Lokalsport

Der Bierbrau-Azubi dreht auf

Leichtathletik Mit dem vierten Platz über 1500 Meter bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm feiert Alexander Niemela von der LG Teck den bislang größten Erfolg seiner Laufbahn. Von Martin Moll

Auf der Überholspur: Alexander Niemela von der LG Teck. Foto: Ralf Görlitz
Auf der Überholspur: Alexander Niemela von der LG Teck. Foto: Ralf Görlitz

Alexander Niemela von der LG Teck ist bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm über 1500 Meter ein grandioses Rennen gelaufen, was mit dem vierten Platz belohnt wurde. Es war der bislang größte Erfolg des 18-jährigen Bierbrauer-Azubis aus Ochsenwang. Ein Titel durch Aileen Kuhn aus Wendlingen im Hammerwerfen und zwei zweite Plätze durch Alisia Freitag (TSG Esslingen) über 1500 Meter Hindernis und Tizian Noah Lauria (LG Filder) im Kugelstoßen rundeten ein prächtiges Gesamtergebnis des Kreis-Nachwuchses ab.

Kurzzeitig war Medaille drin

Alexander Niemelas Bestzeit über 1500 Meter steht bei 3.57,01 Minuten und ist die aktuell 13.-schnellste Zeit in Deutschland in der U20. Deshalb war das Ziel, zumindest ins Finale der besten zwölf zu kommen. Dass am Ende sogar Platz vier heraussprang, überraschte Niemela selbst am meisten. Den Vorlauf hatte er mit der siebtschnellsten Gesamtzeit von 4.03,28 Minuten überstanden. Im Finale tags darauf lief Niemela frech mit, lag nach der zweiten Runde sogar kurzzeitig an zweiter Stelle - alles schien zu diesem Zeitpunkt möglich. Nach 1100 Metern lag Niemela immer noch aussichtsreich an dritter Position. Doch dann zog der Deutsche-Ranglisten-Erste Sven Wagner (USC Mainz) das Tempo an und machte schließlich den Sieg in 4.01,70 Minuten perfekt. Zweiter wurde Maximilian Sluka (Hallesche LA-Freunde/4.02,45), der eine Stunde vorher die 800 Meter gewonnen hatte vor dem Überraschungs-Dritten Jarl Bender (LG Münster/4:03,54). Niemela sicherte den vierten Platz nach 4.05,30 Minuten vor den heranstürmenden Verfolgern ab.

Über 100 Meter der U18 blieb Louis Babka (VfL Kirchheim) mit 11,35 Sekunden im Vorlauf hängen. Zum Erreichen der Halbfinals hätte der Ötlinger, dessen Bestzeit bei 11,21 Sekunden steht, 11,20 schnell sein müssen.

Aileen Kuhn aus Wendlingen (LAZ Ludwigsburg) schleuderte den Hammer auf die Siegesweite von 62,50 Meter. Die WLV-Rekordhalterin und Achte der europäischen Rangliste (66,80) nutzte die Abwesenheit von Esther Imariagbee (Berlin/68,98), die zeitgleich in Baku das deutsche U18-Team im Hammerwerfen beim European Youth Olympic Festival vertrat.

Alisia Freitag (TSG Esslingen) ist die Titelverteidigung über 1500 Meter Hindernis der U18 nicht gelungen. Nach 4.49,27 Minuten fehlten der 17-jährigen Esslingerin und Deutschen-Ranglisten-Ersten nur 1,12 Sekunden auf die neue deutsche Meisterin und Ranglisten-Zweite Olivia Gürth (TSK Oranien/1.48,14). Entscheidend war ein „Strauchler“ von Freitag an der zweitletzten Hürde am Wassergraben 150 Meter vor dem Ziel. Bis dahin hatte es nach einem neuerlichen Showdown auf der Zielgeraden ausgesehen. Doch die Lücke, die durch das Missgeschick entstand, konnte Freitag trotz eines energischen Finishs nicht mehr schließen.

Auch Tizian Noah Lauria vom TSV Neuhausen sorgte beim Saisonhöhepunkt mit dem zweiten Platz im Kugelstoßen der U18 mit 19,08 Metern für ein optimales Ergebnis. Der DM-Dritte der M15 von 2018 blieb nur 13 Zentimeter unter seiner Bestleistung von 19,20 Meter (Platz fünf der europäischen Bestenliste), musste aber die Überlegenheit von Steven Richter (LV Erzgebirge), der die Fünf-Kilo-Kugel auf 19,98 Meter beförderte, anerkennen. Dritter in einem spannenden Wettbewerb wurde Joel Akue (LG München) mit 19,02 Metern. Im Diskuswerfen gelang Lauria, der noch zum jüngeren Jahrgang der U18 gehört, eine Steigerung um 95 Zentimeter auf 55,85 Meter. Diese Weite brachte den Neuhausener auf den fünften Platz. Es gewann Magnus Zimmermann (SV Halle) mit 58,55 Metern vor Alexander Schaller (LG Münschen/57,81).

Über 800 Meter der U18 lief der erst 16-jährige Louis Rath (LG Filder/Denkendorf) ein couragiertes Rennen, bog als Achter auf die Zielgerade ein und machte im Endspurt noch drei Plätze gut. Mit dem fünften Platz in 1,57,65 Minuten hat Rath eine ohnehin herausragende Saison gekrönt. Erster wurde Nils Oheim (Hallescher LAF) in 1.56,50 Minuten vor Philipp Kaltenmark (TG Schwenningen/1.56,96).