Lokalsport
Dämpfer im Kampf ums Tokio-Ticket

Mountainbike Weder Manuel Fumic noch Luca Schwarzbauer können sich beim Weltcup in Nove Mesto für die Olympischen Spiele empfehlen. Von Armin Küstenbrück

Nove Mesto na Morave war kein gutes Pflaster für die deutschen Mountainbiker. Eine Woche nach dem erfolgreichen Auftritt in Albstadt mussten alle Fahrer aus der Teckregion beim zweiten Weltcup der Saison deutlich Federn lassen - ausgerechnet beim letzten Qualifikationsrennen für die Olympischen Spiele in Tokio.

Pirmin Sigel aus Weilheim kam mit der nasskalten Witterung überhaupt nicht zurecht und musste vor Kälte zitternd vorzeitig beenden. „Beim Aufwärmen ging es mir noch richtig gut, und selbst beim Start konnte ich noch einige Plätze gutmachen“, resümierte er. Doch Regen hatte den Boden am Biathlon-Stadion die ganze Woche über tief mit Wasser getränkt, und auch von oben sorgte ein Schauer für zusätzliche Feuchtigkeit. Binnen weniger Meter war Sigel wie alle anderen Fahrer patschnass und ausgekühlt. Eine zusätzliche Lage Kleidung brachte keine Linderung - Sigel musste abbrechen.

Ganz so schlimm waren die Bedingungen im Rennen der Elite nicht, auch wenn sich Manuel Fumic nicht daran erinnern kann, dass die Strecke rund um das Skistadion von Nove Mesto jemals so ausgefahren gewesen wäre: Doch auch wenn die Konditionen für alle gleich waren, kamen weder Fumic noch Luca Schwarzbauer, der zweite Teck-Biker aus Reudern, damit zurecht. „Ich habe mich eigentlich auch gar nicht schlecht gefühlt“, berichtete Schwarzbauer, „aber heute lief es noch schlechter als sonst.“ Lediglich die gute Form verhinderte den totalen Absturz: „In den vergangenen Jahren wäre ich wohl jenseits der 60 gelandet, jetzt hat es wenigstens für Platz 39 gereicht.“

Damit war der 24-Jährige allerdings nur neun Sekunden langsamer als Manuel Fumic, der ebenfalls nicht an das Ergebnis von Albstadt anknüpfen konnte. „Ich habe wohl die falsche Reifenwahl getroffen“, meinte Fumic, „da war ich wohl zu optimistisch, was die Bodenverhältnisse betraf. Dadurch musste ich viel laufen - und wer mich kennt, weiß, dass ich das nicht so gut kann.“

Beide Olympia-Kandidaten hätten allerdings ihre Hoffnungen auf einen Startplatz nach einem Sturz des Deutschen Meisters Max Brandl fast begraben können: Dem war bei einem kapitalen Überschlag in der ersten Runde die Gabel gebrochen und er fiel so als Punktelieferant aus, während für Tschechien, Konkurrent Deutschlands um Platz sieben im Nationenranking, Ondrej Cink als Vierter noch mal richtig Punkte sammelte. Da aber die anderen Tschechen noch schlechter waren als die Deutschen, konnten sie im letzten Qualifikationsrennen den Rückstand nicht mehr aufholen.