Kirchheim/Weilheim. Am Drücker bleiben, heißt es für den VfL Kirchheim, der nach einer Serie mit drei Siegen und einem Punkt Vorsprung vor Nachbar Weilheim an der Tabellenspitze steht. Morgen (18 Uhr) in Köngen soll sich an dieser Lage möglichst nichts ändern. Die mannschaftliche Geschlossenheit war zuletzt die Stärke der Kirchheimer. Vor allem beim deutlichen Heimsieg gegen den TSV Dettingen/Erms II zeigten die Teckstädter zuletzt eine überzeugende Leistung in Offensive und Defensive. Daran gemessen wäre ein Sieg in Köngen Pflicht.
Der Aufsteiger aus der Bezirksklasse steckt nach sechs Spielen bereits mitten im Abstiegskampf. Dass sich die Köngener als durchaus unangenehme Gegner erweisen können, bekam der TSV Weilheim bei seiner 29:32-Niederlage vergangenes Wochenende deutlich zu spüren. Die Köngener verfügen über eine körperbetonte Abwehr und einen wurfgewaltigen Rückraum. VfL-Trainer Engelbert Eisenbeil warnt daher: „Wenn wir nicht hundert Prozent Einsatz bringen, werden wir in Köngen keinen Erfolg haben.“ Dabei bräuchte der VfL nur sein Spiel in den vergangenen Wochen fortzuführen und mit der gleichen Entschlossenheit aufzutreten wie zuletzt. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben, denn die Mannschaft wird morgen unverändert auflaufen können.
Beim TSV Weilheim fand Co-Trainer Timo Klein nach der Heimpleite gegen Köngen deutliche Worte: „Mit dieser Niederlage haben wir einen super Saisonstart endgültig hergeschenkt.“ Oder anders formuliert: Ausgerechnet der TSV Köngen brachte die Weilheimer als Tabellenletzter wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. In jedem Fall ließ die Mannschaft von Trainer Alen Dimitrijevic eine fassungslose und schockierte Anhängerschaft zurück, die sich gefragt haben mag, ob das noch dieselbe Mannschaft aus den ersten Saisonspielen war. Es mag banal klingen, doch spätestens jetzt dürfte klar sein: es gibt in dieser Bezirksliga keine leichten Gegner.
Zwischen den Leistungen aus den ersten fünf Spielen und den jüngsten drei Spielen liegen aus Weilheimer Sicht Welten. Worauf das Leistungsgefälle zurückzuführen ist, darauf findet derzeit niemand eine Antwort. Am internen Zusammenhalt liegt es nicht. Das Mannschaftsgefüge ist intakt. Dass es der Mannschaft an spielerischer Qualität mangelt, auch das ist nach dem starken Saisonstart schwer zu glauben. Bleibt die Frage nach der Einstellung. Charakter haben die Weilheimer in dieser Saison ebenfalls schon mehrfach bewiesen, indem sie Spiele in der Schlussphase mit der Brechstange gewonnen haben. Auch im Spiel gegen Köngen holte der TSV einen Fünf-Tore-Rückstand zur Pause noch auf.
So tappen die Weilheimer bei der Suche nach Erklärungen für den Lapsus weiter im Dunkeln. Unter der Woche traf sich die Mannschaft zur Aussprache. Man hatte den Eindruck, dass der offene Umgang mit dieser Niederlage das Kollektiv gestärkt hat. Insgesamt wirkt die Mannschaft so fokussiert wie noch nie. Morgen bietet sich nun die Möglichkeit zur Rehabilitation. Auch Gegner TuS Stuttgart musste am vergangenen Spieltag eine unerwartete Niederlage einstecken. Die Mannschaft aus der Landeshauptstadt verlor auswärts gegen den TSV Grabenstetten II mit 23:31. Morgen wartet also ein Duell, in dem beide Kontrahenten auf Wiedergutmachung aus sind. Der Landesligaabsteiger weist ein ausgeglichenes Punktekonto auf und ist vor allem zu Hause ein unbequemer Gegner.ol/pa
VfL Kirchheim: Pisch, O. Latzel - S. Latzel, M. Mikolaj, Weber, Metzger, J. Mikolaj, Müller, Zoll, Schwarzbauer, Keller, Sadowski, Rudolph, Pradler
TSV Weilheim: Illi, Mayer; S. Sigel, Seyferle, Braun, Banzhaf, Klett, Steinke, Allgaier, Stark, Späth, Auweter, F. Zettl