Lokalsport

Der zweite Streich

Radsport Jannik Steimle wiederholt in Schönaich seinen Erfolg vom Vorjahr.

Die schnellsten Beine auf den letzten Metern: Jannik Steimle reißt am Ostermontag in Schönaich nach der Zieldurchfahrt die Faust
Die schnellsten Beine auf den letzten Metern: Jannik Steimle reißt am Ostermontag in Schönaich nach der Zieldurchfahrt die Faust in die Höhe. Es war der zweite Saisonsieg für den 23-jährigen aus Weilheim.Foto: Uli Brugger

Schönaich. Es gibt Fragen, da fällt einem auch als geübtem Interview-Partner die Antwort schwer. Ob man ihn im nächsten Jahr wieder hier in Schönaich erleben werde, wollte Freddy Eberle wissen und reichte dem Sieger das Mikro weiter. Eberle ist als Streckensprecher im Radsport eine Institution, sein Gegenüber will es als Rennfahrer noch werden. Beide wussten wohl in dem Moment, dass man eine solche Frage am besten diplomatisch umkurvt. Es wäre natürlich schön, meinte Jannik Steimle, nachdem er im Zielsprint in der Schönaicher Wettgasse nach 144 Kilometern den Turbo gezündet und mit Marcel Fischer auch den letzten Kontrahenten abgeschüttelt hatte. Hoffen, dass es 2020 ein Wiedersehen gebe, wolle er allerdings nicht, meinte der 23-jährige Weilheimer im Trikot des Teams Vorarlberg Santic fast entschuldigend. Steimles Ziele sind andere. Er hofft, dass sich in dieser Saison für ihn die Tür zu einem der großen Teams öffnet. Die 45. Auflage des Regional-Klassikers „Rund um Schönaich“ diente am Ostermontag der Vorbereitung auf die am Samstag beginnende „Tour du Jura“ in der Schweiz. Danach folgen Polen-Rundfahrt, Luxemburg-Rundfahrt, „Fleche du Sud“ und „Rund um Köln“.

Einen Sieg in Schönaich nimmt man trotzdem nicht im Vorbeigehen mit. Steimle investierte viel bei schwierigen Windverhältnissen, riss das Feld früh auseinander und kontrollierte danach eine vierköpfige Ausreißergruppe mit Marcel Fischer (Team Belle), Lokalmatador Mario Vogt und Felix Intra (Team Sauerland). Die letzten Meter kommentierte der zweitplatzierte Marcel Fischer so: „Gemeinsam mit Jannik auf die Zielgerade einbiegen, ist nie eine gute Idee.“ Bernd Köble