Ötlinger Sportschützen verlieren beide Bundesliga-Duelle in der Sporthalle Stadtmitte
Der Schuss geht nach hinten los

Die Sportschützen des TSV ­Ötlingen haben den Heim­vorteil in der Sporthalle Stadtmitte nicht nutzen können. Bis zur letzten Sekunde hielten sie die Spannung gegen den ESV Weil am Rhein aufrecht, mussten sich jedoch 2:3 geschlagen geben. Gegen die Sgi Waldenburg hatten sie beim 0:5 danach kaum eine Chance.

Kirchheim. Anreise mit Hindernissen: Nachdem der Waffenkoffer des isländischen Starschützen in Reihen der Ötlinger, Asgeir Sigurgeirsson, am Flughafen in Stuttgart gelandet war, fehlte vom treffsicheren Passagier aus dem hohen Norden zunächst jede Spur. „Wo bleibt unser Mann?“, fragte sich TSVÖ-Abteilungsleiter Joachim Poppek in der Ankunftshalle. Kurz darauf durfte er den für den TSVÖ an Position eins startenden Olympiateilnehmer begrüßen – der Optimismus in Reihen der Rübholzpistolereos war nach Sigurgeirssons Ankunft groß.

Im ersten Wettkampf gegen den ESV Weil am Rhein lieferte sich Sigurgeirsson gegen Pavel Svetlik nach einem schwachen Start ein Duell auf Top-Niveau. Nach 30 Schuss lag er noch mit sieben Ringen zurück, ehe er in der letzten Serie eine Aufholjagd startete. Nach seinem 38. Schuss hielt das Publikum den Atem an. Die Hochrechnung prognostizierte ein Remis. Hierfür hätte Sigurgeirsson jedoch mit 100 Ringen in der letzten Serie ausschießen und sein Gegner sich keine Neun mehr leisten dürfen – diese 100 Ringe blieben dem Isländer allerdings verwehrt. Mit dennoch respektablen 99  Ringen beendete er seinen Wettkampf, während sein Gegner mit zwei Zehnern ausschoss und damit per 379:377 den ersten Einzelpunkt für Weil am Rhein holte.

Auch der auf Position zwei für Ötlingen startende Achim Rieger machte es nicht weniger spannend. Nachdem er bis zur dritten Serie noch einen leichten Vorsprung gegenüber seinem Gegner Michael Schwald hatte und zunächst auch gut in seine letzte Serie startete, leistete er sich kurz vor Schluss einen Ausreißer und beendete seinen Wettkampf mit 377:377 Ringen. In der Zwischenzeit hatte Jörg Kobarg gegen Christian Schebesta per 379:376 den ersten Einzelpunkt für Ötlingen geholt. Auch Markus Geipel sorgte mit seinem letzten Schuss für Erleichterung und beendete den Wettkampf gegen Mustafa Ustaoglu mit 370:368 Ringen. Stefan Scharpf musste bei einem Gesamtergebnis von 365:371 seinen Einzelpunkt abgeben. Damit stand es nach 50 Minuten 2:2.

Die Entscheidung musste an zweiter Position zwischen Achim Rieger und Michael Schwald fallen. Die Vorbereitungen für den ersten Stechschuss waren beendet, beide Schützen legten mit einer Neun die Grundlage für einen weiteren. Diesen beendete Achim Rieger mit einer „9,5“ während sein Gegner eine „10,5“ nachlegte und damit den entscheidenden Punkt für die Weiler holte.

Ähnlich spannend machten es die Ötlinger gegen die Sgi Waldenburg. Auf den ersten drei Positionen gab es jeweils ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit knappen Ergebnissen. Asgeir Sigurgeirsson lag während des gesamten Wettkampfes nur wenige Ringe hinter Abdullah Ustaoglu und musste sich schließlich mit 382:385 Ringen geschlagen geben. Auf Position zwei hatte sich Achim Rieger bis zum 39.  Schuss einen Vorsprung von drei Ringen herausgearbeitet. Zum wiederholten Male sorgte er jedoch mit seinem letzten Schuss und einer „7,3“ für Sprachlosigkeit im Publikum. Damit beendete er seinen Wettkampf mit 374:374 Ringen und musste erneut ins Stechen. Rieger legt mit einer Neun vor, sein Gegner Philipp Käfer setzte dem eine Zehn entgegen. Somit ging auch dieser Einzelpunkt an Waldenburg.

Jörg Kobarg hatte die Chance, sich an Position drei gegen Tobias Backes zu beweisen. Allerdings geriet er bereits nach der ersten Serie mit drei Ringen in Rückstand und schaffte es auch nicht, diesen weiter aufzuholen. Backes holte damit per 373:371-Sieg den dritten Einzelpunkt für Waldenburg. Ein ähnliches Bild zeigte sich in den Begegnungen an den hinteren Ständen. Hier konnten sich die Gäste auch die letzten Einzelpunkte sichern. Damit mussten sich die Ötlinger mit 0:5 geschlagen geben.

Nach diesem dritten Wettkampfwochenende befinden sich die Ötlinger auf Tabellenplatz neun weiter in Abstiegsgefahr. Chance auf Wiedergutmachung gibt es am 21. November in Hambrücken gegen den Tabellenzweiten HSG München.sgr