Lokalsport

„Die Basis wird beeinträchtigt“

Martin Moll ist seit vergangenen Freitag neuer Vorsitzender des Leichtathletikkreises Esslingen. Der 59-jährige Kirchheimer, der seit 1991 auch der LG Teck vorsteht, sieht das Thema Kinderleichtathletik als große Herausforderung.

Wo liegen Ihrer Meinung nach die Probleme bei der Wettkampfform Kinderleichtathletik?

Kinderleichtathletik ist als Breitensportangebot für Einsteiger gedacht. Wir haben aber Angst, dass dadurch die Leichtathletik an der Basis sehr stark beeinträchtigt wird. Weil eben Eltern sagen, dass das Spielerische den Ansprüchen ihres Kindes nicht gerecht wird und es dann stattdessen lieber eine andere Sportart macht. Ein weiteres Manko ist, dass es gar kein entsprechendes PC-Programm für die Wettkampfauswertung gibt, was bei den Wettkampfwarten natürlich für Frust sorgt. Unser EDV-Wart im Kreis, Peter Brändle, versucht darum momentan, die Software so mitzuentwickeln, dass man eines Tages beide Wettkampfformen bei einer Veranstaltung anbieten kann.

Ist die Wettkampfform an sich nicht gut?

Prinzipiell haben wir nichts gegen diese spielerische Wettkampfform. Es kann aber doch nicht sein, dass Vereine ihre Veranstaltungen vom Verband nicht mehr genehmigt bekommen, nur weil sie keine Kinderleichtathletik-Wettkämpfe anbieten. Darum wollen wir das als Teil eines Zwei-Säulen-Systems verstanden wissen, bei dem die Vereine wählen können, welche Wettkampfform sie anbieten.

Ist eine Lösung für dieses strittige Thema in Sicht?

Für den Kreis Esslingen haben wir nach Rücksprache mit dem Verband vorläufig einen Kompromiss. Solange es noch keine funktionierende Auswertungssoftware für Kinderleichtathletik gibt, werden laut WLV-Bildungsreferent Peter Strauß bei den U8 und U10 die Disziplinen Sprint, Weitsprung, Wurf und Staffel modifiziert und als Ersatz für den abgeschafften klassischen Dreikampf akzeptiert.pet