennen in Bad Säckingen in der „Hors-Classe“-Kategorie gelistet ist. Dabei geht es diesmal weniger um Fumics Person, vielmehr um seine Rolle als Punktelieferant Nummer eins für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) in der Nationenwertung. Die entscheidet am Ende über die Zahl der Startplätze bei den Olympischen Spielen. Dass er selbst im August 2016 in Rio dabei sein wird, steht eigentlich außer Frage. Es geht eher um die Verantwortung, die er für die Mannschaft trägt und auch tragen will.

Der Zweikampf mit den Italienern um den fünften Platz im Ranking, der noch drei Startplätze für die jeweilige Nation ermöglicht, zieht sich vermutlich noch übers kommende Frühjahr hin. Wie hoch der italienische Radsport-Verband die Sache hängt, lässt sich mit einem Blick auf die Meldeliste in Bad Säckingen erahnen: Alle drei Topfahrer sind am Start: Fumics Cannondale-Teamgenosse Marco Fontana ebenso wie Andrea Tiberi und Daniele Braidot.

72 Zähler liegen die Deutschen im Moment noch vorne. Betrachtet man das Punkte-Raster oben, dann leuchtet rasch ein, warum auch der Bundestrainer sehr viel Wert darauf legt, dass Manuel Fumic in Bad Säckingen noch mal die WM-Form auspackt. „Die Woche nach der WM war ich im Ruhe-Modus“, bekennt der Kirchheimer. Und Butterbrezeln habe er sich auch gegönnt. „Das vermisse ich am meisten, wenn ich so viel unterwegs bin.“

Zumindest auf dem Papier, gemessen am WM-Resultat, gelten er und der Tscheche Ondrej Cink als die Favoriten. Cink luchste Fumic in Andorra mit sieben Sekunden Vorsprung noch WM-Bronze ab. Doch in Bad Säckingen muss man neben den Italienern auch die Schweizer Florian Vogel und Fabian Giger wie auch die Franzosen Maxime Marotte, Stephane Tempier und Hugo Drechou auf der Rechnung haben. Der technisch anspruchsvolle Kurs dürfte Fumic liegen. „Es macht immer Spaß, dort zu fahren“, bekennt er.

Den hat dort sicherlich auch Christian Pfäffle. Ob beim U23-Biker vom MTB Teck allerdings der Körper mitmacht, ist eine Frage, die sich erst am Wochenende beantworten lässt. „Ich werde sicher nicht hundertprozentig fit am Start stehen“, weiß Pfäffle schon Tage zuvor. Vergangene Woche ist er krank geworden, am Sonntag bei der Marathon-DM in Furtwangen gab er nach der Hälfte der 120 Kilometer auf, weil er einen völligen Einbruch erlebte. „Ich hoffe, dass ich bis zum Wochenende wieder vollständig gesund bin und dann werde ich schauen, was geht“, meint der Neuffener.

Es wird sein letztes U23-Bundesliga-Rennen sein, nächstes Jahr rückt er in die Elite-Kategorie auf. Seinen letzten MTB-Wettkampfeinsatz in dieser Saison wird Pfäffle eine Woche später bei den Landesmeisterschaften in Neuffen erleben. Einfach, weil es ein Heimrennen ist. Dann muss der Sportsoldat zum Lehrgang bei der Bundeswehr einrücken. Für welche Farben er 2016 in die Pedale tritt, ist derweil noch völlig offen.

Lexware-Teamkollege Luca Schwarzbauer wird sich in Bad Säckingen ebenfalls an den Start stellen. Er arbeitet nach längerer Krankheit weiter an seiner Rückkehr zu alter Stärke. Das Resultat stehe nicht im Vordergrund. „Es geht viel mehr da­rum das gute Gefühl auf dem Rad zu haben“, sagt er. Mein Trainingszustand ist nicht bombastisch, aber tatenlos zuschauen will ich nicht.“