Frankfurt. Sprinter Philipp Corucle (23) hat bei seinem ersten Start in diesem Jahr mit 6,75 Sekunden über 60 Meter voll überzeugt. Beim Frankfurter Wintercup unterlag der schnellste Sprinter aus dem Kreis Esslingen nach der zweitschnellsten Vorlaufzeit in einem spannenden Finale mit 6,77 Sekunden nur knapp dem acht Jahre älteren Deutschen Freiluftmeister von 2019, Michael Pohl (Sprintteam Wetzlar/6,72).
Die Veranstaltung, die ausschließlich für Profi- und Bundeskadersportler zugelassen war, fand unter strengen Hygienevorschriften ohne Zuschauer und Medienvertreter statt. In Anbetracht von drei Stunden Anfahrtszeit im Schneechaos und anschließenden zähen Coronatests war Papa Micky Corucle zufrieden mit dem Ergebnis seines Sprösslings. „Wir sind im Vergleich zum vergangenen Jahr rund drei Wochen hinter der maximalen Form, was einer schwierigen Vorbereitung geschuldet ist“, bilanzieret Sprint-Verbandstrainer Corucle, der aber optimistisch vorausblickt: Das Ziel EM Anfang März im plonischen Torun hält er für realistisch. Die Norm liegt bei 6,63 Sekunden.
Philipp Corucle, der beim VfB Stuttgart unter Profibedingungen trainiert, jedoch nicht im DLV-Kader gelistet ist, lief vor genau einem Jahr beim Sindelfinger Hallenmeeting 6,64 Sekunden, eine Woche später wurde der Köngener in 6,66 Sekunden Siebter bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig. Corucles Bestzeit über 100 Meter aus dem Jahr 2019 liegt übrigens bei 10,45 Sekunden.
Für Philipp Corucle lassen sich Sport und Studium bestens verbinden. Als Student der Wirtschaftswissenschaften an der Uni Hohenheim bleibt für den 23-Jährigen viel Zeit für das Training, das ausschließlich in der Molly-Schauffele-Halle und am Olympiastützpunkt in Stuttgart stattfindet. Die nächsten Tests sind kommendes Wochenende in Sindelfingen und Ende Januar in Düsseldorf geplant, sofern die Politik mit neuen verschärften Maßgaben keinen vorzeitigen Riegel vorschiebt. mm