Lokalsport

„Die Erfahrung hat uns gerettet“

Nach Basketball-Spielen wie gegen Hamburg darf man sich nicht zurücklehnen, meint Knights-Kapitän Andreas Kronhardt und fordert: „Wir brauchen fünf Spieler auf dem Feld, die sich zerreißen.“

Eine erfolgreiche Mannschaft zu kritisieren, ist immer schwer. Kann man mit einem Spiel wie am Freitag zufrieden sein?

Andreas Kronhardt: Direkt nach dem Spiel war die Freude natürlich riesig. Wir haben gefeiert und waren froh, einen solchen Rückstand am Ende noch gedreht zu haben. Mit Beginn der neuen Woche werden wir uns dann wie nach jedem Spiel zusammensetzen und analysieren, was falsch lief.

Was lief denn falsch aus Ihrer Sicht?

Bei uns haben einige in der ersten Hälfte zu lange gebraucht, um ins Spiel zu finden. Da verteilte sich die Verantwortung viel zu lange auf zu wenige Schultern. Gegen Ende des Spiels hat uns unsere Erfahrung schließlich gerettet. Gegen Gegner wie Hamburg kann man sich so etwas eigentlich nicht leisten. Die Mannschaft steht zwar weiterhin nur auf Platz zehn, ist für mich aber einer der Kandidaten für die Play-offs.

Der Trainer hat nach dem Paderborn-Spiel die Charakterfrage gestellt. Zu Recht?

Ich glaube nicht, dass irgend jemand bei uns seinen Job nicht ernst nimmt. Wir haben es zuletzt einfach nicht geschafft, vom Start weg voll da zu sein. Nach der erfolgreichen Hinrunde gehen alle Gegner ganz anders gegen uns ins Spiel. Viel entschlossener und kampfbetonter. Da brauchst du fünf Spieler auf dem Feld, die sich vom Start weg zerreißen.

In den vergangenen Wochen mangelte es vor allem in der Defensive an der richtigen Körpersprache.

Das ist das, was ich meine. Wir müssen vom Start weg alle konzentriert und fest entschlossen sein. An unserer Spielweise in der Defensive hat sich grundsätzlich ja nichts geändert.

Ist die plötzliche Reboundschwäche allein mit dem Fehlen Seth Hinrichs zu erklären?

Nein, sicher nicht. Seth ist natürlich ein wichtiger Spieler in diesem Bereich, aber Ausfälle muss früher oder später jede Mannschaft im Laufe einer Saison verkraften. Manche haben noch nicht ganz verstanden, dass sie nun die Arbeit erledigen müssen. Daran müssen wir arbeiten.

Die Rückrunde ist immer die kritische Zeit, was die Stimmung in der Mannschaft betrifft. Ist die Stimmung gut?

Die Stimmung ist nach wie vor super bei uns. Es gibt keinen, der ausschert oder nicht bereit wäre, alles für den Erfolg zu tun. Wir stehen nach 18 Spieltagen immer noch auf Platz drei, wo uns vor der Saison niemand vermutet hätte. Da sollte man nicht alles nur kritisch sehen.bk