Kirchheim. Mit der Verlängerung der Lockdown-Maßnahmen aufgrund der Corona-Infektionszahlen steht der Trainings- und Spielbetrieb bei den Tischtennisspielern bis mindestens Januar still. Gedanken machen sich die Vereine im Bezirk vor allem, wie und ob es ihnen gelingt, ihre Jugendlichen und Kinder bei der Stange zu halten.
Schon nach dem ersten Lockdown war bei vielen Vereinen ein Rückgang in der Trainingsbeteiligung erwartet worden. Dieser fiel aber nicht so drastisch aus wie zunächst befürchtet. „Von den meisten Vereinen kam eher die Rückmeldung, dass die Kinder vor den Sommerferien wieder ins Training strömten, als es wieder möglich war“, sagt Stefan Oßwald, Ressortleiter Mannschaftssport Jugend des Tischtennisbezirks. Bei seinem Verein, dem TSV Jesingen, sei die Trainingsbeteiligung nach dem ersten Lockdown r nicht zurückgegangen. „Vielen der Jugendlichen fehlte in den Lockdown-Monaten die Gemeinschaft“, sagt auch Bezirksjugendleiter Sebastian Braun. Das Training sei von vielen wieder herbeigesehnt worden. Die Pause habe da keine große Rolle gespielt.
Und trotzdem: Auch wenn bei vielen der Vereine der ganz große Aderlass ausblieb, sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache. Die Zahl der gemeldeten Mannschaften war zu Saisonbeginn im Vergleich zu den vergangenen Jahren stark rückläufig. In den letzten vier Jahren hatten konstant rund 120 Teams am Spielbetrieb teilgenommen. Davon sind in der Saison 20/21 nur noch 101 übrig geblieben. Zudem haben während der Vorrunde noch einmal zehn Mannschaften zurückgezogen.
Das lag wohl auch daran, dass die Vereine im Oktober, als die Infektionszahlen in die Höhe schnellten, die Verantwortung nicht mehr übernehmen wollten und konnten und so lieber ihre Teams abmeldeten, erklärt Ressortleiter Oßwald. Er hatte aufgrund der geringen Mannschafts-Meldezahlen eigentlich noch mit Neumeldungen zur Rückrunde gerechnet. „Es kann gut sein, dass der eine oder andere Verein die Entwicklung abwarten wollte“, sagt Oßwald. Da jedoch geplant ist, die Saison nach den Weihnachtsferien nur als Einfachrunde zu Ende zu bringen, könnten Nachmeldungen nicht mehr umgesetzt werden. Vor allem Vereine mit kleineren Jugendabteilungen könnte die erneute Zwangspause dabei hart treffen. „Da gibt es bestimmt einige, die wieder fast von vorne anfangen müssen“, sagt Bezirksjugendleiter Braun.
Ähnlich sieht das auch Jochen Baral, Vorsitzender der TTF Neckartenzlingen. „Je länger die Pause nun dauert, umso größer ist natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass sich einzelne Kinder doch etwas anderes suchen“, sagt er. Derzeit versuche die Vereinsspitze über die Homepage und Rundbriefe die nötigen Informationen zu streuen und Kontakt zu den Mitgliedern zu halten. „Die Rückmeldungen, die wir da bekommen, stimmen uns aber positiv. Wir freuen uns alle auf den Restart“, sagt Jochen Baral. Michael Oehler