Nagold. Die Landesliga-Handballerinnen der HSG Owen-Lenningen haben erstmals beim VfL Nagold verloren. War die Bilanz bei vier Siegen in vier Duellen bislang einwandfrei gewsen, fuhr die Tälessieben im fünften Duell mit einer saftigen 18:29-Niederlage im Gepäck zurück und machte Nagold damit zum Meister.
Die Partie begann mit leichten Vorteilen auf Nagolder Seite, die Gastgeberinnen konnten leichte Tore erzielen. Nach einigen Minuten kam das Team um HSG-Coach Markus Weisl in der Partie an und es gelang verstärkt der Zugriff in der Defensive. Die Tore fielen nicht mehr so einfach wie in den ersten Minuten und auch Torhüterin Jana Reichle entschärfte mehrere Chancen, darunter beide Strafwürfe gegen ihr Team. In der Offensive agierten die Gäste jedoch zu ungeduldig und schlugen daher kein Kapital aus der erstarkenden Abwehrformation rund um den Mittelblock Renz/Tegethoff. Anstatt die defensive Nagolder 6:0-Abwehr durch druckvolles Passspiel in Bewegung zu versetzen, wurden zu viele Bälle leichtfertig und vorschnell verblasen. Umgekehrt schaffte es der Gegner regelmäßig über eben diese Ballstaffetten ihre Linksaußen Aileen Hofmann freizuspielen, die mehrere Lupfer im Tor unterbrachte. Nagold zog zwischenzeitlich auf bis zu vier Tore davon. Bis zur Halbzeit kämpfte sich die HSG Owen-Lenningen mit Treffern von Wahlicht und Attinger wieder auf zwei Tore heran. Beim Stand von 11:9 ging es in die Kabinen.
Umstellung geht nach hinten los
Wollte man diesen Aufwind in Durchgang zwei nutzen, zeigte sich schnell das Gegenteil. Die Tälessieben wurde regelrecht überrollt. Ihr Übriges tat hierbei die Umstellung auf eine 5:1-Abwehr. Einige Bälle wurden in den Rücken der Spielerin „auf der eins“ gespielt. Zudem wurde den wuseligen Nagolderinnen durch die unzureichende Umsetzung des Konzepts noch mehr Raum eingeräumt. Binnen sieben Minuten fielen sieben Gegentore (11.,18., 37.). Auch die Umstellung auf die defensivere Abwehrkonstellation brachte keine Wende mehr.
Nachdem zeitglich der TB Neuffen gegen die SG HCL verlor (24:23), steht damit Nagold als Landesligameister fest. Die HSG OLE selbst hat noch zwei Partien vor der Brust, befindet sich jedoch – ohne große Veränderungsmöglichkeiten nach oben oder unten – im Tabellenmittelfeld. jr