Lokalsport
Cool bleiben im Hexenkessel

Handball Der letzte Wurf muss sitzen: Die HSG OLE benötigt am Wochenende zwei Punkte und Schützenhilfe, sonst droht der Gang in die Bezirksliga. Von Bernd Köble

Abstiegskampf ist immer Nervensache, doch dieses Szenario hätte sich wohl jeder bei der HSG gerne erspart. Die Alb-Sporthalle in Böhmenkirch ist für auswärtige Gäste wahrlich keine Wellness-Oase. Beengt, dröhnend, eine brodelnde Kulisse mit einem lautstarken Publikum und einem robust zu Werke gehenden Gegner. Ein Ort, an dem die Stimmung schon mal überkocht. Am Samstag ist es der Ort, an dem die HSG-Handballer aus Owen und Lenningen
 

„Wir sind uns bewusst,
dass die Aufgabe schwierig ist.
Daniel Kraaz
Der HSG-Trainer vor dem Schicksalsduell mit Treffelhausen.
 

gegen den TV Treffelhausen um ihre letzte verbleibende Chance auf den Landesliga-Klassenerhalt kämpfen müssen. Die Rechnung ist simpel: Die HSG braucht auf jeden Fall zwei Punkte und muss im Erfolgsfall darauf hoffen, dass der direkte Konkurrent Jahn Göppingen sein Heimspiel am Sonntag gegen den ungeschlagenen Tabellenführer aus Remshalden verliert. Damit wären beide Mannschaften punktgleich und die HSG aufgrund des direkten Vergleichs gerettet.

Gewinnen müssen und gleichzeitig auf Schützenhilfe angewiesen sein, das ist für jeden Trainer der Worst Case im Abstiegskampf.  „Wir dürfen uns von der Kulisse, die uns erwartet, nicht beeindrucken lassen und das spielen, was wir können“, meint HSG-Trainer Daniel Kraaz, der mit aller Macht verhindern will, dass er seinem Nachfolger Volker Picard nach diesem Wochenende einen Absteiger weiterreicht. Auf die eigenen Stärken besinnen, das heißt, über die schnellen Außen aus einer stabilen Abwehr heraus zu einfachen Toren zu kommen. Solche Sätze kennt man. Sie klingen simpel, doch zuletzt war es alles andere als das: Beim 30:34 im Heimspiel gegen den Tabellensechsten aus Weinstadt vor einer Woche hatte die Mannschaft in entscheidenden Situationen die Nerven nicht im Griff und vergab prompt den Matchball.

Hart geführtes Hinspiel

Jetzt geht es mit dem TV Treffelhausen gegen einen Gegner, für den es sportlich zwar um nichts mehr geht, der mit seiner robusten Gangart am vergangenen Wochenende allerdings selbst den Tabellenführer aus Remshalden in Bedrängnis brachte. Die Bilanz im von beiden Seiten hart geführten Hinspiel im Dezember: drei rote Karten und ein Nasenbeinbruch beim fünffachen HSG-Torschützen Tobias Baumann. Damals ging die Spielgemeinschaft beim 34:31 immerhin als Sieger vom Feld.

„Wir müssen mit dieser Drucksituation jetzt umgehen“, fordert der sportliche Leiter der HSG, Raphael Schmid. „Es gibt genügend erfahrene Spieler in der Mannschaft. Die Chance ist da.“ Und sollte sie doch nicht genutzt werden? „Für das Projekt HSG täte mir das leid“, betont Daniel Kraaz, der sich in der kommenden Saison eine einjährige Auszeit im Handball nehmen will. Er sagt: „Für mich gehört diese Mannschaft ganz klar in die Landesliga.“ 

Das sehen auch die Fans aus Owen und Lenningen so. Obwohl bis auf die Landesliga-Frauen alle aktiven Mannschaften am Samstag fast zeitgleich im Einsatz sind, war der gecharterte Fanbus am Donnerstag bereits so gut wie ausgebucht. Sollte die HSG in der Nacht mit zwei Punkten im Gepäck heimkehren, dürfte sich am Sonntag der nächste Tross im Täle in Bewegung setzen. Um 17.30 Uhr empfängt in der Göppinger Parkhaushalle der TV Jahn Engelbert Eisenbeils Musterschüler aus Remshalden. Nähme die HSG an diesem Schicksalswochenende auch die zweite Hürde, gäbe es spätestens um Viertel vor sieben am Sonntag etwas zu feiern.

HSG organisiert Fanbus zum Spiel

Für die Fahrt zum entscheidenden Duell um den Klassenerhalt in der Alb-Sporthalle in Böhmenkirch hat die HSG OLE einen Fanbus organisiert. Abfahrt ist um 18 Uhr an der Lenninger Sporthalle. Eine Zustiegsmöglichkeit gibt es um 18.10 Uhr an der Owener Teckhalle. Restplätze lassen sich bei Barbara Wohlfahrt unter 01 71/2 68 69 78 reservieren.  bk