Lokalsport
Den Dusel nicht überstrapazieren

Kreisliga B6 Primus TSV Ötlingen will beim TSV Oberlenningen nichts anbrennen lassen.

Kirchheim. Nach der 0:3-Niederlage bei Mitfavorit AC Catania scheint beim TSV Ötlingen als Spitzenreiter der Fußball-Kreisliga B6 etwas Sand ins Getriebe gekommen zu sein. Bei den letzten drei Begegnungen musste der Primus aus dem Rübholz jeweils Rückständen hinterherlaufen, die Geschichten gingen am Ende jeweils in der Schlussphase aber gerade nochmal gut – der sprichwörtliche Dusel, den man Fußballerweisheiten zufolge als Tabellenführer mitunter hat. Ganz krass zeigte sich dies vergangenen Sonntag, als man durch Philipp Geiers Handspiel früh in Unterzahl geraten war. Die Jungs von Benedetto Savoca hatten den Erfolg einzig ihrem Keeper Pascal Treuer zu verdanken, der nicht nur den fälligen Handelfmeter entschärfte, sondern auch sonst mit seinen Glanzparaden die Rübholzkicker im Spiel hielt. Als Jesingens Kevin Goller dann doch das 0:1 markierte, schien das Spiel gelaufen, doch Hepperle und Kujabi drehten den Spieß tatsächlich in den Schlussminuten um.

„Solch ein Glück hast du nicht immer wieder, deswegen wollen wir es in Oberlenningen gar nicht mehr so weit kommen lassen und die Partie vorneweg dominieren, die drei Punkte müssen her“, sagt Savoca, der zwar einige Ausfälle beklagt, jedoch von seinem breiten Kader profitieren kann.

In Oberlenningen sind die Personalnöte allerdings weitaus größer, weswegen sich Abteilungsleiter Boss Patrick Häußler auch keinerlei Illusionen hingibt. „Gott sei Dank können wir etwas jonglieren, weil beide Mannschaften zu Hause spielen, aber angesichts dieser Personallage ist Ötlingen haushoher Favorit. Auch das Trainergespann Hamit Geckin und Johannes Ruder schlägt in die gleiche Kerbe. „Wir haben einfach zu viele verletzte und kranke Spieler, wenigstens kehrt mit Dzenan Murtic ein Stürmer zurück, wir dürfen nicht aufgeben, dann platzt der Knoten auch mal wieder“, ist sich Ruder sicher.

Neuling sorgt für Furore
Die SG Owen/Unterlenningen hatte vor der Saison keiner als Mitfavorit ausgemacht, nun sind die Täleskicker neben dem AC Catania die einzig ungeschlagene Mannschaft. Jetzt geht es für die SG nach Jesingen. „Man hat ja in Ötlingen letzten Sonntag gesehen, zu was die junge Jesinger Truppe fähig ist, wir sind also gewarnt. Und dennoch fahren wir in die Lehenäcker, um die drei Punkte zu holen, wir dürfen bis Weihnachten nichts mehr liegen lassen“, sagt SGM-Coach Timo Reinhofer, der personell wieder aus dem Vollen schöpfen kann, zumal Innenverteidiger Nikolas Allgaier seine Sperre abgesessen hat.

Jesingens Trainer Christopher Dangel weiß um die Unerfahrenheit seiner Truppe, kennt aber nur zu genau deren Qualitäten und analysiert optimistisch: „Das ist eine junge Mannschaft, die Gas geben kann, in Ötlingen aber durch ihre Unerfahrenheit letztlich den Sieg verschenkt und Lehrgeld bezahlt hat. Doch wir sind auch gegen die starken Gegner auf Augenhöhe und haben uns nie versteckt.“

Drei Niederlagen stehen bei beiden zu Buche – wenn der TSV Schlierbach (zu Gast beim TV Neidlingen II) als auch der FC Kirchheim (gegen die SG Reudern/Oberensingen) nicht abreißen lassen wollen, müssen sie dreifach punkten.

Dass die Kirchheimer Catania mit Underdogs wenig Mitleid hat, musste zuletzt der inzwischen abgemeldete TSV Wolfschlugen III beim historischen 29:0 erfahren. Die Frage stellt sich nun: Wie ergeht es morgen an der Jesinger Allee dem SV Nabern II? kls