Lokalsport
Der Höhenflug soll auch in Kuchen weitergehen

Fußball-Bezirksliga Tabellenführer VfL Kirchheim bekommt es morgen mit einem Team zu tun, das Erfahrung im Bearbeiten von Spitzenreitern hat. Von Reimund Elbe

Von oben sieht die Welt noch schöner aus: Der VfL Kirchheim geht am morgigen Sonntag als Tabellenführer auf Tour. „Alles mitnehmen“, lautet das Motto von Trainer Armin Ohran vor dem Auftritt beim FTSV Kuchen. Der ehemalige Oberligafußballer meint damit jenes prickelnde Gefühl, eine bislang erfolgreiche Runde zu spielen, dazu mit 34 Treffern eine beachtliche Tormaschinerie entwickelt zu haben.

Dass die Kirchheimer ihre womöglich beste Phase seit dem Oberliga-Absturz vor über zehn Jahren erleben, scheint unter anderem mit der Spielphilosophie zusammenzuhängen. Ohran versucht Woche für Woche, seinem Team seine entsprechende Spielidee zu vermitteln. Besonders das Verhalten bei Ballverlust bildet einen Schwerpunkt sowie das Vermeiden großer Abstände zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen. „In Kuchen werden wir nichts anders machen, werden so agieren wie bisher“, kündigt der Coach an.

Der Kirchheimer Erfolg blieb nicht unbemerkt. „Der VfL hat eine starke Offensive und kaum Verletzte“, weiß Martin Braunmiller, Dauer-Coach des kommenden Gegners. Ohrans Kollege setzt mit einem Augenzwinkern auf den Gewöhnungseffekt. „Schließlich haben wir vergangenen Sonntag bereits gegen einen Tabellenführer Remis gespielt“, erinnert er an das 0:0 beim Derby in Eislingen.

Die Kuchener, mit elf Punkten Tabellenelfter, ermöglichten damit als Nebeneffekt dem VfL den Sprung auf Platz eins. Gegen den neuen Liga-Vorreiter möchte Braunmiller vor allen Dingen mit ähnlichem Kampf bestehen, wie jüngst beim Nachbarn FCE.

Keeper-Oldie zum Dritten?
Bei der SGEH, tabellarisch Nummer zwei der Teckregion, steht Keeper-Routinier Jürgen Rechner bereit. Gut möglich, dass der einstige Goalie des VfL Kirchheim am Sonntag gegen den TSV Weilheim zum dritten Mal in dieser Runde bei der Sportgemeinschaft Erkenbrechtsweiler-Hochwang ran muss. Ein schlechtes Omen wäre es nicht. Denn mit dem 49-Jährigen im Kasten blieb die SGEH zweimal ungeschlagen: Dem 2:2 in Rechberghausen zu Saisonbeginn folgte ein 2:1 über den TSV Jesingen. Unter der Woche absolvierte Jürgen Rechner im Hardtwaldstadion eine intensivere Trainingseinheit.

Das erneute Comeback des Schlussmanns hängt noch von einer Personalie ab: Ob Stammkeeper Marc Fecher nach seinen gesundheitlichen Problemen wieder einsatzbereit sein wird. Ein SGEH-Torwart betrachtet die Partie definitiv von draußen: Arjanit Januzi. Nach dessen Roter Karte in Neuhausen (Notbremse), wartet die Klubleitung noch auf das Urteil. Seine Sperre abgesessen hat derweil Marco Lude. „Unseren Gegner Weilheim schätze ich stärker ein, als es der Tabellenplatz vermittelt“, warnt Sportgemeinschaft-Coach Christian Mirbauer vor Sorglosigkeit. Der Trainer selbst wird wegen eines Kurzurlaubs ebenso nicht dabei sein wie Angreifer Marco Parrotta. Das Coachen teilen sich am Sonntag auf dem Platz Florian Lenuzza und Markus Kronewitter, den Blick von draußen soll Abteilungsleiter Sven Laderer aufs Geschehen richten.

Aufatmen in Weilheim
In Weilheim hat der 5:0-Triumph gegen den FC Rechberghausen, erster Saisonsieg, manch Anspannung gelöst. Motto: Am besten im Hardtwaldstadion nachlegen. „Wir freuen uns auf das Spiel“, sagt Co-Abteilungsleiter Marvin Heth. Weil mit Lars Wiest, Florian Schlote und Emre Yildirim drei Spieler ausfallen, kann der TSVW nicht in der gleichen Aufstellung antreten wie gegen Rechberghausen. „Aber wir haben aber eine gute Trainingswoche hinter uns und einen neuen Spieler“, so Heth. Der heißt Lorenzo Carrino, ist unlängst mit seiner Familie aus Italien hergezogen und soll den TSVW möglichst verstärken.

Entspannung pur gab es vergangenen Sonntag beim spielfreien TV Neidlingen. Mit dem Ergebnis, dass acht Punkte aus neun Partien nicht dem Anspruch unterm Reußenstein entsprechen. Morgen rückt Ex-Oberligist und Ex-Tabellenführer FC Eislingen an. Die Neidlinger kämpfen nicht nur gegen den Tabellenzweiten, sondern auch den Trend. Drei Niederlagen, ein Remis: Die Bilanz aus den vergangenen vier Partien mäßig. Soll heißen: Die Neidlinger brauchen dringend eine Trendwende.