Lenningen. In der heißen Phase der Bundesliga-Vorbereitung ist Zagreb der richtige Gradmesser für die Grün-Weißen. Zweimal Sieger im Europapokal der Landesmeister, viermal Finalist in der Champions League, seit 1992 elf Mal in Folge Landesmeister, zuletzt Doublegewinner und Viertelfinalist in der Königsklasse mit einer stark verjüngten Mannschaft – so liest sich die außergewöhnliche Erfolgsstory des RK Croatia. Sie ist untrennbar mit dem Namen Ivano Balic verbunden. Der Superstar wechselte im vergangenen Jahr zu Atletico Madrid, ist nach der Insolvenz seines neuen Arbeitgebers aber inzwischen wieder auf Vereinssuche. Sechs Zagreber Spieler waren dabei, als die kroatische Nationalmannschaft bei der WM 2013 in Spanien Bronze gewann: Horvat, Ivic, Mandalinic, Maric, Sprem, Stepancic.
Für Frisch Auf ein Härtetest zur rechten Zeit gegen einen renommierten Gegner. Zwei Wochen vor dem Bundesliga-Punktspielauftakt zu Hause gegen den SC Magdeburg am 25. August und in Flensburg (28. August) wird sich zeigen, ob die runderneuerte Mannschaft in der Vorbereitung schon zu einer schlagkräftigen Truppe zusammengewachsen ist. Die Erwartungen in der Handball-Metropole Göppingen sind hoch nach dem enttäuschenden Abschneiden in der vergangenen Saison.
Der große Hoffnungsträger heißt Michael Kraus, Rückkehrer vom HSV. Kann „Mimi“ sein Luftikus-Image endlich ablegen und bei Frisch Auf die ihm zugedachte Führungsrolle übernehmen? Seine Leistungen in den Testspielen machen FA-Sportkoordinator Alexander Kolb zuversichtlich: „Mimi ist gegenüber damals, als er uns in Richtung Lemgo verließ, wesentlich reifer geworden. Er hat sich in der kurzen Zeit bereits gut in die Mannschaft integriert.“
Gesucht wird noch ein Spieler für die halbrechte Position, die momentan nur von Felix Lobedank besetzt wird. Der Neue soll die Lücke füllen, die Zarko Markovic hinterlassen hat. Von dem montenegrinischen Nationalspieler hat sich FA Göppingen Anfang der Woche getrennt. „Er war einer der teuersten Spieler, aber es hat einfach nicht gepasst mit uns“, sagt Kolb.
Das Handball-Schmankerl im Lenninger Tal ist der Initiative von Jürgen „Leo“ Lehmann zu verdanken, beim Kempa-Cup für das Marketing zuständig. Als früherer Oberlenninger unterstützt er den Verein schon seit Jahren. „Ich will mit dem Verein mit Spitzensport auf dem Land etwas zurückgeben“, ist seine Devise. Mit 800 Zuschauern, darunter Bernhard Kempa, der Namensgeber des Turniers, dürfte die Halle wieder ausverkauft sein. Unter der Regie von SG-Abteilungsleiterin Silvia Klein werden sich 121 „Ameisen“ in einheitlichen T-Shirts bemühen, einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung zu gewährleisten. Nach dem Spiel kochen die Handballfrauen der SG für beide Mannschaften. In einem Zelt vor der Halle stärken sich die Spieler dann für die beiden folgenden Turniertage in Sindelfingen, wo die Kontrahenten des Freitagabends in ihrer Gruppe auf die Rhein-Neckar Löwen und den TV Neuhausen/Erms treffen.
Zur Einstimmung auf den Handball-Leckerbissen bestreiten SG Lenningen und TB Neuffen ab 17.30 Uhr ein Freundschaftsspiel. Dabei gibt Michael Rehkugler an der Seite von Jochen Renz seinen Einstand auf der Trainerbank der Gastgeber.