Lokalsport
Der Thomas Müller des AC Catania lässt sich den Spaß am Kicken nicht verderben

Serie Was haben Bayern-Star Thomas Müller und Catania-Urgestein Maurizio Latte gemeinsam? Bis auf die typischen Fußballerbegriffe wie „Routinier“ oder „Identifikationsfigur“ auf den ersten Blick vermutlich nicht viel. Wäre da nicht eine ganz bestimmte Zahl: Genau 545 Liga-Einsätze hatten beide Kicker jeweils für ihre Klubs bis vor rund zwei Wochen auf dem Buckel. Doch während Thomas Müller trotz der coronabedingten Einschränkungen weiter auf Torejagd gehen darf und mittlerweile schon zwei weitere Bundesliga-Spiele absolviert hat, liegt der Amateurfußball auf Eis - der für November verhängte Spielestop zwingt Amateuerkicker im ganzen Land zum Umdenken. Auch Maurizio Latte muss sich statt auf dem Platz nun mit jeder Menge Eigeninitiative zu Hause fit halten. „Ich gehe schon seit Beginn der Pandemie regelmäßig laufen, das wird dann jetzt automatisch wieder etwas mehr. Zusätzlich mache ich daheim auch noch Kräftigungsübungen“, sagt der 39-Jährige. Trotzdem sei die erneute Unterbrechung in den unteren Fußballklassen zweitrangig - zumindest im Aktiven-Bereich. „Für Kinder und Jugendliche ist die Situation noch deutlich blöder, da sie jetzt ihrem Hobby nicht mehr nachgehen können und dadurch kaum Ausgleich haben“, meint Latte. Als besonders belastend empfindet der zweifache Vater zudem die Einschränkungen im privaten Umfeld: „Der Kontakt mit Familienangehörigen und Bekannten hält sich seit einiger Zeit stark in Grenzen. Aber wir müssen uns jetzt einfach an die Regeln halten und die schwierige Zeit überstehen. Umso mehr freue ich mich, wenn wir eines Tages wieder ein großes Familienfest feiern können.“ Wie es sportlich weitergehen soll, darüber hat der Mittelfeld-Dauerbrenner, der im Sommer 1999 für die Catanesi debütierte, klare Vorstellungen: Neben seinem 550. Einsatz für die „Azzurri“ wünscht sich der Kirchheimer auch noch einen vierten Meistertitel mit dem ACC. Als ganz besonderes Schmankerl soll dann auch wieder die Familie in den Fußball-Fokus rücken - nachdem Maurizio Latte in seiner Laufbahn bereits mit seinen Brüdern Michele und Gianfranco zusammengespielt hatte, träumt er nun davon, eines Tages mit Sohn Francesco im rot-blauen Trikot auf dem Platz zu stehen. Vier Jahre müsste „Mauri“ dafür noch am Ball bleiben, denn erst dann ist der Sohnemann volljährig und einsatzbereit für den Aktiven-Fußball. Die Vorzeichen sind vielversprechend: „Ich habe noch immer riesigen Spaß am Kicken, und das wird sich so schnell sicher auch nicht ändern“, ist sich Maurizio Latte sicher. Max Pradler