Lokalsport
Die TG Kirchheim bastelt an einem Wunder

Kreisliga A Nach drei Siegen stehen die Kirchheimer auf einem Nichtabstiegsplatz. Bei den personell geschwächten Dettingern soll nun der nächste Dreier her. Von Reimund Elbe

Diese Geschichte hat schon etwas von einem kleinen Fußball-Wunder. Die TG Kirchheim bastelt weiter an einer kleinen Sensation, hat am Donnerstagabend ihre Aufholjagd im Kampf um den Klassenerhalt mit Bravour fortgesetzt. Das 4:1 gegen den TSV Altdorf, nach 0:1-Pausenrückstand, verschaffte dem vermeintlichen Underdog erstmals seit Monaten wieder einen Nichtabstiegsplatz. „Wir haben mutig gespielt, uns auch durch den Rückstand nicht beeindrucken lassen“, bilanzierte TG-Coach Canan Karahan nach dem Kunstrasenkick an der Jesinger Allee. Die TG-Treffer erzielten Ansumana Cham (47.), Oguzhan Aydemir (58.) sowie Routinier Tiago Santos Araujo (62., 85.). In der ersten Minute der Nachspielzeit des ersten Durchgangs hatte Altdorfs Alexander Novak per Foulelfmeter die Gäste in Führung gebracht. „Kämpferisch eine starke Leistung“, jubilierte TG-Abteilungsleiter Okan Elmas. Den frischen Elan möchte Trainer Karahan möglichst bis zum morgigen Spiel in Dettingen konservieren. „Mit einem weiteren Sieg hätten wir einen hervorragenden Abschluss dieser vier Partien binnen zehn Tagen“, so der Coach, der zuvor bereits 2:1-Siege gegen den TSV Harthausen und beim TSGV Großbettlingen gefeiert hatte. Lohn: Die TG sprintete tabellarisch gleich an zwei Konkurrenten vorbei – am Ex-Landesligisten FV 09 Nürtingen (verlor vorgestern das stadtinterne Duell gegen Türkspor 2:3) und dem TSV Grötzingen (1:1 in Neckarhausen).

Zur Pause schon 0:4 hinten

Nasskalt, dunkel, diesig und dazu noch eine 1:4-Klatsche: Wenn die Naberner Kicker später einmal von ihren schönsten Fußballerlebnissen erzählen, wird das Match beim TSGV Großbettlingen am letzten Märzabend 2022 kaum dazu zählen. Das während der Runde neu definierte Saisonziel – „Platz vier“ – gerät nach der Niederlage auf dem Staufenbühl etwas mehr außer Sichtweite. Der aktuelle Liga-Vierte aus Großbettlingen ist dem Tabellensechsten SV Nabern mittlerweile um fünf Zähler enteilt.

Zur Pause sah es gar nach einem Debakel für die Fußballer aus Nabern aus, denn durch zwei Treffer von Großbettlingens Multifunktionär Denis Brandstetter sowie jeweils einen von Dennis Kleiß und Justin Walter führte der Ex-Landesligist bereits deutlich mit 4:0. „Ich habe bei drei der vier Tore nicht gut ausgesehen“, merkte Naberns Trainer Marco Kunze, beim Auswärtsmatch das Tor hütend, entwaffnend offen und selbstkritisch zu seiner Leistung an. Der Gegentreffer von Diaz Oelkrug kurz nach der Halbzeit konnte die Laune der Naberner kaum verbessern, zumal der Torjäger später mit Oberschenkelbeschwerden ausgewechselt werden musste. Oelkrugs Einsatz morgen gegen vermutlich prächtig erholte Kicker des TSV Grafenberg, die sowohl vorgestern als auch vergangenen Sonntag spielfrei waren, erscheint fraglich. „Wir hoffen, dass wir gegen Grafenberg wieder einen größeren Kader zusammenbekommen als in Großbettlingen“, hofft indes Kunze angesichts des auf dem Oberen Wasen mittlerweile verstärkt vorhandenen Personalengpasses.

Weilheims Zweite sagt ab

Die TG Kirchheim hat es vergangenen Sonntag vorgemacht, die Weilheimer „Zweite“ hätte es am Wochenende nachmachen wollen: Sieben Tage nach dem mutigen Auftritt der Turngemeinde gegen den Titelanwärter TSV Harthausen und dem 2:1-Sieg wären die Weilheimer als nächstes abstiegsgefährdetes Team gegen das Filderteam dran gewesen. Der Tabellenvorletzte hat sich allerdings am Freitagnachmittag bei Staffelleiter Rudolf Cserny gemeldet und die Partie am Sonntag mangels Spieler abgesagt .