Lokalsport

Das 23,5-Stunden-Schwimmen von Wendlingen

Breitensport Die 20. Auflage des Marathon-Events im Freibad tanzt aus der Reihe. Ein aufziehendes Gewitter stiehlt Sportlern und Veranstalter eine halbe Stunde. Von Peter Dietrich

Beckenlängen statt Kacheln zählen: Beim 24-Stunden-Schwimmen sind aufmerksame Statistiker gefragt.Foto: Peter Dietrich
Beckenlängen statt Kacheln zählen: Beim 24-Stunden-Schwimmen sind aufmerksame Statistiker gefragt.Foto: Peter Dietrich

Pünktlich zum Beginn des 24-Stunden-Schwimmens im Wendlinger Freibad kam das Gewitter. Die Schwimmer am Start konnten es kaum erwarten: Wann ist es endlich weitergezogen? Wann geht es endlich los? Um 19.35 Uhr war es endlich soweit: Zusammen mit Bürgermeister Steffen Weigel sprangen die ersten ins Wasser. Weil die 35 Minuten Verzögerung aus organisatorischen Gründen nicht einfach hinten drangehängt werden konnten, wurde die 20. Ausgabe der Veranstaltung zum 23,5-Stunden-Schwimmen. Die Veranstalter der DLRG dürfte es kaum gestört haben: In den 35 Minuten war der Andrang an den Verpflegungsstationen umso größer.

Probleme, die das Wendlinger Sportereignis von Anfang an mit Bravour gemeistert hat. Bei der ersten Ausgabe 1997 kam die Hiobsbotschaft Stunden zuvor: Wegen zu vieler Keime im Wasser war das Freibad gesperrt. Statt des Schwimmens wurde eine Pool-Party gefeiert. Bis zum ersten wirklichen Event dauerte es zwei weitere Jahre. 1998 war das Freibad wegen Sanierungsarbeiten geschlossen.

Treue Gäste aus der Partnerstadt

Seit der Erstauflage 1999 gibt es viele treue Teilnehmer: Die Mannschaft aus Zell im Wiesental war das 15. Mal dabei, Gäste aus der Partnerstadt Saint-Leu-la-Forêt bereits zum 10. Mal. Wieder dabei war auch Andreas Schwandt. Er hatte erneut die Startnummer eins ergattert und sich viel vorgenommen. Im Vorjahr hatte er sich von 53,8 auf 58,5 Kilometer gesteigert und damit einen neuen Streckenrekord aufgestellt. In diesem Jahr knackte er mit 60,8 Kilometern zum ersten Mal die 60-Kilometer-Marke. Bürgermeister Steffen Weigel hatte sich für Freitagabend nur kurz Zeit genommen, wollte am Samstag jedoch zurückkehren, um für das Sportabzeichen die fehlende 800-Meter-Strecke zu absolvieren.

Wohl dem, der bei diesem Durcheinander im Wasser den Überblick behielt. Einige Schwimmer hatten sich ihre Startnummer groß auf den Arm geschrieben, das erleichterte den Zählern die Arbeit und ersparte den Schwimmern das Rufen. Für die glänzende Organisation - wie immer gab es im Freibad Vollpension - sorgte die DLRG mit Helfern des Roten Kreuzes und zahlreichen Unterstützern. Mittendrin war wie gewohnt Thessy Kiesler, DLRG-Sprecherin und Küchenchefin in Personalunion. Sie kündigte gleich noch eine Überraschung an: Für alle Teilnehmer mit einer 20 in der Startnummer gab es ein kleines Präsent.

1 Die Ergebnisse sind im Detail unter http://wertung.24h-schwimmen-wendlingen.de/ zu finden.