Lokalsport

Dem Teufel ein Schnippchen geschlagen

Ski Elf Wagemutige aus dem Lindachtal stellen sich dem Inferno-Rennen in der Schweiz.

Die SG-Starter in Mürren: Hinten Rainer Heilemann, Sebastian Liebler, Thomas Nussbaumer, Bernd Holl, Jürgen Taxis, Alexander Amiri, Marius Fischer, Steffen Kuch. Vorne Simon Fischer, Waldemar Sparwasser, Tim Taxis, Sebastian Stolz.  Foto: pr

Mürren. Es gilt als härtestes Skirennen der Welt: Bei der 78. Auflage des Inferno-Abfahrtsrennens im schweizerischen Mürren war die „SG Stern Stuttgart“ aus dem Lindachtal angetreten, um dem Teufel ein Schnippchen zu schlagen. Die bereits erfahrenen Bernd Holl, Thomas Nussbaumer, Jürgen Taxis, Simon Fischer, Rainer Heilemann, Sebastian Liebler, Tim Taxis und Alexander Amiri wurden durch drei Rennläufer verstärkt. Zum ersten Mal mit dabei waren Steffen Kuch, Marius Fischer und Sebastian Stolz.

Zum Auftakt stellten sich Sebastian Liebler (14.47,04 Minuten), Bernd Holl (15.59,64), Tim Taxis (17.21,40), Simon Fischer (17.26,13), Marius Fischer (17.42,84), Steffen Kuch (17.57,74) und Sebastian Stolz (19.23,28) dem sechs Kilometer langen Inferno-Nachtlanglauf durch Mürren.

Beim Inferno-Riesenslalom warfen sich Sebastian Liebler, Tim Taxis, Simon Fischer, Steffen Kuch, Sebastian Stolz und Marius Fischer bei Nebel und starkem Schneefall ins Getümmel. Liebler und Kuch mussten den harten Bedingungen Tribut zollen und wurden von der Strecke „abgeworfen“. Auch Simon Fischer stürzte, hatte aber Glück, dass er recht schnell wieder auf die Skier kam und seine Fahrt fortsetzen konnte. Schnellster der SG wurde Newcomer Sebastian Stolz in 1.28,89 Minuten, gefolgt von Tim Taxis (1.32,89), Marius Fischer (1.39,12) und Simon Fischer (1.41,77).

Nach einer von Aufregung und Schlaflosigkeit geprägten Nacht ging es, begleitet durch den AC/DC-Klassiker „Highway to Hell“, zum Start des Inferno-Rennens. Erster Starter der SG war Routinier Bernd Holl. Mit einer Laufzeit von 8.13,93 Minuten und Platz 16 der Senioren-II-Wertung sicherte er sich zum zweiten Mal in seiner Inferno-Karriere ein handgemachtes Inferno-Holzbrettchen als Auszeichnung.

Als Zweiter ging Rainer Heilemann auf die zehn Kilometer lange Strecke vom kleinen Schilthorn bis nach Winteregg. Nur einen Wimpernschlag länger als Holl benötigte er, um die schwere Strecke zu absolvieren. Mit einer Zeit von 8.14,30 lag er nur drei Zehntelsekunden hinter Bernd Holl. Dritter im Bunde war Sebastian Liebler, der in 8.14,50 Minuten ebenfalls nur zwei Zehntel hinter Heilemann blieb und damit die Ausgeglichenheit im SG-Team bewies. Routinier Jürgen Taxis, in der Vorbereitung durch eine Knieverletzung gehandicapt, finishte nach 9.20,87 Minuten. Besser machte es Simon Fischer, der mit 8.04,19 Minuten den Sieg in der internen Wertung der Lindachtal-Truppe holte. Der sechste Starter, Tim Taxis, war wie vor zwei Jahren schneller als sein Vater Jürgen und gewann damit die Familienwertung.

Thomas Nussbaumer, im letzten Rennen bei Tempo 100 von der Strecke abgeworfen, war nach 9.40,28 Minuten zwar nicht begeistert, aber zufrieden, gesund im Ziel angekommen zu sein. Alexander Amiri gelang mit 8.45,04 Minuten eine respektable Leistung. Komplettiert wurde das SG-Ergebnis durch die drei Debütanten: Marius Fischer bilanzierte nach 9.31,67 Minuten: „Mann, das war lang und brutal.“ Ähnlich ging es Steffen Kuch, der nach 9.10,54 Minuten ins Ziel kam. „Ich spür meine Füße und Oberschenkel nicht mehr, aber ein Top-Gefühl, im Ziel zu sein.“ Sebastian Stolz schoss mit einer Laufzeit von 8.31,77 von (Start-)Platz 1654 auf Rang 250 – .

Was Strecke und Leistungsvermögen hergeben, zeigte Gesamtsieger Alexander Zöschg aus Italien, der die Strecke in 7.13,01 bewältigte. axa