Lokalsport

Die Diskussion um Dunkelheit

Kreisliga-Fußball Der TSV Owen sucht krampfhaft einen Platz mit Flutlicht, der TSV Ötlingen ist der hellste Stern in der B6, und die Sportfreunde zünden nach dem Sieg über Grötzingen ein Kerzlein an. Von Reimund Elbe

Eine Einheit, die funktioniert: B-Ligist TSV Ötlingen kann in der Staffel 6 auf eingespielte Mechanismen vertrauen.Foto: Christi
Eine Einheit, die funktioniert: B-Ligist TSV Ötlingen kann in der Staffel 6 auf eingespielte Mechanismen vertrauen.Foto: Christian Schlienz

Für den B-Kreisligisten TSV Owen kommt es derzeit knüppeldick. Am vergangenen Donnerstag wurde die Partie gegen den TSV Beuren beim Stande von 5:3 wegen Dunkelheit abgebrochen, gestern gab es mit dem 1:2 bei der TG Kirchheim einen weiteren Rückschlag im Titelrennen. Der Spielabbruch hat unterdessen nicht nur in der Herzogstadt eine zentrale Frage aufgeworfen: Über die Sinnhaftigkeit, Wochentagsspiele im Herbst auf Plätzen ohne Flutlicht auf 18 Uhr zu terminieren. Owens Pressewart Harry Streicher zweifelt diese Sinnhaftigkeit erheblich an, zumal das Beispiel der Partie gegen Beuren Argumente liefert.

So kam Schiedsrichter Lukas Keller verspätet am Owener Sportplatz an, weil er geschäftlich noch bis in die frühen Abendstunden an seinem Arbeitsplatz gebunden war. Erst um 18.10 Uhr begann folglich die Partie. „Damit war bereits klar, dass es sehr eng werden würde in Sachen Helligkeit“, erläutert Streicher. Nun wird die Begegnung neu angesetzt. Am Wochenende bekam die TSVO-Abteilungsleitung diesbezüglich Post von der Staffelleitung. Inhalt: Die Owener sollen für die Neuansetzung eine Ausweichstätte mit Flutlicht ausfindig machen. „Wie soll das funktionieren, in anderen Orten und bei anderen Vereinen wird doch wochentags trainiert?“, fragt sich Streicher. Der kleine, mit Flutlicht versehene Ausweichplatz auf dem Owener Sportgelände kommt nicht in die engere Wahl. „Der Platz hat viele Tücken, ist für ein komplettes Spiel ungeeignet“, relativiert der Owener Pressewart.

Während die Owener langsam die B6-Ligaspitze aus dem Augen verlieren, tummelt sich dort oben nach wie vor der TSV Ötlingen. Mit dem 4:1 in Neidlingen schraubte das Team von Benedetto Savoca die Startbilanz auf sechs Siege. Ein Stück weit kurios ist dies deshalb, weil die Ötlinger in der vergangenen Runde mit fünf Niederlagen am Stück in den Startlöchern sitzen blieben. „Unser Vorteil ist der mannschaftliche Zusammenhalt, der Kader ist weitgehend zusammengeblieben“, bilanziert Savoca. Was auch auffällt, ist die Bandbreite an Torschützen. So traf gestern Reinhold Kieltsch beim Auswärtssieg in Neidlingen dreifach, nachdem der Routinier zuvor wochenlang ohne Treffer geblieben war. „Diese wechselnden Torschützen machen uns unberechenbarer“, ist sich Savoca sicher. Kommenden Sonntag kommt es zum Hit: Der Tabellenerste TSVÖ empfängt den Ligazweiten TG Kirchheim. Zwar ist die Turngemeinde noch ungeschlagen, spielte jedoch bereits zweimal unentschieden.

In der Kreisliga A haben die SF Dettingen mit dem 4:1 über den TSV Grötzingen die beste Grundlage für einen stimmungsvollen Wasenbesuch geschaffen - heute ist die Mannschaft auf dem Volksfest. Nach zähem Rundenauftakt kommt zudem die Tormaschinerie der Sportfreunde langsam ins Rollen. Der Sieg über Grötzingen gefiel dem SFD-Abteilungsleiter ganz besonders. „Hoffentlich war dieses Spiel für uns eine Initialzündung“, sagt Christian Renz. Auch bei Torjäger Tim Lämmle läuft es nach einem Stotterstart in die Runde (Urlaub, beruflich verhindert) immer besser: Er verdoppelte in einem Spiel durch seine drei Treffer seine Gesamttorbilanz in dieser Runde glatt. Renz: „Tim steht immer dort, wo es sein muss, wird allerdings auch sehr gut angespielt.“ Das wird auch in den kommenden Wochen und Monaten nötig sein - immerhin haben die SFD fünf Punkte Rückstand auf Tabellenführer TSV Grafenberg.