Lokalsport

Das Adrenalin fließt in Strömen

Basketball Die Sporthalle Stadtmitte bleibt auch für Science City Jena eine uneinnehmbare Festung. Die Knights liegen beim 80:68 zeitweilig mit 32 Punkten in Führung, geben den direkten Vergleich aber noch aus der Hand.

Immer einen Schritt schneller: Die Knights und ihr Kapitän Richie Williams (am Ball) boten gegen Jena über weite Strecken Hochgeschwindigkeits-Basketball. Ein plötzlicher Einbruch in der Schlussphase machte es dann noch einmal unnötig spannend. Foto: Tanja Spindler

Kirchheims Zweitliga-Basketballer setzen gegen den ehemaligen Erstligisten aus Jena ein dickes Ausrufezeichen und unterstreichen ihre Heimstärke mit einem 80:68-Erfolg gegen Science City Jena. Dabei hätte das Ergebnis noch deutlich höher ausfallen können. Satte 32 Punkte lagen die Kirchheimer im dritten Viertel vorn, ehe der Motor im Schlussabschnitt zu stottern begann und die zwei Punkte fast noch in Gefahr gerieten. Mit 20 Punkten wurde Richie Williams Topscorer auf Seiten der Knights.

Es ist lange her, dass die Ritter in einem Zweitligaspiel Mitte des dritten Viertels mit über 30 Punkten in Führung lagen. 63:31 stand nach 26 gespielten Minuten auf der Anzeigetafel in der Sporthalle Stadtmitte. Und das gegen den Aufstiegsaspiranten aus Thüringen. Was Kirchheims Basketballfans an diesem Abend jedoch auch erlebten, war die völlige Verrücktheit, die ein Basketballspiel ausmachen kann.

Nach einem insgesamt schwachen ersten Viertel, in dem beide Mannschaften keinen Rhythmus fanden (16:13 für Jena), starteten die Gastgeber mit Beginn des zweiten Abschnitts durch. Die Ritter fanden nun offensiv eine gute Mischung aus erfolgreichen Distanzwürfen und Inside-Spiel. Dabei feierte Center-Neuzugang Nick Muszynski mit neun Punkten in der ersten Halbzeit ein gelungenes Heimdebut. Offensiv lief der Ball schnell durch die eigenen Reihen und die Jenaer kamen kaum noch hinterher. Ein Dreier durch Tim Koch in der Schlusssekunde sorgte für den 45:29-Halbzeitstand.

Igor Perovic warnte seine Mannen in der Kabine, dass das Spiel noch lange nicht entschieden sei und die Ritter beherzigten diesen Appell konsequent. Die Gastgeber dominierten das Spielgeschehen auch in den Anfangsminuten der zweiten Halbzeit. Jena schien dem Tempo des Gegners nichts entgegensetzen zu können. Gleichzeitig sorgte die Kirchheimer Defensive konsequent für Stopps, die schnell in Punkte umgewandelt wurden. Jonas Niedermanner sorgte schließlich für die Punkte zur höchsten Kirchheimer Führung beim 63:31.

Kurios: Ab diesem Moment ging plötzlich auf Kirchheimer Seite gar nichts mehr. Den sicheren Sieg im Hinterkopf, nahmen die Teckstädter nun überhastete und schlecht vorbereitete Würfe. Jena brauchte lange, um Nutzen daraus zu ziehen. Insgesamt nur acht Zähler gelangen den Gästen im dritten Viertel. Doch der Schlendrian auf Kirchheimer Seite setzte sich auch im Schlussabschnitt fort und hinterließ auch Spuren in der bis dahin unglaublich stabilen Defensive. Unnötige Turnover im Ballvortrag und ein nun heiß laufender Seth Allen auf Jenaer Seite zwangen Perovic mehrfach, die Partie per Auszeit zu unterbrechen. Am Ende waren es zwei entscheidende Korbaktionen von Kapitän Richie Williams, die den Gegner auf Distanz hielten. Jena lief bei einem nach wie vor deutlichen Rückstand schließlich die Zeit davon

„Wir haben solide zehn Minuten gezeigt, sehr gute 16 Minuten und 14 sehr schlechte“, bilanzierte nach dem Spiel Knights-Sportchef Chris Schmidt, der dennoch das Positive herausstrich und erleichtert war über den immens wichtigen Erfolg. „Es bringt nicht viel, die letzten Minuten tiefgehend zu analysieren“, meinte er. „Natürlich müssen wir das besser verwalten und bessere Entscheidungen treffen, aber wir haben am Mittwoch und Samstag schon die nächsten Spiele und nicht die Zeit dem verlorenen direkten Vergleich (Hinspiel 87:69) hinterher zu trauern.“ Schmidt: „Das wir überhaupt in der Position sind, uns darüber zu ärgern, ist sehr positiv.“ Am Mittwoch wartet Bremerhaven. Die Mannschaft von Steven Key ist das bislang einzige Team, dem es in der aktuellen Saison gelungen ist, die Punkte aus der Sporthalle Stadtmitte zu entführen.tb/cs

 

In Schwenningen ist es „fünf vor zwölf“

Die wiha Panthers aus Schwenningen werden gegen den neuerlichen Abzug von drei Punkten durch die
2. Basketball-Bundesliga keinen Widerspruch einlegen. Damit wird die Strafe wegen wiederholten Verstoßes gegen Lizenzauflagen rechtskräftig. Die Schwarzwälder haben dadurch in der Tabelle nun acht Punkte Rückstand auf den Vorletzten Leverkusen. „Es ist fünf vor zwölf. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem ein Weitermachen nur unter bestimmten Voraussetzungen noch möglich ist“, räumte Panthers-Geschäftsführer Michael Krivanek gegenüber dem Südkurier ein. Unter anderem werden Steuernachzahlungen und Einbrüche bei Ticketverkäufen als Gründe für die wirtschaftliche Schieflage genannt.  tb