Lokalsport

Der Jubel kennt keine Grenzen

Turnen Der VfL Kirchheim gewinnt das Kellerduell der 2. Bundesliga gegen den TSV Buttenwiesen und macht damit einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt. Von Heiko Paul

So freuten sich die Kirchheimer Zweitligaturner über den knappen Heimsieg im Kellerduell. Foto: Mirko Lehnen
So freuten sich die Kirchheimer Zweitligaturner über den knappen Heimsieg im Kellerduell. Foto: Mirko Lehnen

Aufatmen bei den VfL-Turnern. Der 36:29-Heimsieg gegen den Tabellennachbarn TSV Buttenwiesen war ein wichtiger Schritt zum Klassenerhalt in der zweiten Bundesliga. Erst der letzte Turner am Reck, Youngster Arne Halbisch, sicherte nervenstark die Punkte für den VfL. Dabei war der Einsatz des Toptalents lange ungewiss, hätte Halbisch doch eigentlich an einem Verbandslehrgang teilnehmen sollen, von dem ihn die Kirchheimer allerdings loseisen konnten. Dazu kam Neuverpflichtung Daniel Lee zum Einsatz. Der Engländer avancierte, wie bereits vor einer Woche, gegen den TSV Pfuhl zum erfolgreichsten Punktesammler.

Mit einer schwierigen Übung eröffnete Buttenwiesens Ullrich Fabian den Wettkampf am Boden. Arne Halbisch stand dem im ersten Duell in nichts nach. Sein Gegner erhielt jedoch geringere Abzüge, sodass die ersten drei Score-Punkte nach Buttenwiesen gingen. Daniel Lee zeigte am Boden, was in ihm steckt: vier Punkte für den VfL. Den nächsten Score-Punkt holte Manuel Hofmann, bevor der Ukrainer Volodymyr Hrybuk mit seiner Kür den Vortrag von VfL-Turner Yasin el Azzazy pulverisierte. Das ergab fünf Score-Punkte für den TSV Buttenwiesen, der nach dem ersten Gerät mit 8:5 in Führung lag.

Zum Auftakt am Pauschenpferd gewann ein erneut blendend aufturnender Julian Hausch zwei Score-Punkte, und nach dem Fünfer von Manuel Hofmann lag der VfL zum ersten Mal in Führung. Arne Halbisch hatte das Pech, auf den Ukrainer Oleksander Petrenko zu treffen, an diesem Tag der Maßstab am Pferd. Trotz seiner spektakulären und bestbenoteten Kirchheimer Übung an diesem Gerät gab es für den Gegner vier Punkte. Daniel Lee holte noch einen Dreier und die VfL-Turner hatten eine Drei-Punkte-Führung erkämpft.

Das Quartett Arne Halbisch, Henning Weise, Julian Hausch und Daniel Lee bekam es an den Ringen mit starken Gegnern zu tun, sodass das 6:6-Unentschieden an diesem Gerät durchaus als Erfolg zu werten war.

Am Sprung dann die Ernüchterung: Die Bayern punkteten in nahezu jedem Duell. Manuel Halbisch, Yasin el Azzay, Daniel Lee und Arne Halbisch mussten eine 0:5-Klatsche wegstecken - plötzlich lag Buttenwiesen mit 25:23 in Front.

Aufholjagd am Barren

Die beiden besten Barrenturner an diesem Tag, Julian Hausch und Nicolai Ullrich, trennten sich an diesem Gerät unentschieden. Arne Halbisch büßte drei Punkte ein. Moritz Pohl war mit seinem Gegner auf Augenhöhe - wieder ein 0:0. Daniel Lee schlug in seinem Duell dann aber den Ukrainer Petrenko. 1,25-Wertungspunkte mehr als der direkte Gegner bedeuteten vier Score-Punkte: Der VfL hatte das Barrenturnen mit 4:3 gewonnen und robbte sich an den Gegner ran.

Julian Hausch eröffnete das entscheidende Reckturnen fehlerlos, musste aber Oleksander Petrenko ziehen lassen. Die Bayern hatten damit ihren Vorsprung drei Duelle vor dem Ende auf vier Score-Punkte ausgebaut. Die Stimmung in der Halle war unbeschreiblich, die zwei Fanblocks trommelten gegeneinander an. Moritz Pohl behielt die Nerven. Mit sehenswertem Flugteil und spektakulärem Abgang gewann er zwei Score-Punkte. Daniel Lee machte seine Sache ebenfalls gut, holte die höchste Kirchheimer Wertung an diesem Gerät und hatte noch das Glück, von einem Sturz des Gegners beim Abgang zu profitieren. Fünf Score-Punkte für den VfL, der damit 31:29 in Führung lag.

Ganz gelassen distanzierte Arne Halbisch mit der letzten Übung des Tages ebenfalls seinen Gegner. Als er zum Abschluss seinen doppelten Schraubensalto perfekt in den Stand stellte, war der Jubel groß. Sofort war klar, dass die VfL-Turner ihre Führung sogar noch weiter ausgebaut und damit den ersten Sieg in der zweiten Bundesliga eingefahren hatten.

Der Vorletzte bleibt drinnen

In der Tabelle liegt der VfL nach wie vor auf dem vorletzten Platz, hat aber den für den Ligaverbleib mutmaßlich entscheidenden Sieg mehr als der TSV Buttenwiesen auf dem Konto.

Die nächste Aufgabe für Kirchheims Turner gegen den StTV Singen, letztjähriger Meister und aktueller Tabellenführer der zweiten Bundesliga, dürfte kaum zu lösen sein. Auch eine Woche später in Unterhaching gegen Exquisa Oberbayern werden die Trauben wohl unerreichbar hoch hängen. Der letzte Heimwettkampf am 17. November gegen den KTV Ries wird dagegen wieder ein Duell auf Augenhöhe.hp