Lokalsport
Dettinger hadern mit sich selbst

Fußball-Kreisliga AWährend der SV Nabern allmählich wieder die Kurve kriegt, schlittern die SFD trotz spielerisch guter Ansätze in die Krise. Von Klaus-Dieter Leib

Nach zwei Siegen in Folge hat der SV Nabern wieder auf die Erfolgsspur der Kreisliga A2 zurückgefunden. Die Erleichterung bei den Verantwortlichen am Oberen Wasen ist entsprechend groß. „Das Schiff ist wieder auf Kurs“, sagt Spielertrainer Marcel Geismann. „Die letzten Wochen waren einfach nervig, wenn man sieben Mal in Folge nicht gewinnt.“

Die Partie gegen den TB Neckarhausen hätte gar nicht besser beginnen können. Nach nicht einmal fünf Minuten führten die Gastgeber durch einen Doppelpack von Tony Kuke bereits mit 2:0. „Fürs Spiel war es wichtig, dass wir gleich unsere ersten beiden Chancen genutzt haben“, analysierte Geismann. In der Folgezeit liefen die Gäste gegen eine gut aufspielende Naberner Mannschaft meist hinterher. „Das Spiel war nach 20 Minuten entschieden. Wir haben sofort gezeigt, dass wir die Partie gewinnen wollen“, sagte Naberns Pressewart Axel Maier.

Katzenjammer in Dettingen
Obwohl es am Ende gegen Türk­spor Nürtingen eine 2:6-Niederlage gab, war es wieder ein Spiel, das die SF Dettingen nicht unbedingt verlieren hätten müssen. „Wir haben sehr gut angefangen, aber ganz schlecht aufgehört“, zog Dettingen Spielertrainer Nabih Kadrija verbittert Blanz. Noch den ganzen Samstagabend hatte der SFD-Coach an der Niederlage zu knappern: „Es herrscht eine Unruhe in mir, weil wir aus unseren Möglichkeiten einfach kein Kapital schlagen.“ In der ersten Viertelstunde hätten die Dettinger in Führung gehen müssen. „Wir hatten drei große Chancen“, klagte Kadrija. Aber den Gästen mit dem ersten Schuss aufs Tor die Führung. „Uns fehlt gerade das Spielglück“, ärgerte sich Kadrija, der seine Mannschaft dennoch auf einem guten Weg sieht: „Spielerisch sind wir von den führenden Teams gar nicht so weit entfernt, aber Fußball ist nun mal Ergebnissport und diese haben wir gerade nicht.“

Lob vom Gegner für Weilheim
Der TSV Weilheim II kassierte gegen den Aufstiegsmitfavoriten TSV Oberboihingen die zu erwartende Niederlage. „Wir können froh sein nicht noch höher verloren zu haben“, meinte Trainer Robert Walter. Trotz des frühen Rückstandes konnten die Limburgstädter vor allem in der ersten Hälfte noch gut dagegen halten, aber nennenswerte Einschussmöglichkeiten gab es nicht. „Wir lassen die Köpfe jetzt nicht hängen“, so Walter, „jeder meiner Spieler weiß, das wir unsere Punkte gegen andere Mannschaften holen müssen.“ Stefan Hein, Sportchef des Gegners aus Oberboihingen und ein Weilheimer Urgestein, macht seinem abstiegsgefährden Heimatclub trotz der bedrohlichen Lage Mut: „Die Weilheimer haben gut gegen uns gespielt. Es fehlen zwei, drei erfahrene Spieler, aber ich bin überzeugt, dass sie die Klasse halten können.“

TG verpasst Befreiungsschlag
Nicht nur wegen der zehnten Saisonniederlage geht die TG Kirchheim schweren Zeiten entgegen. Auch gegen den TSV Raidwangen, eine Mannschaft aus der unteren Tabellenhälfte, reichte es für das Schlusslicht nicht zum erhofften Punktgewinn. „In der zweiten Halbzeit waren wir am Drücker, aber uns fehlt ein richtiger Torjäger“, klagt Abteilungsleiter Elmas Okan. Obwohl die Turngemeinde mit nur sieben Punkten auf dem letzten Tabellenplatz steht, sind die Chancen auf den Klassenerhalt nicht aussichtslos. Der Abstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt gerade mal vier Punkte. „In der Winterpause gibt es radikale Veränderungen“, sagt Okan, der sich von einigen Spielern trennen will und nach Verstärkungen Ausschau halten muss: „Drei neue Spieler haben mir bereits zugesagt“, sagt der TG-Boss ohne Namen zu nennen.

Vielleicht muss der TG-Fußball-Boss auch noch nach einem neuen Trainer suchen, denn Tiago Santos Araujo will nach der Winterpause vermutlich aufhören. „Nur Trainer an der Seitenlinie, das will ich nicht machen“, sagt der 38-jährige Ex-Oberligakicker, der wegen einer Entzündung an der Hüfte vielleicht gar nicht mehr Fußball spielen darf.

An der Spitze läuft es auf einen Dreikampf hinaus

Der TSV Harthausen bleibt nach dem 14. Spieltag die einzig ungeschlagene Mannschaft der Kreisliga A, steht wegen des schlechteren Torverhältnisses aber nur auf Rang zwei hinter Türkspor Nürtingen. „Die Saison ist noch lang, da kann noch viel passieren. Von einem möglichen Aufstieg redet bei uns keiner“, sagt Harthausens Abteilungsleiter Patrick Brosch.
Mit großer Wahrscheinlichkeit gibt es um die ersten beiden Tabellenplätze einen Dreikampf zwischen Türkspor Nürtingen, dem TSV Harthausen und dem TSV Oberboihingen. kdl