Lokalsport
Catania: Der Neuling will gallig bleiben

Fußball Mit einem weiteren Sieg könnte sich der AC Catania Kirchheim in der Kreisliga A oben festsetzen. Auch die SF Dettingen befindet sich in Lauerstellung. Von Max Pradler

Erfahrungsgemäß ist es im Fußball für Auf- und Absteiger nicht immer einfach, sich auf Anhieb in der neuen Liga zurechtzufinden. Ein Liedchen davon singen kann auch Kreisliga-A-Neuling AC Catania Kirchheim, der als Aufsteiger durchaus ein paar Spiele Anlaufzeit benötigte. Das will auch AC-Spielertrainer Cosimo Attorre nicht beschönigen: „In den ers­ten Spielen haben wir definitiv nicht unser wahres Gesicht gezeigt. Wir mussten uns erst zurechtfinden und Woche für Woche hart arbeiten, um diese Phase zu überstehen.“

Doch das ist den Catanesi eindrucksvoll gelungen. Unlängst kämpfte sich das Team von der Jesinger Allee in der Tabelle bis auf Rang sechs nach oben und wirbelte die Liga ordentlich durcheinander. Allein die Bilanz der vergangenen vier Spiele sagt alles: Vier Siege, 23:7 Tore – darunter zuletzt der deutliche 5:2-Erfolg bei der SGM Höllbach, die bis dato noch ohne Niederlage war. Sollte gegen den VfB Neuffen morgen bereits der fünfte „Dreier“ in Serie gelingen, würden die Kirchheimer weiter mit Riesenschritten in Richtung der Spitzenplätze marschieren. „Wir wollen natürlich gewinnen. Vor allem bei Heimspielen in unserem ‚Wohnzimmer‘ fühlen wir uns pudelwohl“, so Attorre.

Wichtige Wochen für die SGEH

Ein äußerst straffes Programm erwartet in den nächsten Wochen die SG Erkenbrechtsweiler-Hochwang. Am Sonntag müssen die Älbler beim SV Nabern ran, anschließend geht es gegen den AC Catania, Türkspor Nürtingen und die SF Dettingen – allesamt Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte. „Die kommenden Spiele werden richtungsweisend. Je nachdem, wie viele Punkte wir da holen, kann es schon die restliche Saison beeinflussen“, weiß SGEH-Spieler und Pressewart Florian Lenuzza. Mit dem Saisonstart ist der 30-Jährige im Großen und Ganzen zufrieden, „bloß haben wir eventuell etwas zu lange gebraucht, um uns auf die Spielweise der Gegner in der neuen Liga anzupassen.“ Die angespannte Kadersituation und die Torhüterfrage, beides chronische Probleme der SGEH, tun da ihr Übriges. „Seit zwei Wochen haben wir deshalb auch den ehemaligen Feldspieler Gökhan Demir als Torwart reaktiviert“, sagt Lenuzza. Bei der morgigen Partie in Nabern fehlt zudem Nico Handel. Auch für den angeschlagenen Benjamin Kastl kommt das Spiel vermutlich noch zu früh. Für Gegner SV Nabern hingegen geht es nach der 2:3-Pleite gegen Neuffen am Donnerstag darum, nicht schon früh in der Saison im Niemandsland der Tabelle zu versinken.

SFD klarer Favorit

Gut mit dabei sind bislang die SF Dettingen, die trotz einem beziehungsweise zwei Spielen weniger auf dem fünften Platz stehen. Dementsprechend zufrieden ist auch der Dettinger Co-Trainer Simone Stuppia – wenn auch mit einem kleinen Wermutstropfen: „Die verlorenen zwei Punkte beim 4:4 im Derby gegen Nabern sind uns ein Dorn im Auge. Hätten wir das Spiel noch gewonnen, wären wir jetzt in der Spitzengruppe.“

Umso vielversprechender stehen die Chancen, am morgigen Sonntag im Heimspiel gegen Kellerkind FV 09 Nürtingen weiter Boden gutzumachen. „Unterschätzen dürfen wir die Nürtinger nicht. Wir kennen ihre Qualitäten und sie werden uns alles abverlangen“, mahnt Stuppia. Probleme bereitet den Sportfreunden derzeit eher die personelle Lage, die sich nicht bessert – ganz im Gegenteil: „Da jetzt auch noch Spielertrainer Nebih Kadrija mehrere Wochen fehlt, ist die Kadersituation sehr angespannt“, weiß Stuppia, der nun die übrig geblieben Spieler in die Pflicht nimmt: „Jetzt muss eben jeder Einzelne noch mehr Verantwortung übernehmen.“

Knock-out in Nachspielzeit

Der SV Nabern hat sein Nachholspiel beim VfB Neuffen in der Nachspielzeit 2:3 verloren. In den letzten Minuten überschlugen sich auf dem Spadelsberg die Ereignisse. Nach einer Notbremse von SVN-Akteur Benjamin Schubert kurz vor der Strafraumgrenze sah dieser die Rote Karte, den darauffolgenden Freistoß hämmerte Kevin Rieke zum 3:2-Erfolg in die Maschen. „Wenn der Schiedsrichter nach einer Stunde abgepfiffen hätte, wäre ich mit einem Unentschieden einverstanden gewesen, aber in der letzten Viertelstunde hatten wir ein deutliches Chancenplus“, so VfB-Abteilungsleiter Lars Flammer.
Die anderen Tore waren alle in der ersten Halbzeit gefallen. Für den SV Nabern hatten Tony Kuke (37.) und Tim Lämmle (42.) getroffen. Für die Gastgeber waren Alan Fejzuli (27.) und Claudio Silber (43.) erfolgreich. kdl