Kirchheim. So, wie sich das Frühjahr gestaltete, wird es am Sonntag (15 Uhr) in Lennestadt-Saalhausen, eine Autostunde südöstlich von Dortmund, wohl auf ein Duell zwischen Moritz Milatz und Manuel Fumic hinauslaufen. Der Freiburger hofft auf seinen fünften, der Kirchheimer auf seinen dritten Meistertitel in der Eliteklasse. Das Lachen ist Manuel Fumic immerhin nicht vergangen. „Ja, das war letztes Jahr auch so“, sagt er und lacht weiter. „Und dann kam es ganz anders.“ Er selbst war im Vorjahr in Bad Säckingen nicht in bester Tagesverfassung, und Milatz hatte in Führung liegend einen irreparablen Defekt, sodass Nachwuchsfahrer Markus Schulte-Lünzum sich das weiße Trikot mit den schwarz-rot-goldenen Brustringen überstreifen durfte. Der 23-jährige Titelverteidiger aus Haltern in Nordrhein-Westfalen scheint aktuell allerdings nicht in der Verfassung, dass er sich mit den beiden Weltklasse-Fahrern aus Baden-Württemberg messen kann. So sind zumindest die Prognosen.
„Ich würde gerne den Titel holen, klar. Und ich werde am Sonntag in guter Verfassung am Start stehen“, verspricht Fumic, auch wenn seine Planungen mehr in Richtung Weltcup Nummer drei, Anfang Juli im Schweizer Lenzerheide, gehen. Die Bundesliga-Rennen in Saalhausen, die waren bis dato nie ein besonders gutes Pflaster für den Kirchheimer. Letztes Jahr musste er sich als Favorit dort dem Belgier Ruben Scheire geschlagen geben. „Auf das Rennen habe ich aus Termingründen selten viel Wert gelegt“, meint Fumic rückblickend. Außerdem war es dort häufig matschig. Was seinem badischen Konkurrenten viel mehr in die Karten spielt. Milatz hat in Saalhausen schon viermal gewonnen. „Zweiter war ich dort noch nie“, meint er grinsend. Unabhängig davon hat Milatz, der seit Herbst wieder an der Freiburger Uni eingeschrieben ist, beim Weltcup in Albstadt zuletzt mit einer starken Aufholjagd gezeigt, dass er eine gute Form mitbringt. Das weiß auch Manuel Fumic. „Moritz ist in einer guten Verfassung, keine Frage“, sagt er über den langjährigen Weggefährten, mit dem er sich auch neben der Wettkampf-Piste prima versteht. Wenn es am Sonntag trocken bleibt, dann sollten der Badener und der Schwabe allerdings auch den inzwischen 40-jährigen Wolfram Kurschat auf ihrer Rechnung haben. Auf einem solch schnellen Kurs mit einem längeren Anstieg wie in Saalhausen darf man dem Pfälzer nach wie vor etwas zutrauen. Mit Kai Kautz steht noch ein Kirchheimer auf der Meldeliste. So ganz kann der Straßenfahrer von seiner alten Liebe, dem Mountainbike, nicht lassen. Vergangenes Wochenende fuhr er beim Pfronten-Marathon die Kurzstrecke und wurde nach einem Sturz Fünfter.
Im U 23-Rennen, das am Sonntag bereits um 11 Uhr beginnt, hat sich Christian Pfäffle vom MTB Teck eine Medaille zum Ziel gesetzt. „Am besten die goldene“, erklärt er mit einem Augenzwinkern. Die hat er vor zwei Jahren schon einmal umgehängt bekommen, im Moment sieht er jedoch seinen Lexware-Teamkollegen Georg Egger, der als Titelverteidiger ins Rennen geht, und den Essener Ben Zwiehoff als „die Fittesten“ an. Nachdem es in den beiden Auftakt-Weltcups für Pfäffle nicht wie erhofft gelaufen war, setzte er erst einmal auf Regeneration. Der erste Test beim LBS-Cup in Waibstadt verlief gut. Er gewann vor dem Bad Uracher Martin Frey, im Vorjahr immerhin Vize-Meister in der U 23. „Es hat Spaß gemacht, wieder am Gashahn zu drehen. Deshalb bin ich auch zuversichtlich für die DM, auch wenn meine Planung auf den Weltcup in Lenzerheide ausgerichtet ist“, meint der Neuffener.
Den Weltcup hat auch sein Teamkollege Luca Schwarzbauer im Blick. Als Wiedereinstieg ins Renngeschehen. „Es ist mir nicht leichtgefallen, auf die DM zu verzichten, aber es wäre noch zu früh“, sagt Schwarzbauer, der seit Ende April wegen einer Viruserkrankung kürzertreten musste.