Lokalsport

Die blaue Macht an den Tischen

Männer Der VfL Kirchheim ist in den Ligen im Tischtennis-Bezirk allgegenwärtig. Nach dem Aufstieg in die Verbandsklasse gibt sich die zweite Mannschaft selbstbewusst. Von Max Blon

Jan Eder vom VfL Kirchheim wechselt von der zweiten Mannschaft, die den Aufstieg in die Verbandsklasse geschafft hat, ins dritte
Jan Eder vom VfL Kirchheim wechselt von der zweiten Mannschaft, die den Aufstieg in die Verbandsklasse geschafft hat, ins dritte Glied. Für ihn heißt die Herausforderung auch in der neuen Saison Landesliga.Foto: Markus Brändli

Der VfL Kirchheim dominiert den Tischtennis-Bezirk Esslingen mehr denn je. Neben der ersten Mannschaft in der Oberliga ist er in der neuen Saison mit seiner zweiten auch in der Verbandsklasse vertreten. „Auf zu neuen Ufern“ lautet das passende Motto, mit dem die Mannschaft um Manfred Scholdt in unveränderter Aufstellung an den Start gehen wird. Ziel ist ein Platz im Mittelfeld. Mit dem Abstieg will man in Kirchheim nichts zu tun haben. Eine schwere, aber machbare Aufgabe.

Nach dem VfL stellt der SV Nabern die höchstklassige Mannschaft in der Teckregion. In der Landesliga belegte der SVN zuletzt einen guten vierten Platz, den die „Greens“ gerne wiederholen würden. Als Favorit sieht Mannschaftsführer Mike Juretzka Absteiger TV Murrhardt, vor dem sich seine Mannschaft aber nicht verstecken muss. Verstärkt durch die Routiniers Uwe Mermi und Andreas Stiffel aus der zweiten Mannschaft dürfte einiges möglich sein. Auch eine Neuauflage des Lokalderbys gegen Kirchheim wird es geben, obwohl es lange nicht danach aussah. Der VfL III hatte Glück, als eigentlicher Absteiger einen frei gewordenen Platz in der Landesliga zu ergattern. Für Kirchheims „Dritte“ könnte der Weg zum möglichen Klassenerhalt auch in dieser Saison über die Relegation führen, auch wenn Axel Schorradt und Michael Goll aus der vierten Mannschaft das Team verstärken.

Neuling Nabern will Klasse halten

In der Landesklasse scheint der Favorit dagegen festzustehen: Dort sind sich alle einig, dass die TTF Neuhausen mit ihrem neuen Spitzenspieler Martin Gastel den Aufstieg dieses Mal schaffen werden. Unverändert geht der TV Hochdorf in die Saison - ein Platz im Mittelfeld sollte wieder drin sein. Auch die Aufsteiger SV Nabern II und VfL Kirchheim IV haben dieses Ziel ausgegeben, werden sich aber wohl mehr nach unten orientieren und um den Klassenerhalt bangen müssen. Einen interessanten Neuzugang hat dabei der VfL zu verzeichnen: Alexander Braun wechselte von seinem Heimverein TV Unterboihingen unter die Teck.

In der Bezirksliga hat Absteiger TTC Notzingen-Wellingen mit einem Neuner-Kader eine der stärksten Mannschaften. Die Favoritenrolle gibt der TTC allerdings an den VfB Oberesslingen/Zell mit Rückkehrer Jörg Schultz weiter. Auch beim TV Bissingen sieht man den VfB als heißesten Anwärter auf den Titel und sich selbst im Kampf gegen den Abstieg, obwohl die Bissinger mit derselben Mannschaft in der Vergangenheit auch schon im Mittelfeld gelandet sind. Das zeigt, dass die Klasse in diesem Jahr wohl stärker eingeschätzt wird. Darunter leiden könnte die junge Truppe des SV Nabern III, die nur dank des Aufstiegs ihrer vierten Mannschaft in der Klasse bleiben konnte und dort nun ein harter Abstiegskampf droht.

In der Bezirksklasse sind in der Gruppe eins nur zwei Vereine aus dem Kirchheimer Raum vertreten: Der TTC Notzingen-Wellingen II und Aufsteiger TSV Jesingen spielen mit vielen jungen Eigengewächsen gegen den Abstieg. Schon ein Erreichen des Relegationsplatzes wäre für beide Teams ein echter Erfolg. Favoriten auf den Aufstieg sind der starke TSV Musberg II und Absteiger TTC Aichtal II.

Einen neuen Anlauf in Richtung Aufstieg nehmen der VfL Kirchheim V und der TV Hochdorf II in der Gruppe zwei. Kirchheim mit einiger Verstärkung aus den oberen Mannschaften, Hochdorf mit denselben Spielern wie zuletzt. Bezirksliga-Absteiger SG Erken­brechtsweiler-Hochwang muss auf Matthias Schorradt verzichten, trotzdem könnte es für eine vordere Platzierung reichen. Im Mittelfeld dürften sich der SV Nabern IV und der TTV Dettingen wiederfinden, auch wenn beide eher nach oben schielen.

Mannschaftszahlen bleiben konstant

Stillstand bedeutet manchmal auch Fortschritt: Nach dem starken Rückgang des Vorjahres blieben die Meldezahlen bei den Aktiven im Tischtennis-Bezirk zur neuen Saison fast unverändert. Ein Grund ist die Wiedereinführung der D-Klasse bei den Herren. Dort meldeten sofort zehn Mannschaften, die anders wohl kaum zustande gekommen wären. Auch die anderen Kreisligen sind meist voll besetzt, was für den Spielbetrieb und den sportlichen Wettkampf um Auf- und Abstieg natürlich positiv ist.

Im Jugendbereich blieben die Zahlen ebenfalls nahezu konstant. Für jedes Alter werden inzwischen auch Spielklassen für Zweiermannschaften angeboten, um in den Vereinen die Hemmschwelle zu senken, eine Mannschaft anzumelden. Mehr Spieler und vor allem Spielerinnen gibt es dadurch aber noch nicht, sodass mit einer Trendumkehr in den nächsten Jahren nicht zu rechnen ist. Tischtennis hat, wie viele andere Sportarten auch, ein Nachwuchsproblem.mb