Lokalsport
Der Dauerbrenner zieht immer noch

Tischtennis Die 55. Auflage der Kirchheimer Stadtmeisterschaften lockt trotz Terminkollisionen etwas mehr als 200 Teilnehmende in die LUG-Sporthalle. Sieger der Königsklasse wird ein alter Bekannter. Von Jan Eder

Die Königsklasse der Herren A stand ganz im Zeichen des herausragenden Sven Happek, der gleich in mehrfacher Funktion dem Turnier seinen Stempel aufdrückte. Mit seinem Erfolg im Jahre 2009 hatte für den mittlerweile in Böblingen lebenden Tischtennis-Verrückten eine spielerische Entwicklung begonnen, die damals kaum jemand erahnen konnte. „Ja, mein Erfolg bei diesem Turnier, damals im Finale gegen den hohen Favoriten Stefan Frasch, der in dem Jahr noch Bundesliga spielte, war schon ein Meilenstein in meiner Entwicklung auf dem Weg in die Bundesligen. Umso mehr freut es mich jetzt, dass sich mit meinem Engagement als Trainer der VfL-Leis­tungsgruppen im Jugend- und Erwachsenenbereich der Kreis wieder schließt.“

Gerade in seiner Funktion als Trainer war es für den Stadtmeis­ter ein besonderer Tag. Immerhin hatten zahlreiche Spieler aus den Vereinen, in denen Happek aktuell trainiert, den Weg unter die Teck auf sich genommen und somit das Turnier bereichert. „Einziger Wermutstropfen, jedoch mit einem Lächeln im Gesicht, ist die Erkenntnis, wie schnell doch auch gleich wieder 14 Jahre seit meinem letzten Auftritt hier ins Land gezogen sind“, resümierte Happek sein erfolgreiches Turnier.

Favoritensiege bei der Jugend

Zuvor hatten sich in eigentlich allen Jugendkonkurrenzen jeweils die Favoriten durchgesetzt. Sarah Trautwein vom VfR Birkmannsweiler (M 15), Lionel Jamborek aus den Reihen des TTC Esslingen (15 A), Leon Dangel, Mitglied des TSV Köngen (15 B) heißen die Stadtmeister in den Jugendklassen bis 15 Jahre.

Die Teilnehmerfelder der Mädchen und Jungen bis 19 Jahre dominierten Fanny Günther (TSV Sielmingen), David Häuser (VfL Kirchheim) und Niklas Ebinger (TV Altenstadt). Besonders David Häuser musste sich großer Gegenwehr erweisen, da er mit Chris­tian Glöckner im Endspiel sowie Simon Gölz und Lukas Ritter in den Halbfinals gleich drei Trainings- und Mannschaftskollegen beim VfL hinter sich lassen musste – das Podium in dieser Altersklasse war somit fest in Kirchheimer Hand.

Parallel zu den Mädchen und Jungen gingen auch bereits die Herren D und Herren B an die Tische. Erfolgreichster Akteur in der Herren-D-Konkurrenz war Philipp Friederich (TTC Notzingen-Wellingen), der sich den Titel im Einzel wie auch Platz drei an der Seite seines Vereinskameraden Marius Utzt im Doppel sichern konnte. Im Doppel der Herren D setzten sich Patrick Kauffmann/Oliver Pfander vom TV Oeffingen durch.

Als einziger männlicher Spieler der 55. Kirchheimer Stadtmeisterschaften schaffte es Johannes Horn (DJK SB Stuttgart), sowohl im Einzel als auch im Doppel das Turnier als strahlender Sieger zu beenden. Im Doppelfinale mussten Horn und sein Partner Philipp Schollmeier (SK Stuttgart) gegen die Kirchheimer Ronald Titze und Klaus Bretz alles aufbieten, um hauchdünn die Nase vorn zu haben. Bretz wurde im Einzel erst vom späteren Sieger Horn in der Vorschlussrunde gestoppt und holte einen weiteren Podiumsplatz für den VfL.

Neben den Jugendkonkurrenzen sowie den Herren B und D wollte der ausrichtende VfL Kirchheim auch am zweiten Tag des eigenen Turniers bei der Vergabe der Titel ein Wort mitreden.

Den Anfang machte gleich Sebastian Steinhübl, dessen aufsteigende Form sich bereits in den Trainingseinheiten der vergangenen Monate gezeigt hatte, indem er sich souverän den Turniersieg der Herren-C-Klasse holte. Sein Endspielgegner, Benedikt Müller (Spvgg Feuerbach), konnte sich neben Silber im Einzel noch die Goldmedaille im Doppel an der Seite von Santino Santaniello (­Spvgg Feuerbach) umhängen.

Einen weiteren Stadtmeister-Wimpel konnten im Mixed Sara Zeizinger (TSV Lichtenwald) und der Mehrfachsieger im Einzel, Doppel wie Mixed, Matthias Gantert vom VfL Kirchheim, mit nach Hause nehmen. Das Finale bot bereits einiges an Spannung beziehungsweise auch schon mal einen guten Vorgeschmack, was der junge Tim Kiesinger (SV Nabern) an diesem Tag noch an sportlichen Highlights zeigen sollte.

Die Doppel der Damen A/B wurden zusammengefasst, und Lea Halm/Desideria Lentini (TGV Roßwälden) waren hier das Maß aller Dinge. Die beiden Roßwälder Akteurinnen waren es dann auch, die es Johannes Horn gleichtaten und mit den Erfolgen im Einzel der Damen A und B ihre Doubles bei der 55. Austragung des Turniers perfekt machten.

VfL-Duo dominiert im Doppel

Während im Einzel für die beiden ehemaligen Stadtmeister Matthias Gantert und Klaus Hummel jeweils bereits im Viertelfinale beziehungsweise in der Vorschlussrunde das Turnier bei den Herren A zu einem Ende kam, ließen die beiden Routiniers im Doppel gar keine Zweifel aufkommen, wer den Titel davontragen würde. Weder die Paarung Johannes Palm/Chris­tian Geiger (TTV Zell) noch Mike Juretzka (SV Nabern) und sein Partner Tim Kiesinger aus der Kirchheimer Vorstadt konnten den VfL-Spielern den Titel streitig machen.

Eine Abteilung zieht an einem Strang und trotzt so allen Problemen

Dass der VfL Kirchheim die Stadtmeisterschaften bereits zum 55. Mal ausrichten konnte, war wiederum einer einzigen Teamleistung der gesamten Abteilung um Cheforganisatorin Rike Gölz zu verdanken.
Bis in die Adventszeit hinein waren einige wichtige Parameter, darunter die Hallensituation mit Heizungsphasen und Warmwasser, noch nicht eindeutig festgestanden, und auch die verschiedenen Kanäle zur Teilnehmerakquise liefen auf vollen Touren – mit Erfolg: Die VfL-Verantwortlichen konnten wieder attraktiven Tischtennissport unter die Teck bringen.
Den Termin gleich auf das erste Januarwochenende zu legen, brachte neben den Verbandsveranstaltungen im Jugend- und Seniorenbereich noch das Pokalfinale des Deutschen Tischtennisbundes mit sich, welches sicher einige Tischtennisinteressierte nach Neu-Ulm gezogen haben dürfte.
Das Ziel, bei der Teilnehmerzahl die 200er-Marke zu durchbrechen, wurde gerade so erreicht, was für die Zukunft bedeuten dürfte, dass die Tage der Rekorde mit bis zu 400 Startern wahrscheinlich vorbei sind. „Uns war von vornherein bewusst, dass wir aufgrund des Termins mit einem deutlichen Rückgang rechnen müssen. Doch leider sieht der Verbandsspielplan bereits an unserem angestammten zweiten Januar-Wochenende die ersten Events vor“, so Rike Gölz, „es galt also das Beste aus den gegebenen Rahmenbedingungen zu machen. Das ist uns als Abteilung wiederum recht gut gelungen. Die Tradition des Turniers aufzugeben, war zu keinem Zeitpunkt im Gespräch.“ jce