Lokalsport

Die Entscheidungen fallen auf den letzten Drücker

Turnen Die Kirchheimer Oberliga- und Bezirksligaturner gewinnen ihren Heimauftakt in der Raunersporthalle jeweils mit dem letzten Turner des Wettkampfs. Von Heiko Paul

Nachwuchsathlet Markus Neher zeigte nicht nur am Pauschenpferd, sondern auch am Reck eine überzeugende Leistung. Foto: privat
Nachwuchsathlet Markus Neher zeigte nicht nur am Pauschenpferd, sondern auch am Reck eine überzeugende Leistung. Foto: privat

Die Kirchheimer Oberligaturner starten dieses Jahr mit einer im Vergleich zum Vorjahr deutlich veränderten Mannschaft. Viele der ansonsten dort startenden Nachwuchskräfte kamen in der zweiten Bundesliga zu mehr als sieben Einsätzen an den Geräten und sind somit für den aktuellen Wettkampfbetrieb in der Oberliga und niedrigeren Liegen gesperrt. Dafür kann aber der nach langer Verletzungspause wieder genesene Topscorer des Aufstiegsjahres in die zweite Bundesliga, Marcus Bay, an die Geräte, um für die Bundesligasaison im Herbst Wettkampfpraxis zu sammeln.

Zu Beginn der Saison trafen die Kirchheimer auf das Kunstturn-­Team (KTT) Heilbronn, vergangenes Jahr noch in der 1. Bundesliga vertreten. Aufgrund finanzieller Engpässe erfolgte die Auflösung der ersten Mannschaft zur Neuorientierung in Württembergs höchster Liga - relativ gering deshalb die Erwartung der Kirchheimer Riege, gegen die mit ehemaligen Kaderathleten gespickte Truppe zu bestehen. Weil die erste Mannschaft der Heilbronner aufgelöst wurde, zählen die höherklassigen Einsätze der Turner aus der Vorsaison nicht, sie können also in der Oberliga antreten.

Am Boden zeigten die Heilbronner ihre Klasse. Nur Simon Paul konnte mit Tageshöchstwertung am Boden gerade mal einen Scorepunkt für den VfL sichern. Micha Weißer, Benjamin Leitner und Domenico Digel mussten trotz sauberer Übungen der Heilbronner Klasse Tribut zollen. So stand es nach dem ersten Gerät 1:9.

Am Pferd begannen die VfL-Turner ihre Aufholjagd. 10:0 Punkte nach sauberen Übungen von Markus Neher, Simon Paul und Noah Braitsch und einem deutlichen Duellsieg von Marcus Bay gegen den besten Heilbronner Pferdturner - plötzlich war der Wettkampf wieder offen.

An den Ringen mussten die Kirchheimer wieder Federn lassen. Selbst Marcus Bay hatte trotz höchster Kirchheimer Wertung gegen den ehemaligen VfL-Turner und besten Ringeturner aller württembergischen Ligen, Fabian Geyer, das Nachsehen. So stand es zur Pause 16:14 für das Kunstturn-Team.

Am Sprung zeigten die Kirchheimer ihre Wettbewerbsfähigkeit. Thomas Knemeyer gelang bei seinem Wettkampf-Comeback auf Anhieb ein Punktgewinn. Markus Neher und Simon Paul gewannen ebenso ihre Duelle, und nur Benjamin Leitner musste trotz sauberem, gestrecktem Tsukahara Punkte abgeben.

Am Barren dann das umgekehrte Bild: Lediglich Marcus Bay gewann vier Scorepunkte gegen seinen direkten Konkurrenten. Stand vor dem letzten Gerät: 25:28 - Heilbronn lag knapp vorn.

Micha Weißer und Simon Paul verloren ihre Duelle am Reck knapp gegen überzeugende KTT-Turner, der VfL war aber immer noch in Schlagdistanz. Nach starker Übung und Punktgewinn von Marcus Bay trennten die bei­den Mannschaften nur noch zwei Score­punkte. Doch jetzt verspekulierten sich die Heilbronner: Statt auf einen bewährten Bundesligaturner setzten sie auf eine Nachwuchskraft, die gegen den stark aufturnenden Markus Neher ganze vier Punkte verlor - Sieg somit für die Kirchheimer Oberligamannschaft im letzten Duell zum Endstand von 33:31 Punkten.

"Dritte" siegt hauchdünn

Auch die Turner der Kirchheimer Bezirksligamannschaft machten ihren Heimwettkampf spannend. Gegen die Spvgg Heinriet kam es durch den letzten Turner an den Ringen, Eric Bay, zu einem Sieg mit gerade einmal 0,2 Punkten Vorsprung. Die Turner von Teamführer Markus Benz gewannen in der Raunersporthalle mit 256,20:256 Punkten. Andre Belz, Andrej und Nikolai Burjak, Sascha Frohnberg, David Giss, Christian Takacs und Tony Thalheim zeigten vor heimischer Kulisse, dass mit ihnen im Rennen um den Aufstieg in die Landesliga durchaus zu rechnen ist.