Lokalsport
Die unerwartete Zugabe erntet Applaus

Volleyball Die hiesigen Landesligisten wollen nach der Kurz-Unterbrechung die Gunst der Stunde nutzen. Von Reimund Elbe

Dettingen. Von wegen vorzeitige Weihnachtsruhe: Nach dem kurzfristigen Stopp der Punktrunde Anfang Dezember hat der Volleyball-Landesverband Württemberg (VLW) eine komplette Kehrtwende vollzogen und lässt weiterspielen. Dafür bekommt der VLW Applaus von den Teams aus der Teckregion. „Nach der vorläufigen Absage waren wir alle schon ein wenig geknickt“, erinnert sich Steven Simon, Coach des Landesliga-Titelanwärters SG Volley Neckar-Teck, an die Gefühlslage von vor zwei Wochen. Der Wind hat sich gedreht. „Am Dienstag und Donnerstag haben wir uns im Training sehr intensiv auf die kommenden Partien vorbereitet“, berichtet der Trainer des Tabellenzweiten, die Vorfreude auf den doch etwas überraschend kommenden Schlussakkord 2021 sei groß.

Nachdem der VLW die Corona-Verordnung Sport für Trainingsbetrieb und Wettkampfveranstaltungen genau gecheckt hatte, folgte die Entscheidung, den Spielbetrieb fortzusetzen. „Die Verordnung gibt Sicherheit für die Sporttreibenden und ermöglicht das weitere Sporttreiben“, hält VLW-Präsident Martin Walter das Weitermachen für eine gute Option.

Diese Freude teilt Steven Simon, zumal der aktuelle SG-Tabellenplatz die Fantasie anregt. Als Liga-Zweite fordert die Spielgemeinschaft am Sonntag ab 14 Uhr in der Dettinger Sporthalle erst den Liga-Dritten SG SSC Tübingen/TV Rottenburg III, anschließend den aktuellen Spitzenreiter SG VC Baustetten/KSV Unterkirchberg heraus. „Wir wollen unsere Aufstiegsambitionen untermauern, im besten Fall mit sechs von sechs möglichen Punkten den Spieltag beschließen“, sagt SG-Pressewart Stephan Lehmann. Zuletzt seien Stimmung und Spielweise gut gewesen, sodass einem erfolgreichen Wochenende eigentlich nichts mehr entgegenstünde.

Coach Simon muss jedoch improvisieren. Wegen personellen Engpässen macht er Anleihen bei der „Dritten“ mit Christian Kubin und Nils Engelmann. Spieler aus der „Zweiten“ sind nicht erlaubt, weil jenes Team in derselben Liga spielt. Für Zuschauer gilt in der Dettinger Sporthalle am Sonntag „2-G-plus“. Die zweite Mannschaft duelliert sich übermorgen unterdessen im Oberschwäbischen mit dem Tabellenletzten SV Unlingen.

Flotte Töne beim TTV
Auch bei den Landesligafrauen des TTV Dettingen schalten die Verantwortlichen nach dem kurzzeitigen Saisonstopp einen Gang höher. Das 3:2 bei der TSG Eislingen am 7. November brachte im vierten Saisonspiel den ersten Sieg. Auch wenn das folgende 0:3 beim Tabellenführer SV Horgenzell erdete, schleicht sich bei den Dettingerinnen dezente Zuversicht ein. Beim Auswärtsspiel in Laupheim am morgigen Samstag rechnet sich TTV-Trainerin Manuela Stief Zählbares aus. „Der Gegner steht tabellarisch hinter uns“, weiß die Notzingerin vor dem Duell des Liga-Letzten mit dem Vorletzten.

Mit der Fortführung der Saison vor Weihnachten kann sich auch Manuela Stief anfreunden. „Wir nehmen es eben wie es kommt“, gibt sie die Pragmatikerin, wohlwissend, dass die Personalsorgen groß sind. Zwar habe es bislang keine Coronainfektionen innerhalb des Teams gegeben, dafür allerdings Spielerinnen, die die 2-G-Vorgabe nicht erfüllten – sowie Studentinnen, die wegen der Pandemie „komische Lehrpläne“ hätten und deshalb abends nicht ins Training kommen könnten. Clarissa Preuß und Anika Herdtle bilden die Feuerwehr in diesen Zeiten und sorgen für Stabilität. „Mit ihrer Erfahrung helfen sie uns natürlich weiter“, lobt Manuela Stief das Comeback-Duo. Der Wunsch der Trainerin vor dem letzten Auftritt im Jahr: „Ein Sieg wäre für uns das schönste Weihnachtsgeschenk.“