Lokalsport

Der große Wurf in doppelter Ausführung

Rasenkraftsport Die Weilheimerin Anna Schneider von der LG Teck holt zwei DM-Titel.

Dischingen. Bei den internationalen deutschen Meisterschaften im Rasenkraftsport in Dischingen ist Anna Schneider von der LG Teck mit zwei nationalen Titeln ihr bisher größter Coup gelungen. Im Dauerregen überzeugte die 15-jährige Weilheimerin vor allem im Gewichtswerfen und im Hammerwerfen mit jeweiligen Tagesbestweiten.

Anna Schneider hat bereits früh mit der Leichtathletik begonnen. Erste Erfolge stellten sich vor allem in den technischen Disziplinen ein. Deshalb fährt ihr Trainer Ralf Mutschler (Kirchheim) seit zwei Jahren mit ihr zweigleisig. Neben den klassischen Leichtathletikwettbewerben geht es zwischendurch zu Rasensportveranstaltungen. In Dischingen bei Heidenheim kam am vergangenen Wochenende nun der große Erfolg. Im Dauerregen schleuderte die Weilheimerin im Gewichtswerfen das drei Kilo schwere Wurfgerät auf 22,21 Meter und sicherte sich damit den Titel vor der Wendlingerin Aileen Kuhn im Dress des VfB Stuttgart, die 19,95 Meter erzielte. Vertauschte Rollen dann im Steinstoßen: Kuhn siegte mit 10,57 Metern, Schneider wurde Dritte mit 9,63 Metern. Den Dreikampfsieg machte Anna Schneider dann im Hammerwerfen mit 31,83 Metern perfekt.

In der männlichen U20 verbesserte Marc Käppeler (LG Teck) im Hammerwerfen (sechs Kilo) seine Bestleistung um eineinhalb Meter auf 42,30 Meter und wurde damit Sechster. Das zwölfeinhalb Kilo schwere Gewicht brachte der 19-Jährige auf 18 Meter (siebter Platz), und im Steinstoßen (12,5 Kilo) verpasste Käppeler mit 10,76 Metern als Vierter das Podest nur knapp.Martin Moll

Mit Hammer, Gewicht und Stein auf Weitenjagd

Rasenkraftsport gehört seit 1912 zur Schwerathletik und besteht aus den drei Disziplinen Hammerwerfen, Gewichtswerfen und Steinstoßen sowie einem Dreikampf aus diesen Disziplinen. Je nach Altersklasse sind die Geräte unterschiedlich schwer.

Das Hammerwerfen und Gewichtswerfen sollen ihren Ursprung in den keltischen Sportdisziplinen Irlands und Schottlands haben. Seit 1834 sind die schottischen Highland-Games mit diesen Disziplinen dokumentiert.

Das Steinstoßen (bis 15 Kilo) hingegen hat seinen Ursprung im deutschen Mittelalter. Während das Hammerwerfen in Gerät und Technik dem leichtathletischen Wettbewerb entspricht, besteht beim rasensportlichen Gewichtswerfen das Wurfgerät aus einer bis zu 12,88 Kilo schweren Eisenkugel mit einem Handgriff, der durch eine 50 Zentimeter lange Kette mit der Kugel verbunden ist. Die Wurftechnik ist die gleiche wie beim Hammerwerfen.mm