Lokalsport
Dettinger Welt steht Kopf 

Fußball-Kreisliga A Eine schwache halbe Stunde gegen Altdorf bringt die personell geschwächten SFD in große Nöte. Der SV Nabern siegt dagegen mit 3:1 gegen die TG Kirchheim, während Weilheim II 1:7 untergeht. Von Helge Waider

Christian Renz, seit vielen Jahren Fußball-Abteilungsleiter bei den Sportfreunden in Dettingen, wähnte sich gestern im falschen Film: „Nach 30 Minuten waren wir schon 0:4 hinten – gegen Altdorf!“ Ein Satz, der nicht despektierlich gegenüber den Gästen wirken sollte, sondern die Hilflosigkeit in der eigenen Mannschaft verdeutlichte. „Wir kommen personell auf dem Zahnfleisch daher“, suchte der Funktionär nach Erklärungen für die unerwartete Niederlage. Tatsächlich hemmte vor allem der verletzungsbedingte Ausfall von Spielertrainer Nebih Kadrija die offensive Schlagkraft des Schloßberg-Teams, die, so Christian Renz, „in der ersten Halbzeit gar nicht auf dem Platz schien.“ Die Aufholjagd, die die Dettinger Rumpftruppe in der zweiten Halbzeit beim Stand von 1:5 startete, war beeindruckend, wurde am Ende aber nicht belohnt. „Das muss ich jetzt erstmal alles verdauen“, resümierte der SFD-Fußballboss.

Arbeitssieg am Oberen Wasen

Weil es der tapfer kämpfende Gegner dem SV Nabern gestern nicht schwer machte, taten es die Grün-Weissen im Kirchheimer Derby eben selbst: Die Truppe von Marco Kunze konnte im ersten Spielabschnitt trotz spielerischer Überlegenheit sogar beste Chancen nicht in Tore ummünzen. „Wir haben glatte fünfmal das Aluminium getroffen“, riss der SVN-Coach nach Spielschluss noch einmal die Wunden der ersten Halbzeit auf. Zu diesem Zeitpunkt spielte die Turngemeinde gut mit und hatte auch die entsprechenden Torchancen, die SVN-Keeper Dominik Adler mit zwei Glanzparaden zunichte machte. Erst nach einer guten Stunde markierte Diaz Oelkrug die Naberner Führung (63.). Tim Lämmle (73., 84.) traf in der Folgezeit für die Platzherren. Der Turngemeinde gelang durch Tiago Santos Araujo der vorübergehende Anschlusstreffer (76.). Unmittelbar vor dem Schlusspfiff sah TG-Akteur Hakan Sahin wegen Reklamierens noch den Gelb-Roten Karton von Schiedsrichter Andreas Holzhauer und erwies seinem Team damit einen Bärendienst. Am Ende stand für den SVN, der nun mit 30 Punkten einen Meilenstein erreicht hat, ein verdienter Arbeitssieg, der bei besserer Chancenverwertung auch höher hätte ausfallen können. Coach Marco Kunze fand die richtigen Worte zum Spiel: „Wir haben es versäumt, den sprichwörtlichen Sack rechtzeitig zuzumachen.

Weilheim II geht die Puste aus

Ähnlich dünn besetzt wie die Dettinger war gestern auch der TSV Weilheim II. Die unerwartet hohe 1:7-Niederlage beim TSV Grafenberg bekam der an Corona erkrankte Weilheimer Trainer Robert Walter nur am Telefon und im Liveticker mit. Gecoacht wurde die Mannschaft vom gestern bedauernswerten A-Juniorentrainer Gianni Mantineo. Seinem Team ging am Ende wegen des zuletzt unbefriedigenden Trainingsrhythmus‘ auch noch die Puste aus. So musste sich Weilheims Zweite in der Höhe verdient geschlagen geben.

Hätte, hätte – Fahrradkette

Es wäre so schön gewesen – und hätte vielleicht sogar etwas mehr Klarheit im Triell um die Meisterschaft der Fußball-Kreisliga A bedeuten können: Die Tabellenplätze eins bis vier hätten sich gestern untereinander duellieren sollen. Hätte, hätte, Fahrradkette - am Ende machte wieder einmal das Corona-Virus einen Strich durch die (Milchmädchen-)Rechnung. Weil beim bisherigen Tabellenvierten Großbettlingen die Covid-Ampel auf „Rot“ steht, wurde die Partie gegen den zweitplatzierten TSV Harthausen vom Verband abgesetzt. Mit einem Nachholtermin ist, so Staffelleiter Rudi Cserny, nicht vor April zu rechnen.
Leader TSV Oberboihingen konnte die Gunst der Stunde mit einem Teilerfolg nutzen. Auf dem Kunstrasen am Nürtinger Högy gelang den „Boihingern“ gegen den drittplatzierten Türkspor Nürtingen ein 1:1-Unentschieden. Bedanken konnte sich der TSV vor allem bei Keeper Benedict Seidemann, der einen von Benjamin Elezaj geschossenen Strafstoß hielt. TSVO-Spielleiter Stefan Hein meinte augenzwinkernd: „Manchmal muss man auch mit nur einem Punkt zufrieden sein.“ wai