Lokalsport

Die Karten werden neu gemischt

Tischtennis: VfL nach Sieg im Spitzenspiel Verbandsliga-Tabellenführer

Tischtennis-Verbandsligist VfL Kirchheim darf wieder vom Direktaufstieg träumen. Nach dem 9:5-Heimsieg über Spitzenreiter TG Donzdorf übernimmt der VfL Rang eins, muss für den Titelgewinn jedoch auf einen weiteren Donzdorfer Patzer hoffen. Der Relegationsplatz ist den Teckstädtern jedenfalls nicht mehr zu nehmen.

Haben gut lachen: Simon Geßner (links) und Matthias Gantert übernehmen mit ihren Kirchheimer Teamkollegen die Tabellenführung in
Haben gut lachen: Simon Geßner (links) und Matthias Gantert übernehmen mit ihren Kirchheimer Teamkollegen die Tabellenführung in der Tischtennis-Verbandsliga. Foto: Markus Brändli

Kirchheim. Volles Haus in der LUG-Halle: Knapp 100 Zuschauer lockte das Spitzenspiel auf den Milcherberg. Darunter auch etliche Schlachtenbummler aus Donzdorf, deren Team in Kirchheim vorzeitig die Meisterschaft hätte klarmachen können. Dass daraus nichts wurde, lag an den stark aufspielenden Gastgebern, die durch den Sieg auf Platz eins klettern und die Karten im Titelrennen neu mischen. Mit zwei Erfolgen in den restlichen beiden Spielen gegen Steinheim und Mühringen – bei gleichzeitigem Donzdorfer Punktverlust – kann der VfL den Direktaufstieg klarmachen.

Bereits in den Doppeln zeigten die Kirchheimer ihre Stärke. Geßner/Gantert (1) gewannen klar in drei Sätzen, wohingegen Klyeisen/Strauch am Nebentisch kein Mittel gegen das Donzdorfer Spitzendoppel fanden. Das neu formierte Duo Hummel/Übelhör sorgte mit einem weiteren Sieg für die zwischenzeitliche 2:1-Führung des VfL.

In den Einzeln baute Kirchheims Nummer eins, Simon Geßner, nach vier sehenswerten Sätzen den Vorsprung aus. Am Nebentisch nahm Donzdorfs Spitzenspier Sitak gegen Kirchheims Matthias Gantert Revanche für die Hinrundenniederlage. Im mittleren Paarkreuz kassierte Michael Klyeisen gegen Abwehrspezialist Reiner Theis die erste Niederlage in der Rückrunde. Patrick Strauch holte dafür mit einem Sieg die Kirchheimer Führung zurück.

Nun schien alles nach Plan zu laufen. Klaus Hummel gewann souverän in drei Sätzen, und Michael Hohl führte bereits mit 2:0. Sein Gegner drehte die Partie beim Stand von 9:5 im dritten Satz jedoch und brachte die Gäste so wieder zurück ins Spiel. Damit führte der VfL nach dem ersten Durchgang hauchdünn mit 5:4.

Im zweiten Durchgang kam es zum Duell der Spitzenspieler Geßner und Sitak. In einem hochklassigen Spiel mit sehenswerten Ballwechseln musste sich der Kirchheimer knapp geschlagen geben. Matthias Gantert fand gegen Andreas Danzer zunächst nicht ins Spiel, drehte jedoch im ersten Satz einen 1:9-Rückstand und gewann anschließend in drei hart umkämpften Sätzen. Michael Klyeisen ließ Jochen Schrag keine Chance und gewann klar in drei Sätzen. Am Nebentisch sahen die knapp 100 Zuschauer wieder ein Spiel für die Galerie. Patrick Strauch gewann in vier Sätzen mit langen Ballwechseln gegen Abwehrkünstler Reiner Theis. Den letzten Punkt für die Kirchheimer brachte Klaus Hummel durch einen hart umkämpften 3:2-Sieg.sg

Hochgradig motiviert

 

Glückwunsch zum Sieg. Wird‘s im Titelrennen der Tischtennis-Verbandsliga nochmals spannend?

Simon Geßner: Ich hoffe das sehr. Auf alle Fälle ist die Mannschaft jetzt richtig heiß.

 

Was war ausschlaggebend vorgestern?

Gessner: Unsere hochgradige Motivation. Nach der unerwarteten 6:9-Niederlage in Neckarsulm gab es innerhalb der Mannschaft ein Umdenken. Da haben wir uns gesagt: Wenn wir schon nicht mehr Meister werden können, wollen wir ihn wenigstens schlagen. Dann haben wir uns unter der Woche gründlich auf das Duell vorbereitet und die Doppel umgestellt. Das alles hat geholfen.

 

Etwa 100 Zuschauer kamen in die LUG-Halle – VfL-Saisonrekord. Kann solch eine Kulisse, dazu auf engstem Raum, nicht kontraproduktiv sein für einen Tischtennisspieler, der ja ständig hoch konzentriert agieren muss?

Gessner: Während des Spiels habe ich immer den Tunnelblick und bin voll auf mein Spiel fokussiert. Klatschende Zuschauer lenken mich nicht ab, selbst dann nicht, wenn sie mal an der falschen Stelle klatschen. Nein, die Atmosphäre war toll am Sonntag. Auch dank unserer gelungenen Aktion, weitere Fans über Facebook anzulocken.

 

Mit dem Heimsieg seid ihr vor dem Saisonendspurt bis auf einen Minuspunkt an die Donzdorfer herangerückt. Die TG spielt noch daheim gegen Mühringen und SSV Reutlingen sowie beim Tabellendritten TTF Altshausen. Ihre Prognose?

Gessner: Ich hoffe, dass Altshausen in Bestbesetzung antreten wird und den Donzdorfern vielleicht einen Punkt abtrotzen kann. Auch mein Ex-Verein SSV Reutlingen hat die Chance auf ein Unentschieden – wenn Spitzenmann Dietmar Palmi rechtzeitig fit wird. Sollte Donzdorf noch ein Pünktchen liegen lassen und wir in Steinheim und Mühringen klar gewinnen, wären wir aufgrund der besseren Differenz im Spieleverhältnis neuer Verbandsliga-Meister.

 

Ebenso denkbar ist auch, dass der VfL in die Aufstiegsrelegation am Wochenende 30. April/1. Mai muss.

Gessner: Falls es so kommt, fahren wir ganz locker dorthin.