Lokalsport

Das Angebot wächst wieder

Leichtathletik Trotz strenger Auflagen und Teilnehmerhöchstgrenzen wird es in den kommenden Wochen wieder Wettkämpfe im Kreis Esslingen geben. Die LG Teck plant einen Vier-Disziplinen-Vergleich im Juli. Von Martin Moll

Bereit für den Re-Start: Die Leichtathleten in der Region fiebern den ersten Wettkämpfen nach der Corona-Pause entgegen. Symbolb
Bereit für den Re-Start: Die Leichtathleten in der Region fiebern den ersten Wettkämpfen nach der Corona-Pause entgegen. Symbolbild: Markus Brändli

In der Leichtathletik macht sich verhaltener Optimismus breit. Der Wettkampfbetrieb nimmt Fahrt auf - wenn auch sehr langsam, denn viele Vereine schrecken vor den rigiden Schutzmaßnahmen (siehe Infoartikel) noch zurück. Seit dem 11. Juni ist der Wiedereinstieg in den Wettkampfbetrieb für die Leichtathletik - zumindest in kleiner Form - zwar möglich. Doch viele Vereine zweifeln, das umfangreiche Schutz- und Durchführungskonzept „Leichtathletik-Wettkampf“ umsetzen zu können.

Selbst auf Landes- und Bundesebene hatte es zuletzt Absagen aufgrund der aktuellen behördlichen Vorgaben und Anordnungen sowie den vielen Einschränkungen gehagelt. Eine negative Steilvorlage sind die auf den 8. und 9. August in Braunschweig neu angesetzten Deutschen Leichtathletikmeisterschaften. Weil es die behördlichen Auflagen zum jetzigen Zeitpunkt nicht zulassen, können nicht alle Disziplinen in das DM-Konzept integriert werden. Durch das Raster fallen sämtliche Mittel- und Langstreckenspezialisten. Dies sorgt nicht nur bei den Läufern und Läuferinnen für Frust und viel Kritik.

Optimismus im Kreis

Der Leichtathletikkreis Esslingen, mitgliederstärkster Kreis innerhalb des Württembergischen Leichtathletikverbandes (WLV), zeigt sich nach einer Tagung vergangene Woche aufgeschlossen und flexibel, was die Wettkampf- und Kampfrichterbetreuung für die ausrichtenden Vereine anbelangt. So wird es in den nächsten Wochen etliche Wettkampfangebote seitens der Kreisvereine und in der Region geben. Angedacht sind Vergleichs- und Vereinswettkämpfe, „Abend-Challenges“, Einladungswettbewerbe oder offizielle Testwettkämpfe mit Kaderathleten - stets mit reduziertem Wettbewerbsangebot von drei bis maximal sechs Disziplinen.

So findet am kommenden Freitag, 3. Juli, in der Fuchsgrube in Köngen ein Testwettkampf der LG Filder auf Vereinsebene statt. Die LG Teck plant einen Vier-Disziplinen-Wettkampf Mitte oder Ende Juli im Weilheimer Lindachstadion, zu dem bis zur zulässigen Teilnehmer-Höchstgrenze auch Athleten aus umliegenden Vereinen eingeladen werden sollen - auf der Veranstaltungs- und Ergebnisplattform im Internet „LADV“ wird sich in den nächsten Wochen also einiges bewegen.

Wettkampftermine unter www.ladv.de

Wirtschaftliche Interessen müssen erst mal hinten anstehen

Den Rahmen für die Wiederaufnahme des Wettkampfbetriebes bilden die Leitlinien des Landes Baden-Württemberg, des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) sowie ein vom Deutschen Leichtathletikverband (DLV) entwickeltes und empfohlenes Hygiene- und Durchführungskonzept, das auch von Landesverbänden, Kreisen und Vereinen als Grundlage für eigene Konzepte verwendet werden kann.

Für alle Wettkämpfe muss demnach neben einem Sonderantrag an die jeweiligen Behörden ein Durchführungs- und Hygienekonzept erstellt werden - und das hat es in sich: Neben allgemeinen Grundsätzen muss der Wettkampfablauf genau definiert sein. Risikominimierung durch Distanz- und Hygieneregeln, Zugang zum Stadion innerhalb eines Zeitfensters, Aufwärmen in extra ausgezeichneten Bereichen, Regelungen hinsichtlich Betreten der entsprechenden Wettkampfbereiche bis hin zum Verlassen des Stadions.

Die Höchstgrenze zugelassener Athleten zu einer Veranstaltung liegt derzeit bei 99. Dies bedeutet im Umkehrschluss begrenzte Kontingente an Startplätzen. Pro Disziplin und Altersklasse sind maximal zwölf Teilnehmer zuge­lassen. Verzichtet werden muss auf zuschauende Eltern, Fans, sowie auf Bewirtung, Umkleiden und Duschen.

Wer eine Veranstaltung anbietet, muss wirtschaftliche Interessen also außer Acht lassen. In erster Linie geht es um die Leichtathletik und die Sportler, die nach monatelanger Wettkampf-Abstinenz und reduziertem Training wieder eine Standortbestimmung brauchen. mm