Lokalsport
Der VfL hat wieder ein Regionalliga-Team

Basketball Kirchheim kommt kampflos zum Oberliga-Titel. Gegner TV Konstanz bringt den Meister dabei um die große Party. Von Thomas Auerbach

Es war alles angerichtet für das vorzeitige Saisonfinale. Am Sonntagabend wollte sich der VfL Kirchheim am viertletzten Spieltag der Runde mit einem Sieg gegen den TV Konstanz die Meisterschaft in der Basketball-Oberliga Württemberg erkämpfen. Doch aus dem Showdown in der Sporthalle Stadtmitte wurde nichts. Konstanz sagte das Spiel gegen den Tabellenführer am Samstagabend ab. Damit ist Kirchheim Meister und steigt in die Regionalliga Baden-Württemberg auf.

Das Sekt war kaltgestellt, das Catering vorbereitet. Die Fans hatten sich mit Trommeln, Transparenten und Klatschfächern für das Spiel um die vorzeitige Meisterschaft gerüstet. Und das Team von Dominik Eberle brannte auf das Spiel. Im Abschlusstraining am Freitag hatten alle noch mal richtig Gas gegeben. Umso enttäuschter waren die Reaktionen aus der Mannschaft. Das mit Spannung erwartete Sportevent platzte durch eine nüchterne E-Mail vom Bodensee.

Sportlich bedeutet die Absage der Konstanzer einen 20:0-Sieg zu Gunsten Kirchheims. Damit sind die Teckstädter mit 18 Siegen und einer Niederlage von den Verfolgern aus Derendingen und Böblingen nicht mehr einzuholen. Ulm hatte sich durch eine überraschend hohe Niederlage gegen Söflingen am Samstag selbst aus dem Rennen geworfen.

Eine der ersten Reaktion auf die Spielabsage kam von Erik Weßelborg, Physiotherapeut bei den Knights und Power-Forward in der ersten Mannschaft des VfL. Die Nachricht erwischte ihn auf dem Weg zum Spiel der Knights. „Es ist traurig. Da kommt keine richtige Freude auf. Wir sind Meister geworden, ohne dass wir diesen besonderen Moment als Team auf dem Court hätten auskoste können.“ Grund zum Feiern haben die Jungs von Coach Dominik Eberle aber dennoch. Als vierte Mannschaft in der Geschichte des VfL schafft das Team den Aufstieg in die Regionalliga. Mit einer überragenden Saison haben sich die Teckstädter die Meisterschaft redlich verdient.

Eberle ordnet das „Geschenk“ aus Konstanz daher nüchterner ein. „Einerseits schade, weil wir gerne sportlich zu Hause vor Zuschauern den Aufstieg klar gemacht hätten, andererseits bin ich auch glücklich, das Saisonziel schon einen Monat vor Saisonende erreicht zu haben.“

Trainer und Team haben sich trotz des vorzeitigen Titels für die kommenden Spiele noch etwas vorgenommen. „Wir wollen die letzten Spiele seriös und sportlich ambitioniert angehen“, sagt Eberle. „Und am letzten Spieltag der Saison haben wir noch eine Rechnung offen. Dann wollen wir Revanche gegen Derendingen, das uns die bisher einzige Niederlage zugefügt hat.“ Konstanz hingegen bringt sich durch seine Absage in Abstiegsgefahr. Dem TV wird dadurch ein weiterer Punkt abgezogen. So bleibt nur noch ein Zähler auf Verfolger Tübingen. Dabei wartet auf die Bodensee-Basketballer mit Ulm, Reutlingen und Göppingen noch ein straffes Programm.