Lokalsport

Der VfL fährt hoffnungsvoll zum Tabellennachbarn

Fußball Im Verfolgerduell der Bezirksliga rechnen sich die Kirchheimer am Sonntag in Oberensingen Zählbares aus – SGEH steht vor richtungsweisendem Spiel. Von Max Pradler

Straucheln verboten: Wenn Burak Celik und die VfL-Kicker ihre Minimalchance auf Bezirksligaplatz zwei wahren wollen, ist am Sonn
Straucheln verboten: Wenn Burak Celik und die VfL-Kicker ihre Minimalchance auf Bezirksligaplatz zwei wahren wollen, ist am Sonntag in Oberensingen ein Sieg Pflicht. Foto: Genio Silviani

Die mutmaßlich letzte Chance auf den Aufstiegsrelegationsrang bietet sich Fußball-Bezirksligist VfL Kirchheim am Sonntag bei der TSV Oberensingen. „Es ist mir ein Rätsel, warum die diese Saison nicht den direkten Durchmarsch in die Landesliga geschafft hat, denn allein die Offensive hat ein außergewöhnlich gutes Format“, sagt Kirchheims Trainer Markus Schweizer im Vorfeld der Partie.

Gemeint sind mit dieser Aussage vor allem Michele Latte, Yannik Kögler, Fatih Özkahraman und Spielertrainer Marcel Brandstetter, die allesamt bereits jahrelang höherklassig spielten. Eine Tatsache macht dem 31-jährigen VfL-Coach dennoch große Hoffnung: „Wir wissen, dass sie besonders zu Hause die ein oder anderen Probleme haben. Das wollen wir natürlich ausnutzen und etwas Zählbares mitnehmen“, so Schweizer.

Dass dem Tabellendritten (46 Punkte) beim TSVO (Vierter, 46) nur ein Sieg helfen würde, um die minimale Restchance auf den Aufstiegsrelegationsplatz zu wahren, zeigt die momentane Tabellensituation. Bei sechs Punkten Rückstand auf die zweitplatzierte SGM TT Göppingen darf sich der VfL keinen weiteren Punktverlust erlauben und muss zudem auf einen Ausrutscher der Göppinger hoffen, bevor es dann am vorletzten Spieltag zum direkten Aufeinandertreffen beider Teams an der Jesinger Allee kommt.

Ein Gradmesser für die aktuelle Form der Konkurrenten ist dabei womöglich auch das Ergebnis des vergangenen Wochenendes, als die Oberensinger die sonst so heimstarke SGM TT Göppingen auf deren Kunstrasen mit 6:1 düpierten. „Ich gehe deshalb auch stark davon aus, dass wir am Sonntag beim Meisterschaftsfavoriten schlechthin für kommende Saison gastieren“, so Schweizer. Personell wird den Kirchheimern vermutlich der gleiche Kader zur Verfügung stehen, wie vergangene Woche beim 5:3-Heimsieg über den TSV Deizisau.

Eine vermeintlich einfachere Aufgabe steht der SG Erkenbrechtsweiler-Hochwang bevor, die den Drittletzten VfB Oberesslingen/Zell empfängt. Doch Vorsicht: Die Gäste sind momentan hervorragend in Form, holten aus den letzten vier Begegnungen neun Punkte. VfB-Coach Drazen Marinic ist daher voll des Lobes für seine Mannschaft: „Zurzeit haben wir einen guten Lauf, und auch mein Team zieht geschlossen an einem Strang. Leider hat die Sommerpause lange nachgewirkt, sonst würden wir jetzt nicht da stehen, wo wir sind.“

Aufseiten der SGEH ist man hingegen nicht nur vor der spielerischen Qualität des Gegners gewarnt. „Die Esslinger haben zwar viele südländische Spieler und sind dementsprechend technisch stark, aber wir haben im Hinspiel deutlich gesehen, dass sie auch richtig kämpfen und ackern können. Wir müssen immer eng am Mann stehen und dürfen sie nicht zur Entfaltung kommen lassen“, sagt SGEH-Trainer Dieter Hiller.

Richtungsweisend wird die Partie in jedem Fall: Mit einem Heimsieg könnte die SGEH einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen, während man bei einer Pleite wieder mitten im Abstiegskampf stecken würde.

SGEH-Kaderpläne noch unklar

Was sich auf der Alb im Sommer personell tut, ist momentan noch unklar. Fest steht bisher nur, dass mit Marc-Kevin Theimer ein offensiver Leistungsträger den Verein in Richtung TSV Weilheim verlässt. Hiller bereitet der Abgang des Torjägers aber weniger Sorgen als erwartet: „Entweder wir finden einen Ersatz für ihn, der die entstandene Lücke schließen wird, oder wir fangen es einfach im Kollektiv auf. Ich bin mir nämlich sicher, dass wir aus der jetzigen Mannschaft noch locker zehn Prozent mehr Leistung he­rauskitzeln können.“

Ein Spieler soll bisher fix verpflichtet worden sein, zwei weitere stehen in fortgeschrittenen Gesprächen mit dem Klub. Namen wurden jedoch keine genannt.